Fünf Jahrzehnte Leidenschaft für Controlling

2025 feiert der ICV sein 50-jähriges Bestehen. Ein Blick auf eine Erfolgsgeschichte über einen als Alumni gestarteten Verein, der heute international anerkannt Großes und Großartiges für Unternehmen, Controllerinnen und Controller auf die Beine stellt.

Bummeln Sie gemeinsam mit uns durch die Jahrzehnte der ICV-Geschichte

Von der Vorgeschichte über Vereinsgründung, Professionalierung, Internationalisierung bis hin zur Entwicklung des ICV zur Marke

Noch Ende der 1960er findet man Controller in Deutschland oftmals nur bei Tochterunternehmen amerikanischer Konzerne Das änderte sich als:

  • Das Ende des Nachkriegsbooms und die erste Ölkrise 1973 zu einem zunehmenden Kostendruck führten sowie einem Bedarf an zukunftsorientierten Analysen.
  • Die zunehmend wichtige größere Marktnähe und die gestiegene Komplexität von Unternehmen zu einer Divisionalisierung führten zur Bildung von Profit Centern. Diese Organisationsformen erforderten wiederum Anpassungen in Informationsversorgung und Unternehmenssteuerung.
  • Die Entwicklung der Informationstechnologie und die zunehmende Verbreitung der in den 1950er und 1960er Jahren entwickelten Kostenrechnungskonzepte (speziell Grenzplankostenrechnung) die gestiegenen Anforderungen an Transparenz und betriebswirtschaftlich fundierte Entscheidungen ermöglichten.
  • Der Druck einer effizienteren und effektiven Ressourcenverwertung die Bedeutung für ein Controlling in den Unternehmen vergrößerte.

Dr. Albrecht Deyhle, damals stellvertretender Leiter des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft e.V.  September startet 1963 eine einmonatige Rundreise in die USA um Ideen zu sammeln, wie deutsche Geschäftsleute mehr Automatisierung einführen und ihre Unternehmensprozesse effizienter gestalten können. Außerdem stellt er fest, dass deutsche Unternehmen selten die umfassenden Planungs- und Budgetierungskonzepte verwenden, die in den USA üblich sind.

„In Deutschland hat jeder Abteilungsleiter normalerweise seinen eigenen Plan und sein eigenes Budget“, so Deyhle damals in einem Interview mit der Los Angeles Times. Das Thema Controlling lässt ihn offensichtlich nicht los, denn neben seinen beruflichen Aktivitäten erscheint 1967 sein Buch „Gewinn-Management“, in dem schon viele Controlling-Gedanken vorweggenommen waren, 1971 dann erstmals sein Standardwerk „Controller-Praxis“. 1971 findet das erste Seminar der Controller Akademie stattfand, dem erste Trainingsinstitut für Controller in Deutschland. Und als die Absolventen der ersten Seminarwoche im Herbst 1974 weitermachen und sich wiedersehen wollen, entsteht die Idee, einen Verein für Controller zu gründen.

Am 15. Februar 1975 gründen fünf Controlling-Pioniere (Dr. Alfred Blazek, Heinz Dietz, Dr. Albrecht Deyhle, Erwin Helffenstein und Kurt Jehle sowie durch Vollmacht vertreten Walther Germeroth und Erwin Küchle) im Notariat Dr. Friedrich Kastenbauer in Augsburg den Controller Verein e.V.

Noch im Notariat werden Heinz Dietz als 1. Vorsitzender, Erwin Helffenstein als 2. Vorsitzender sowie Dr. Albrecht Deyhle als Geschäftsführer gewählt. Fünf Monate später gibt es bereits 24 Mitglieder und fünf Arbeitskreise. Die Organisation des Controller Vereins wird vom Büro der Controller Akademie (Frau Nebl) mit übernommen. Schon in der Gründungsphase wird der jährliche „Controller Kongress“ geplant, der 1976 zum ersten Mal stattfindet. Das erste Mitteilungsblatt – später „Controller Magazin“ genannt – erscheint ebenfalls 1975 und ist von Anfang an im Mitgliedsbeitrag (anfangs 60 DM) inbegriffen. Kennzeichnend für das junge Vereinsleben ist die intensive Arbeit in Arbeitskreisen (etwa AK Süd, AK Mitte, AK Nord, AK West, AK Schweiz und AK Wien), in denen Controller zum fachlichen Austausch und zum Lernen zusammenkommen. Parallel zu den fachlichen Diskussionen werden grundlegende Weichenstellungen getroffen, beispielsweise zur Frage einer eventuellen „offiziellen“ berufsständischen Ausrichtung (die jedoch verworfen wird, um unabhängig zu bleiben).

