Der ICV Controlling Excellence Award für vorbildliche Controlling-Lösungen

Bewerbungs-Unterlagen herunterladen

Einsendeschluss

31. Januar 2026

Preisverleihung

Beim Congress der Controller am 27./28. April 2026 in München.

Der Award

Alle Nominierten und der Gewinner erhalten eine Urkunde sowie einen digitalen Badge. Der Gewinner erhält darüber hinaus 3.000 Euro Preisgeld.

Einladung zur Teilnahme am Wettbewerb um den ICV Controlling Excellence Award 2026

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie in jedem Jahr werden wir auch 2026 den Controlling Excellence Award im Rahmen unseres traditionellen Congresses in München vergeben. Wir laden Sie schon heute zum 50. Congress der Controller am 27./28. April 2026 ein.

Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören: Haben Sie ein Controlling-Projekt realisiert, das Sie gerne unserer Jury vorstellen und im Falle einer Nominierung auch unserer Controlling-Community präsentieren möchten, dann bewerben Sie sich bis zum 31. Januar 2026. Das siegreiche Team darf sich über 3.000 Euro Preisgeld freuen und befindet sich in namhafter Gesellschaft. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören Unternehmen wie Merck, Deutsche Post DHL Group, Unitymedia, Bosch, Edeka, Covestro, RWE, ElitePartner, Lufthansa, die Otto Group, McDonald’s und die Bundesagentur für Arbeit. Aber keine Sorge: Nicht der Unternehmensname zählt, sondern welche Lösung Sie entwickelt, was Sie als Controller/in oder Controlling-Team für Ihr Unternehmen erreicht haben. Überraschen Sie uns, begeistern Sie uns, nehmen Sie uns mit Ihrer Bewerbung mit auf Ihre Reise von der Idee bis zum Ziel!

Stellen Sie sich dem Wettbewerb und dem sachkundigen Urteil unserer Fachjury, die mit Praktikern und Professoren gleichermaßen besetzt ist. Unter der Leitung von Prof. Dr. Utz Schäffer werden die Jurymitglieder Prof. Dr. Andreas Seufert, Prof. Dr. Ute Vanini, Roland Iff, Dipl. Wirt. Ing. Jens Bieniek und Dr. rer. pol. Lars Grünert genau abwägen, wer am Ende Titel, Preisgeld und nicht zuletzt das Renommée unseres Awards sein Eigen nennen darf.

In diesem Sinne bin ich schon gespannt und voller Vorfreude, Sie und jeden Einzelnen aus unserem internationalen Controller-Netzwerk im April 2026 begrüßen zu dürfen.

Allen Bewerberinnen und Bewerbern wünsche ich viel Erfolg!

Prof. Dr. Heimo Losbichler
Vorsitzender des Internationalen Controller Vereins eV

Die Hauptsponsoren

Über ATVISIO


ATVISIO ist eine der führenden Unternehmensberatungen mit über 20 Jahren Erfahrung bei der Auswahl und Einführung von Business Intelligence-Lösungen in mittelständischen Unternehmen und großen Konzernen. ATVISIO hat Büros in Düsseldorf, Hamburg, Wiesbaden und Kaiserslautern.
Business Intelligence mit Gütesiegel
ATVISIO wurde bei einem bundesweiten Unternehmensvergleich schon mehrfach mit dem begehrten Gütesiegel „Top Consultant“ ausgezeichnet und gilt als eine der besten Beratungen in Deutschland für die Einführung von Planungs-, Reporting-, Forecast- und Analyselösungen.
Business Intelligence-Software sicher einsetzen
Hunderte erfolgreicher Business Intelligence-Projekte sprechen eine eindeutige Sprache. Herstellerunabhängig begleitet ATVISIO seine Kunden und implementiert Softwareprodukte wie z.B. Power BI, Zebra BI, Jedox, XLCubed, Cubeware, IBM Cognos Planning u.v.m.