Trotz der positiven Entwicklungsdynamik hält der ICV in den 1970er-Jahren an einer Strategie des „gebremsten Wachstums“ fest, wobei der regelmäßige Kongress und die Arbeitskreise die tragenden Säulen der Vereinsarbeit bilden.

Bis 1979 steigt die Mitgliederzahl auf 195 Personen. Die Struktur des Vereins mit einem ehrenamtlichen Vorstand, einem (teilzeitbeschäftigten) hauptamtlichen Geschäftsführer, einer mit der Controller Akademie kombinierten Geschäftsstelle und den Arbeitskreisen wird nichts geändert. Lediglich der Vorstand wird wegen des Arbeitsaufwandes um zwei Personen (Herbert Heller aus Wien und Hansruedi Kehl aus Zürich) erweitert, die damit zugleich die Mitglieder aus Österreich und der Schweiz repräsentieren.

In den 1980er-Jahren wächst der ICV stark und festigt seine Rolle im deutschsprachigen Controlling-Umfeld. Im Verein wird nicht abschließend diskutiert, ob der Verein sich als „berufsständische Vereinigung“ positionieren und offiziell zu fachlichen Controlling-Fragen Stellung nehmen solle.

Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit sind intensive Diskussionen über das Selbstverständnis des Vereins sowie die fachliche Weiterentwicklung im Controlling. Es wird mit einer klaren Trennung zwischen Controller Verein und Controller Akademie begonnen. Folgerichtig übergibt Dr. Albrecht Deyhle die Geschäftsführung 1984 an Dr. Jürgen Zeplin, der in Berlin ansässig ist. Mit dem damals sehr aufwändigen Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin verfolgt man das Ziel, die Arbeit des Vereins professioneller und effizienter zu gestalten. Aufwändig deswegen, weil man dazu alle Unterlagen per PKW über die damals vorhanden innerdeutsche Grenze transportieren muss. Es gibt nur wenige zugelassenen Transitstrecken durch die DDR, die alle streng überwacht werden. Ein Abweichen von der Route oder ein Aufenthalt in der DDR (außer an den dafür erlaubten Rastplätzen) ist nicht gestattet. Die Verwaltung des Controller Vereins wird mit dem Umzug modernisiert. 1985 wird die Mitgliederverwaltung, von Karteikasten auf ein EDV-System umgestellt, die Buchhaltung sollte bald folgen.

Das anhaltende Wachstum des Vereins führt 1987 auf der Mitgliederversammlung zu der Diskussion, „…..ob das bisherige „Milizsystem“ angesichts wachsender Konkurrenz durch Hochschulen reformiert und ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingesetzt werden solle…..“ In der Folge tritt 1989 der neue Geschäftsführer Conrad Günther sein Vollzeitamt an und übernimmt die weitere organisatorische Ausrichtung. Gleichzeitig wurde der Geschäftsführer automatisch Mitglied des Vorstands, der damit auf 5 Personen erweitert wurde.

Gegen Ende der Dekade kündigte Dr. Deyhle seinen Rücktritt als Erster Vorsitzender an, wodurch sich der Vorstand personell neu aufstellte. Die Mitgliederzahl wuchs auf ca. 1.000.