Über BLANCO


Blanco bietet umfassende Systemlösungen für den Wasserplatz in privaten Küchen. Die Blanco UNIT kombiniert funktionale und ästhetisch aufeinander abgestimmte Systeme, einschließlich Becken, High-End-Armaturen, Wasseraufbereitung mit Quellkohlensäure, Filtration, Kühlung, kochendem Wasser auf Knopfdruck sowie passendem Zubehör bis hin zur Abfall- und Unterschrankorganisation. Die Vielfalt an Funktionen, Designs, Farben und Materialien ermöglicht es sowohl dem Handel als auch Küchenplanern, flexible Lösungen zu gestalten, und bietet den Konsumentinnen und Konsumenten eine breite Auswahl für jeden Geschmack.

Das Unternehmen, das 1925 gegründet wurde, hat sich heute als internationale Premiummarke für den Wasserplatz in der Küche etabliert. Mit Tochtergesellschaften in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum sowie Handelspartnern ist Blanco in etwa 100 Ländern vertreten. Neben dem Hauptsitz in Oberderdingen, Baden-Württemberg, betreibt Blanco Produktions- und Logistikstandorte in Südwestdeutschland, dem Vereinigten Königreich, Tschechien, den USA, Kanada, Australien und China.

Blanco, das 1925 von Heinrich Blanc gegründet wurde, ist heute Teil der BLANC & FISCHER Familienholding und wurde mehrfach als Arbeitgeber ausgezeichnet.

Weitere Sponsoren

Schritt für Schritt

Ihre Bewerbung für den ICV Controlling Excellence Award

  1. Laden Sie die „Unterlagen für den ICV Controlling Excellence Award“ auf dieser Seite herunter und reichen Sie Ihre Antworten Format Powerpoint oder PDF ein.
  2. Stellen Sie Ihr Projekt kurz in einer Präsentation vor (10 bis maximal 15 Seiten, Format Powerpoint).
  3. Die Beantwortung der Fragenliste plus Projekt-Präsentation schicken Sie per eMail oder Post an Carmen Zillmer, Geschäftsstelle (Kontaktinformationen auf dieser Seite). Bitte kündigen Sie die Zusendung per eMail oder Telefon an.

Einsendeschluss ist der 31. Januar 2026.

Bitte beachten: Die eingereichten Arbeiten dürfen bis zur Verleihung des ICV Controlling Excellence Awards noch nicht prämiert und allenfalls in Auszügen veröffentlicht worden sein.

Die Jury wertet die eingegangenen Unterlagen aus.

Anfang/Mitte März 2026 werden wir Sie über den Status Ihrer Bewerbung informieren.

Drei für den ICV Controlling Excellence Award Nominierte werden zum Congress der Controller 2026 eingeladen. Er findet am 27./28. April 2026 in München statt. Als Nominierte können Sie mit Ihrem Präsentationsteam ohne Teilnahmegebühren den zweitägigen Congress der Controller besuchen.

Am ersten Veranstaltungstag – Montag, 27. April 2026 – wird der Award vergeben. Die Ehrung des Gewinners ist traditionell ein Highlight des Congresses. Der Gewinner stellt seine Arbeit dem Publikum (rund 500 Besucher) vor. Der Vortrag sollte rund 20 bis 25 Minuten dauern.

Die Arbeiten der weiteren Nominierten werden im Rahmen der Veranstaltung ebenfalls genannt.

Alle Nominierten und der Gewinner erhalten eine Urkunde sowie einen digitalen Badge. Der Gewinner erhält darüber hinaus 3.000 Euro Preisgeld.

Was Sie für Ihre Einreichung brauchen

Unterlagen für den ICV Controlling Excellence Award

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Oft gestellte Fragen zum ICV Controlling Excellence Award

Vorbildliche Controllerarbeit gibt anderen ControllerInnen Anstöße für eine konkrete Verbesserung ihres Controllings. Im Idealfall sind die Lösungen innovativ und zeigen neue Wege auf. Wichtig ist die praktische Umsetzbarkeit und dass das Controlling dadurch effizienter und/oder effektiver geworden ist, und das nicht nur nach Meinung der Controller, sondern auch der Manager.