In den 1990er-Jahren erlebte der Controller Verein eine Phase des Umbruchs und des Wachstums, insbesondere infolge der deutschen Wiedervereinigung und der damit verbundenen Erweiterung des Mitgliederkreises. So nehmen an der Mitgliederversammlung 1990 das einzige Mal Bürger der DDR teil, denn die Wiedervereinigung erfolgt im Oktober des gleichen Jahres. Im Vorstand kommt es zu personellen Veränderungen, da sich mit Dr. Albrecht Deyhle auch weitere Gründungsmitglieder schrittweise aus ihren Ämtern zurückzogen. Manfred Remmel als neuer 1. Vorsitzender und für das Controlling bei der Daimler AG verantwortlich, später dort Vorstandsmitglied, brachte zusammen mit Ragnar Nilsson (2. Vorstand, Klöckner-Humboldt-Deutz AG) neue Perspektiven für die Weiterentwicklung des Controllings mit und stärkt mit seinen Kontakten die Rolle des Vereins in der Fachwelt. So werden die „Grundsätze ordnungsgemäßen Controllings“ entwickelt und in einem sogenannten Statement veröffentlicht. 1991 folgten mit dem „Leitbild Controller“ und „Regeln für Profitcenter“ gleich zwei weitere, 1995 das Statement „Controlling und Informationsmanagement“. Die inhaltliche Arbeit des Controller Vereins drehte sich speziell um die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen in den neuen Bundesländern sowie im Ausland. Dazu wurden ab 1993 neun Jahre lang sogenannte Orientierungstage durchführt, speziell für die ControllerInnen aus den neuen Bundesländern. Der „Orientierungstag“ wurde auf Wunsch der Controller in den neuen Bundesländern als kompakte, eintägige Veranstaltung entwickelt, um grundlegende Controlling-Themen mit starkem Praxisbezug zu vermitteln. Themen wie strategisches Controlling, Kostenmanagement in Transformationsprozessen und Controlling-Software-Lösungen rückten auf dem Congress in den Vordergrund.

1996 wurde die erste Regionaltagung durchgeführt, gedacht vor allem für Controllerinnen und Controller kleinerer Unternehmen, für die der Congress mit den Reisekosten zu teuer war. 1996 war auch das Jahr der ersten Internetseite des CV, der damit in der Außendarstellung Neuland betrat.

In diesem Jahrzehnt wurde eine weitere Professionalisierung der Vereinsstrukturen vorangetrieben, mit Conrad Günther als erstem vom Verein in Vollzeit angestelltem Geschäftsführer, 1997 übernahm Herwig Friedag mit einem Team von Ehrenamtlichen die permanente Öffentlichkeitsarbeit für den Verein. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamik der 1990er-Jahre beförderte ein deutliches Wachstum des Vereins, der stärker als je zuvor im deutschsprachigen und zunehmend auch internationalen Raum wuchs. Mit aus diesem Grund wurde 1995 die International Group of Controlling (IGC) auf Initiative des ICV gegründet. Sie verbreitet seither international die von Albrecht Deyhle geprägte deutschsprachige Controlling-Philosophie in Praxis und Wissenschaft. Die Mitgliederzahl wuchs auf ca. 3.200.

Im neuen Jahrtausend erlebt der Controller Verein eine Phase der Internationalisierung und thematischen Diversifizierung. Das Angebot an Fachpublikationen und Online-Ressourcen wird kontinuierlich ausgebaut, um Controllerinnen und Controllern fundierte Informationen und Best-Practice-Beispiele anzubieten. 2001 wird im Zuge der Internationalisierung aus dem Controller Verein folgerichtig der Internationale Controller Verein. Auszeichnungen wie der Controller Preis rückten innovative Projekte in den Vordergrund und förderten die Sichtbarkeit des Vereins. Eine Ideenwerkstatt mit Leitung durch das ehemalige Vorstandmitglied Manfred Blachfelder wird 2001 etabliert, um als zentrale Denkfabrik Impulse zur Adaptation und Anwendung neuer Controlling-Ideen zu geben und in Statements umzusetzen. Strategieentwicklung für den ICV, in der Herstellung und Pflege von Kontakten zur Wissenschaft sowie bei den Themen Rechnungswesen IAS/IFRS, wertorientierte Unternehmensführung, Veränderung der Arbeitswelt/Wissensbilanzierung, europäisches Management/Controlling sind die Inhalte. 2004 wurde eine von 12 Organisationen unterstützte Studie zum Management von Intangible Assets erarbeitet. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen einen hohen Bedarf an Informationen über den „Wert“ von Intangible Assets und ihren Beitrag zum Unternehmenswert.

Beschlossen und umgesetzt wird eine neue Organisationsstruktur, um die Arbeit der Vereinsgremien im Hinblick auf nun 3.500 Mitglieder noch effizienter zu gestalten. Die rund 40 Arbeitskreise werden nun von fünf Regionaldelegierten und einem Branchendelegierten für die Branchen-AK in einem sogenannten „Lenkungsausschuss“ vertreten.. Der Lenkungsausschuss umfasst damit insgesamt 16 Personen, er berät den Vorstand in strategischen Fragestellungen und unterstützt ihn im Tagesgeschäft.

2004 wird erstmals das in der Satzung vorgesehene, den Vorstand beratende Kuratorium ins Leben gerufen. 2007 wird die Ideenwerkstatt von Prof. Dr. Peter Horvath übernommen, wodurch neue Themen wie Intangible Assets, IAS/IFRS und die Sarbanes-Oxley-Act-Vorgaben, Green-Controlling, Moderne Budgetierung, Kommunikations-Controlling an Bedeutung gewinnen, was zu weiteren Publikationen und den neuen Fachkreisen führt. Parallel forciert der ICV Kooperationen mit verschiedenen Institutionen, beispielsweise dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie („Wissensbilanz – Made in Germany“), das die gezielte Verbreitung der Wissensbilanz bei Entscheidungsträgern im Mittelstand, die Vernetzung der Akteure sowie die Vermittlung der Wissensbilanz-Methodik verfolgte.

Außerdem beschließen im Frühjahr 2005 die Vorstände der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) und des ICV zu kooperieren, um die Effizienz der Zusammenarbeit von Controlling und Qualitätsmanagement zum Vorteil der Unternehmen und Organisationen zu steigern. Als Resultat daraus wird der Fachkreis Controlling und Qualität gegründet.

Durch die Übernahme der IFRS in EU-Recht (2003) und essen Umsetzung in Deutschland war plötzlich der ICV als Vertreter der Controlling-Community gefragt. Denn die „Management View“ von IFRS 2 führte zu Diskussionen, ob Controller überflüssig werden und Accountants das Management Reporting übernehmen? Außerdem war nicht klar, ob es zu einer Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens kommen und dabei die IFRS-Standards das Controlling dominieren würden. In dieser Zeit war der ICV im Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee an den Diskussionen durch Vorstandsmitglied Siegfried Gänsslen beteiligt. Intensiv kommentierte der ICV die exposure-drafts und wies auf mögliche Probleme hin. Ergebnis der Arbeit waren ein „Statement“ der IGC zur Verbindung von IFRS und Controlling (Prof. Weissenberger, Dr. Berger-Vogel) und ein Statement des Fachkreises IFRS & Controlling, in dem erstmals eine sinnvolle Brücke zwischen G+V nach IFRS und der internen Managementerfolgsrechnung dargelegt hat.

.Unter besonderem Einsatz von Dr. Herwig Friedag und Dr. Walter Schmidt wurde die Internationalisierung durch die Gründung neuer Arbeitskreise in Polen (Warszawa/Warschau und Szczecin/Stettin) und anderer (Rumänien, Bulgarien, Russland, Estland, Litauen und Slowenien) nun systematisch vorangetrieben, die das europaweite Netzwerk des ICV weiter ausbauten.

Gleichzeitig vertiefte der ICV seine Zusammenarbeit mit Hochschulen, Institutionen und Verbänden, um Controlling-Themen wissenschaftlich zu fundieren und für die Praxis nutzbar zu machen. Ein zentrales Anliegen blieb die Weiterentwicklung von Methoden und Standards, was sich u.a. in Statements wie „Projektcontrolling“ oder dem IFRS-Statement niederschlug. Der Fach-Arbeitskreis IFRS veröffentlichte regelmäßig Stellungnahmen zu neuen Rechnungslegungs-Standards (z.B. beim DRSC oder IASB) und gewann damit an Sichtbarkeit in der Fachwelt.

Mit dem Start des Controlling-Wikis, einer Ausweitung der Mitgliederkommunikation und der Professionalisierung von Prozessen und Arbeitskreisen positioniert sich der ICV weiterhin als führende Instanz im Controlling. Die Finanzkrise von 2007-2009 führt zur Neubewertung etablierter Prinzipien der Unternehmensführung. So bezeichnet 2009 Jack Welch in einem Interview mit der Financial Times, den Shareholder Value als „…die dümmste Idee der Welt…“, was zu einem Impulspapier „Die 10 Kernelemente des nachhaltigen Controllings“ führt. Damit führte der damalige zweite Vorsitzender des ICV, Prof. Dr. Heimo Losbichler (FH Steyr) das seit den 1970er Jahre geltende Leitziel der ICV-Controlling-Philosophie vom „ökonomisch nachhaltiger Erfolg „noch weiter aus und aktualisierte es.