Unter den Gewinnern des Awards sind auch kleinere Unternehmen zu finden. Allerdings haben diese oft alle Hände voll zu tun, mit der Entwicklung des Controllings mitzuhalten, die wesentlich von großen Unternehmen geprägt wird. Umgekehrt haben kleinere Unternehmen es leichter, innovative Lösungen in kurzer Zeit umzusetzen. Anders gesagt: Der ICV Controlling Excellence Award kann von Unternehmen jeder Größe und auch jeder Branche gewonnen werden!

Die Jury muss die erarbeitete Lösung verstehen und die Vor- und Nachteile gegenüber dem Status quo ante erkennen können. Sie muss plausibel und nachvollziehbar sein. In den eingereichten Unterlagen sollte eine gewisse Sorgfalt erkennbar sein, oberflächliche Phrasen werden die Jury nicht überzeugen. Der Rest ist den Bewerbern überlassen, es sollte aber knapp und prägnant sein.

Es geht nicht um die Prämierung von Zauberformeln für Unternehmenserfolg, die sich exakt kopieren lassen, sondern um organisatorische Innovationen, die tief in den Kontext des jeweiligen Unternehmens eingebettet sind. Auch mit dem Wissen über einen bestimmten Prozess ist ein Wettbewerber meilenweit davon entfernt, diesen schnell kopieren zu können.

So profitieren Unternehmen von der Teilnahme

Ein Appell von Peter Bluhm, Geschäftsführer ATVISIO & Hauptsponsor ICV Controlling Excellence Award

Der ICV Controlling Excellence Award ist ohne Frage eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Auszeichnung der Controlling-Community. Ich möchte Sie ermutigen, an diesem Wettbewerb als Unternehmen teilzunehmen. 

ATVISIO ist seit Jahren Hauptsponsor des Awards – Warum?
Gerade in der aktuellen Zeit stehen Controllerinnen und Controller vor enormen Herausforderungen. Die Anforderungen und Erwartungen steigen ständig. Daher ist es hilfreich, Orientierungshilfen zu erhalten. Wie haben andere Unternehmen ähnliche Aufgaben bewältigt? Welche Schritte haben sie unternommen? Welche Hindernisse mussten sie umschiffen und welche Ergebnisse haben sie erzielt? Diese Referenzen sind entscheidend, um die Controlling-Community kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Benchmarks zu setzen. Auch wir als Unternehmensberatung für Business Intelligence erbringen konstant unseren Beitrag, denn wir wissen, wie wichtig Exzellenz auch für ein erfolgreiches Business Intelligence-Projekt ist.

Die Teilnahme beim ICV Controlling Excellence Award bietet Ihrem Unternehmen einige Vorteile. Neben dem Renommee dieser herausragenden Auszeichnung und der Projektpräsentation auf der Hauptbühne des Congresses der Controller in München gibt es nicht zuletzt auch ein Preisgeld.Der ICV Controlling Excellence Award für vorbildliche Controlling-Lösungen

Die Jury

Prof. Dr. Utz Schäffer ist Inhaber eines Lehrstuhls für Controlling und Unternehmenssteuerung sowie Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC) der WHU – Otto Beisheim School of Management. Im ICV ist er Vorsitzender des Kuratoriums. Mehr über Utz Schäffer hier.


Prof. Dr. Andreas Seufert lehrt an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Dort ist er Direktor des Business Innovation Labs. Zudem ist er Direktor des Instituts für Business Intelligence an der Steinbeis Hochschule Berlin. Im ICV leitet er den Fachkreis BI/ Big Data und Controlling. Er verantwortet außerdem XING | Ambassador Controlling. Mehr über Andreas Seufert hier.


Prof. Dr. Ute Vanini ist Professorin für Controlling und Risikomanagement und hat die akademische Leitung des Zentrums für Sprachen und Interkulturelle Kompetenz (ZSIK) der FH Kiel inne. Außerdem ist sie u.a. Mitglied des Verwaltungsrats der Investitionsbank Schleswig-Holstein, Mitglied des Kuratoriums des Landesvereins für Innere Mission Schleswig-Holstein, Gutachterin für diverse Wissenschaftsorganisationen sowie für die CARF-Konferenz der Hochschule Luzern. Mehr über Ute Vanini hier.


Dipl. Wirt.-Ingenieur Jens Bieniek ist stellvertretender Aufsichtsratvorsitzender der dbh Logistics IT AG sowie Beiratsvorsitzender der Vollers Group GmbH. Zuvor war er u.a. CFO der BLG Logistics Group AG & Co.KG. Mehr über Jens Bieniek hier.


Roland Iff war fast drei Jahrzehnte lang CFO von Geberit. Außerdem ist er Mitglied des Verwaltungsrats VZ VermögensZentrum und Mitglied des Verwaltungsrats Bauwerk Parkett AG. Mehr über Roland Iff hier.

Dr. rer. pol. Lars Grünert ist CFO und Mitglied der Gruppengeschäftsführung der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG in Ditzingen. Nach Aufgaben als Projektmanager bei Horváth & Partner und Roland Berger Strategy Consultants wechselte er 2002 als Leiter Controlling zu TRUMPF, wo er anschließend Geschäftsführer der TRUMPF Laser GmbH & Co.KG in Schramberg, CFO von SPI Lasers in Southampton, kaufmännischer Leiter des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik sowie der Zentralbereiche IT + Prozesse und Organisationsentwicklung war. Mehr über Lars Grünert hier.

„Der ICV Controlling Excellence Award ist ohne Frage eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Auszeichnung der Controlling-Community. Ich möchte Sie ermutigen, an diesem Wettbewerb als Unternehmen teilzunehmen.“

Peter Bluhm – Geschäftsführer ATVISIO & Hauptsponsor ICV Controlling Excellence Award

Medienpartner

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Mehr Informationen

Preisträgerteams

Bosch gewinnt den ICV Controlling Excellence Award 2024.
ICV Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Heimo Losbichler (rechts) und Juryleiter Prof. Dr. Utz Schäffer (links) mit dem Gewinnerteam von Bosch (von rechts): Henri Catenos (Executive Vice President Corporate Department Finance, Reporting and Treasury), Patrick Hehl (Senior Manager Corporate Office Finance, Reporting) und Dr. Marco Möhrer (Senior Manager Corporate Office Sustainable Business Management). Foto: Flo Huber

Der ICV Controlling Excellence Award 2024 geht an das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch für das Projekt „myGreenBusiness – Digitalisierung des EU-Taxonomie-Reportings“. Die beim 48. Congress der Controller in München ausgezeichnete Lösung verbessert die Steuerung für ein nachhaltiges Produktportfolio, vereinfacht die Umsetzung der EU-Taxonomie für externe Berichtspflichten und unterstützt ControllerInnen in ihrer Rolle als Management-BeraterInnen.

„Es setzt somit an einem zentralen Schmerzpunkt vieler Unternehmen an und entwickelt eine konkrete Lösung, die Controller maßgeblich entlastet und es ermöglicht, freiwerdende Kapazitäten für tiefergehende Analysen und steuerungsrelevante Fragestellungen zu nutzen“, begründet Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Utz Schäffer die Entscheidung für das Gewinnerprojekt zum hochrelevanten Thema Nachhaltigkeit.

Mit seiner Controlling-Lösung „myGreenBusiness“ verbessert das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen die Steuerung und das Reporting zu wichtigen Kennzahlen des Nachhaltigkeitsmanagements. Zugleich lassen sich damit die Anforderungen an externe Berichtspflichten der EU-Taxonomie leichter umsetzen und zu einem konzernweiten, digitalen Taxonomie-Reporting ausbauen. Ziel ist es, einerseits mit Nachhaltigkeit zu den Wachstumszielen des Unternehmens beizutragen. Andererseits soll es Bosch bei der langfristigen Ausrichtung auf die Balance zwischen ökonomischem, ökologischem und sozialem Handeln unterstützen.

Integrierte Betrachtung ermöglicht ganzheitliche Steuerung

Zentraler Baustein für das digitale Taxonomie-Reporting ist die Verknüpfung des Finanz- und Nachhaltigkeitscontrollings in einer IT-Lösung. Die integrierte Betrachtung des Unternehmenserfolgs ermöglicht eine ganzheitliche Steuerung des Produktportfolios und entlastet durch den hohen Digitalisierungsgrad: Bislang manuelle Routinetätigkeiten, etwa aufgrund der Pflege klassischer Excel-Tabellen, entfallen. Controllerinnen und Controller können die nachhaltige Ausrichtung des Produktportfolios ihrer Organisationseinheit anhand der finanziellen Kenngrößen der Taxonomie transparent machen – eine optimale Basis für ihre Rolle als Business Partner des Managements. „Mit wenigen Klicks erhalten wir Einblick in unsere Taxonomie-Kennzahlen entlang des gesamten Produkt- und Serviceportfolios“, erklärt dazu Patrick Hehl, Co-Projektleiter im Corporate Office Finance und Reporting bei Bosch.