Das Jahrzehnt von 2010 bis 2019 war für den ICV von einem kontinuierlichen Wachstum und einer weiteren Internationalisierung geprägt. Bereits zu Beginn der 2010er-Jahre intensivierte der Verein seine Zusammenarbeit mit Hochschulen und Kooperationspartnern wie Roland Berger Strategy Consultants, wodurch Studien und Publikationen (darunter das regelmäßig erscheinende „Operations-Effizienz-Radar“) Controllerinnen und Controllern neue Impulse lieferten. Gleichzeitig legte der ICV den Grundstein für eine Professionalisierung in vielen Bereichen: Es entstanden neue Fachkreise wie IFRS, Green Controlling oder Working Capital Management, die für die Praxis relevante White Papers und Leitfäden entwickelten.

Bereits 2010 und 2011 zeichnete sich der Trend zu nachhaltigem und „grünem“ Controlling ab. Folgerichtig etablierte der ICV 2011 den Fachkreis Green Controlling, der seither Methoden des Nachhaltigkeits-Controllings entwickelt und publiziert. Unter dem Einfluss der Finanzkrise 2008/2009 wird die Liquiditätssteuerung zu einem wichtigen Thema, das im Fachkreis Working Capital Management als Querschnittsfunktion von Unternehmen aufgefasst wird und in mehrjähriger Arbeit 2013 zu einem wegweisenden Leitfaden in sechs Sprachen führt.

Ein zentrales Motiv des Jahrzehnts war der Ausbau internationaler Kontakte. Mit neuen Arbeitskreisen und Lizenzvereinbarungen in Ländern wie Spanien, Kroatien, Serbien, Polen, England und China erweitert der ICV seine Basis für den europa- und weltweiten Austausch zu Controlling-Themen. 2019 hat der ICV mehr als 6.000 Mitglieder.

Von 2014 bis 2016 rückte das Thema Digitalisierung in den Vordergrund. Das drückt sich in Publikationen, Veranstaltungen und Fachkreisen zu den Themen „Digital Transformation“, „Start-up Controlling“ oder „Business Analytics“ aus und boten Controllerinnen und Controllern praxisnahe Orientierung. In Webinaren, Podcasts Barcamps und einem Controlling Wiki wird das Fachwissen zunehmend auch online vermittelt.

Im gesamten Jahrzehnt baut der ICV sein Angebot an Fachveranstaltungen im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus aus. Neben dem alljährlichen Controller Congress in München sowie den „Controlling Insights Steyr“ in Österreich entwickeln sich regionale Tagungen in Polen, Russland, Slowenien, Kroatien und weiteren Ländern zu wichtigen Austauschplattformen. Der Verein zeichnet regelmäßig herausragende Controlling-Projekte aus – unter anderem mit dem Controller Preis, dem Controlling-Nachwuchspreis oder dem Green Controlling Preis. Parallel dazu sorgen Publikationen wie die Dream-Car-Berichte der Ideenwerkstatt (u.a. zu Greeen Controlling, Big Data, Industrie 4.0 und digitalen Geschäftsmodellen) für neue Impulse und verschaffen dem ICV den Ruf, Entwicklungen des Controllings und geeignete Methoden dafür zu antizipieren.

Drei Ereignisse führen 2015 zu einer wegweisenden Publikation des ICV:

  • Die Finanz- und europäischen Schuldenkrise (2007-20011) ändern die Sichtweise auf den nachhaltigen Erfolg von Unternehmen.
  • Michael E. Porter und Mark R. Kramer veröffentlichen 2006 in der Harvard Business Review Konzept des „Creating Shared Value“.
  • Der Frameworks des Integrated Reportings wird 2010 publiziert.

Das wurde zum Auslöser einer zweijährigen Diskussion verschiedener Fachkreise des ICV darüber, welchen Beitrag, den das Controlling zur Wertschöpfung von Organisationen leistet. Das Ergebnis ist ein integrierter Ansatz der  „Modernen Wertorientierung“.

Zur Entlastung des Vorstands werden 2015 Executive Advisors eingeführt, die vim Vorstand operative Aufgaben übernehmen.

Insgesamt stellen sich für den ICV die 2010er-Jahre als Dekade des Wachstums, der Internationalisierung und der inhaltlichen Erneuerung dar. Der Verein baut sein Netzwerk in Europa und darüber hinaus aus, setzte zentrale Akzente bei grünen und digitalen Themen und verankerte sich mit seinen Tagungen, Fachkreisen und Publikationen als maßgebliche Kompetenzadresse für Controlling und Unternehmenssteuerung.