Realisierung in weniger als einem Jahr

Das Projektteam hatte mit der Entwicklung der Lösung im April 2023 gestartet und sein Ziel schon wenige Monate später erreicht: Im Februar 2024 hat die schrittweise Einführung für die Endanwender begonnen. In der Endausbaustufe sollen unternehmensweit rund 950 Nutzer in Zentralfunktionen, Geschäftsbereichen und Rechtseinheiten mit „myGreenBusiness“ arbeiten. „Wir konnten bei der Entwicklung auf die umfassende Erfahrung zurückgreifen, die wir mit der Digitalisierung im Finanzbereich schon gesammelt haben“, sagt Patrick Hehl, und: „Wesentlich für den schnellen Erfolg war auch die Integration einer vorhandenen Controlling-Lösung, mit der Entwickler und Anwender bereits vertraut waren“.

Boschs myGreenBusiness vereint aktuelle Anforderungen

Die Taxonomie-KPIs Umsatz sowie Investitions- und Betriebsausgaben bilden die Nachhaltigkeitsleistung von Bosch gemäß EU-Taxonomie in myGreenBusiness ab. Im Fall von Zielabweichungen ist somit frühzeitiges Gegensteuern möglich. „Mit der Einführung von myGreenBusiness können wir die gesetzlichen Vorgaben der EU-Taxonomie leichter umsetzen. Die konzernweite Transparenz über unsere nachhaltigen Produkte wird durch effizientere Abläufe und die ganzheitliche Steuerbarkeit des Produktportfolios zudem auch zum Wettbewerbsvorteil“, erläutert Dr. Marco Möhrer, Co-Projektleiter im Corporate Office Sustainability Business Management bei Bosch.

Projekt-Erfahrung in die Controlling-Community tragen

Die Bosch-eigene IT-Lösung myGreenBusiness ist Teil eines Projekts, das die unternehmensweite Implementierung der EU-Taxonomie und EU Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zum Ziel hat. Patrick Hehl betont dazu die Vorteile der Zusammenarbeit: „Die gemeinsam konzipierte Controlling-Applikation zeigt das große Potenzial, das die enge Verschmelzung der Disziplinen Controlling, Nachhaltigkeit und Finanzen bietet.“ Beide Co-Projektleiter sind sich einig über die Bedeutung der übergreifenden Teamarbeit. Dazu Dr. Marco Möhrer mit Blick auf die Auszeichnung: „Nachhaltigkeit ist ein Thema, das alle in der Wirtschaft gleichermaßen verpflichtet. Unsere Erfahrungen aus dem Projekt wollen wir daher in die Controlling-Community einbringen – der ICV Controlling Excellence Award ist uns ein Ansporn dazu.“

Österreichische Post und Vetter Pharma-Fertigung überzeugen ebenfalls

Das Projekt von Bosch hat sich gegen die Einreichungen der ebenfalls für den ICV Controlling Excellence Award 2024 nominierten Unternehmen Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG, Ravensburg, sowie Österreichische Post AG, Wien, durchgesetzt. Dabei betont Prof. Dr. Utz Schäffer: „Wir als Jury sind sehr davon überzeugt, dass die nominierten Lösungen erneut auf vorbildliche Art und Weise für Excellenz im Controlling stehen und dabei die ganze Bandbreite zwischen innovativer Lösung mit Vorbildcharakter – neben Robert Bosch die Österreichische Post mit einem agilen Controlling Framework – und erfolgreicher Umsetzung einer integrierten Unternehmenssteuerung im Mittelstand wie bei Vetter Pharma abdecken“.

Österreichische Post: Agile Prinzipien in der Finanzarbeit weiter ausgerollt

Das Controlling-Team der Österreichischen Post AG hat sich mit einem agilen Framework für das gesamte Konzerncontrolling befasst, um besser und schneller auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Dazu wurden anderem ein neuer Priorisierungsprozess für die Topthemen des Folgejahres, OKRs als Tool für komplexere Aufgabenstellungen und ein sogenannter „Cycle of Clarity“, der für klarere Zielsetzungen sorgen soll, entwickelt. Damit, lobt Utz Schäffer, werden „Schritt für Schritt die agilen Prinzipien nun auch auf andere Aspekte der Arbeit im Finanzbereich ausgerollt“, und: „Im Ergebnis sehen wir im Controlling der Österreichischen Post nicht nur kürzere Prozessdurchlaufzeiten und Fortschritte bei der Prozess- bzw. Projektqualität. Die agile Transformation hat zudem zu mehr Eigenverantwortung, neuen Entwicklungspfaden für Controller und einem stärkeren Fokus auf strategische Themen geführt.“

Vetter Pharma-Fertigung: Konsequentes, umfassendes Vorgehen beeindruckt

Vetter Pharma-Fertigung hat sich die Operationalisierung der Vetter Finance Strategie 2025 am Beispiel der integrierten Unternehmenssteuerung vorgenommen, mit dem Ziel der Weiterentwicklung hin zu einem ganzheitlichen strategischen und operativen Steuerungskonzept auf Basis vollintegrierter und automatisierter Daten. Das Konzept beinhaltet eine rollierende 24-monatige Umsatzplanung, die auf einer kapazitätsgeprüften Produktionsplanung über alle Wertschöpfungsstufen basiert, eine einheitliche, konsistente Informationsbasis, interaktive Dashboards, Process Mining und Analytics Bausteine und nicht zuletzt eine Ausdifferenzierung der Controller-Rollen. Was die Award-Jury bei diesem Projekt überzeugt hat: „Jeder einzelne Baustein in diesem Konzept ist nicht grundsätzlich neu oder spektakulär innovativ und noch nie gesehen. Uns hat aber das konsequente und umfassende Vorgehen in einem mittelständischen Kontext beeindruckt“, denn: „Im Ergebnis zeigt sich bei Vetter Pharma ein deutlich geringerer Aufwand in der Unternehmenssteuerung, eine höhere Datenqualität, -Transparenz und Akzeptanz sowie eine bessere Interaktion mit dem Management“, fasst Utz Schäffer zusammen.

Die Merck KGaA gewinnt den ICV Controlling Excellence Award 2023.

Das Team der Merck KGaA hat den ICV Controlling Excellence Award 2023 gewonnen. Foto: Flo Huber

München, 15.5.2023. „Enabling High-Impact Culture in Financial Steering“. So lautet der Titel des Projekts der Merck KGaA, die damit den renommierten ICV Controlling Excellence Award 2023 gewonnen hat. Die ausgerufene unternehmensweite Maxime, das unternehmerische Denken jedes Mitarbeitenden zu fördern, hat das Controlling-Team verinnerlicht und die Finanzabteilung zum vertrauenswürdigen strategischen Berater entwickelt.

Hinter der neuen High-Impact Culture bei Merck steckt generell das Bestreben, ein Umfeld zu entwickeln, in dem jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin zum gemeinsamen Erfolg beitragen können. Ein klarer Fokus, reduzierte Komplexität und kontinuierlich verbesserte Produkte sind die Basis. Die Konzentration liegt dabei auf Aufgaben und Maßnahmen, die die größte Wirkung erzielen. Diesen Ansatz, der unternehmensweit Ende 2021 ausgerufen wurde, hat sich das Controlling-Team mit seinem Projekt „Enabling High-Impact Culture in Financial Steering“ ebenfalls zu eigen gemacht. Um die Finanzprozesse und -instrumente zu modernisieren, wurden wesentliche Elemente der Bottom-up-Budgetplanung abgeschafft. Maßnahmen-Entscheidungen werden stattdessen auf der Grundlage kontinuierlicher Prognosen und Prioritäten der Geschäfte getroffen. Die Ressourcenzuteilung bleibt flexibel, weil unabhängig von festen Budgetzeitplänen.