Jahresrückblicke (PDF Download) 2015 / 2016 / 2017 / 2018 / 2019

Die COVID-19-Pandemie ist weltweit ein einschneidendes Ereignis, die in vielen Ländern schreckliche und drastische Auswirkungen hat. Der ICV ist mit einigem Glück und den richtigen Entscheidungen durch den Vorstand wenig davon betroffen. 2020 fällt erstmalig der Congress der Controller durch den Lockdown aus und das erste Mal in der Vereinsgeschichte findet eine Mitgliederversammlung samt Vorstandswahl online über Microsoft Teams statt. Das Tagungshotel Grand Westin kommt dem ICV finanziell entgegen, die angemeldeten Teilnehmer halten Ihre Buchungen aufrecht und da im nächsten Jahr auf Grund der Covid-Einschränkungen ein Congress als Präsenzveranstaltung ebenfalls nicht möglich ist, wird der Congress der Controller 2021 online durchgeführt. Dazu stellt die Controller Akademie AG ihre Infrastruktur zur Verfügung und verwandelt die eigenen Büros in „Sendestudios“. Durch die insgesamt geringeren Kosten erweisen sich die finanziellen Folgen der COVID-19-Pandemie als beherrschbar. Auch die Folgen des Lockdowns für das Vereinsleben werden Dank konsequenten Einsatzes von MS Teams abgemildert oder sogar in einen Vorteil verwandelt werden. Viele Präsenzveranstaltungen werden in virtuelle Formate überführte, kostenlose Webinare vermitten Controllerinnen und Controllern wichtige Inhalte zu Krisenthemen wie Liquiditätssteuerung, Working Capital Management und Risikomanagement. Gleichzeitig treibt der ICV die eigene Digitalisierung voran und legt mit einer „Transformation-Map“ den Grundstein für automatisierte Prozesse in Verwaltung und Veranstaltungsmanagement. Im Jahr 2021 erfolgt die Einführung der Vereinssoftware „VereinOnline“, die Mitgliedern ein Self-Service-Portal bietet und Workflows im Arbeitskreismanagement effizienter gestaltete. So können trotz der Einschränkungen in dieser Zeit Dream-Car-Berichte der Ideenwerkstatt zu Themen wie „Servitization & Controlling“ und „Sustainability Controlling“ (Wandel zu nachhaltigen und digitalen Geschäftsmodellen) erarbeitet werden. Eine stetig wachsende Zahl von Firmenmitgliedschaften sowie neu geknüpfte Kooperationen mit Hochschulen (z. B. Frankfurt School of Finance und Hochschule Fresenius) stärkten das Netzwerk des ICV. Unter dem Projekttitel „Next Communication“ modernisiert der Verein ab 2022 seine Außendarstellung, stellt das Leitmotiv „Controlling Excellence“ in den Vordergrund und führt nach fast 10 Jahren ein überarbeitetes Logo ein. Mit Webinaren, Fachkreisen und einem ausgebauten Mentoring-Programm rückten außerdem Themen wie Nachhaltigkeit, KI, Agilität und HR-Controlling stärker ins Bewusstsein der Community. Als Höhepunkt zum Ende des Jahres 2024 gründet der ICV ein eigenes Frauennetzwerk, um die Rolle von Frauen im Controlling zu stärken und ein noch diverseres Vereinsleben zu ermöglichen.

Insgesamt sind die 2020er-Jahre für den ICV von einer umfassenden Digitalisierung, einer vertieften Beschäftigung mit Nachhaltigkeitsthemen und einer intensiven globalen Vernetzung gekennzeichnet. Mit modernen Self-Services, einer ausgebauten Online- und Hybrid-Event-Landschaft, neuen Publikationen und einem klaren Markenprofil („Controlling Excellence“) positioniert sich der Verein weiterhin als international vernetzte, zukunftsorientierten Institution für Controllerinnen und Controller.

Jahresrückblicke (PDF Download) 2020 / 2021 / 2022 / 2023 / 2024

„Neben den akademischen Anstößen, die Péter Horváth geliefert hat, war der ICV der wesentliche Multiplikator und Treiber des Controlling-Gedankens in Deutschland. Ohne den ICV hätte sich hierzulande keine Controlling-Philosophie und keine institutionalisierte Controlling-Organisation in dieser Form herausgebildet. Dieses institutionalisierte Denken, das Planen, Steuern und Eingreifen mit strategischer Kompetenz verbindet und operativ wirksam wird, ist einzigartig – und der ICV hat dies populär gemacht, aufrechterhalten und nachhaltig etabliert.“

Prof. Dr. Reinhold Mayer, Vorstand der Péter Horváth Stiftung

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