Essenziell für die erfolgreiche Umsetzung sind jedoch Verhaltens-und Arbeitsweisen der Mitarbeitenden. „Wir müssen bereit sein, unseren Status quo in Frage zu stellen, neue Fähigkeiten zu lernen und unternehmerisch zu denken. Damit wir Erfolg haben, brauchen wir also nicht nur die richtigen Prozesse und Instrumente wie Technologien oder Incentivierung – sondern müssen auch das richtige Mindset unserer Mitarbeiter fördern“, resümiert Kathrin Montry, Senior Principal Controlling Expert und Product Owner Projekt LEAP. Der Leiter Group Controlling & Risk Management Alexander Lind konkretisiert die Umsetzung für seinen Bereich. Auf Basis des Beyond-Budgeting-Modells werden Zielsetzung und Forecasting „entbündelt“, die Ressourcenallokation, das Performance Management und die Verhaltens- und Arbeitsweisen verändert. „Wir vertrauen dem Talent und der Leidenschaft unserer neugierigen Köpfe. Deshalb gestalten wir eine Umgebung, in der sie ihr Potenzial entfalten und Großes bewegen können“, sagt Lind.

Dieser „radikale Weg“ im Umgang mit der Erfahrung, dass traditionelle Planungsprozesse an ihre Grenzen stoßen, hat auch das Juryteam rund um Leiter Prof. Dr. Utz Schäffer beeindruckt, genauso wie die Tatsache, dass es sich beim Siegerprojekt nicht um eine Insellösung für das Controlling handelt, sondern dieses in einen größeren kulturellen Transformationsprozess eingebettet ist. „Der eine oder andere mag an dieser Stelle auch 15 oder 20 Jahre zurückdenken, als das Beyond Budgeting Konzept in den deutschsprachigen Raum kam und auch bei uns im ICV auf große Ablehnung stieß. „Beyond Budgeting – Nein Danke!“ war damals der Schlachtruf. Das ist lange her und heute steht nun mit Merck ein Unternehmen auf der Bühne, das sich in einem – relativ zu damals – stark veränderten Umfeld an eine etwas grundlegendere Veränderung der Unternehmenssteuerung herangewagt hat“ fasst Schäffer, Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC) der WHU – Otto Beisheim School of Management bei der Laudatio am Montag in München die preiswürdige Leistung zusammen.

Henkel AG & Co. KGaA: „Denken in Experimenten statt in Budgets“ mit der digitalen Roadmap für das Group Financial Controlling

Mit der Nominierung der Lösung von Henkel hat die Jury einen bislang ungewöhnlichen Weg eingeschlagen, denn es handelt sich um kein konkretes Projekt, sondern um eine digitale Roadmap. Mit dieser werden die diversen Initiativen im Group Financial Controlling priorisiert und umgesetzt.

Dabei ist man sich immer der Tatsache bewusst, dass die Entscheidungen für oder gegen Initiativen und die Einschätzung ihrer Erfolgsaussichten auch bei knappen Ressourcen sowie angesichts von Krisen und volatilem Umfeld gefällt werden müssen. Das Group Financial Controlling von Henkel hat hier einen innovativen und pragmatischen Ansatz entwickelt, lobt Laudator Utz Schäffer, denn mit der Roadmap werden mehrere agil und iterativ aufgesetzte Initiativen kombiniert, die im Erfolgsfall skaliert werden. Diesen „Denken in Experimenten statt in Budgets“ hat die Jury beeindruckt. Wichtig sei dabei, dass die Initiativen neben der Effizienzsteigerung durch Automatisierung auch auf eine größere Wertstiftung durch bessere Analysen („From Data to Insights“) und auf ein umfassendes Upskilling des zentrales Teams zielen.

Damit verfüge Henkel über etwas, was jedes mittlere und größere Unternehmen gerade in Zeiten der knappen Ressourcen unbedingt benötigt: einen systematischen, aber gleichzeitig auch flexiblen und pragmatischen Ansatz, um die diversen Initiativen zu priorisieren und umzusetzen, sagt Utz Schäffer über die Übertragbarkeit der nominierte Lösung. Lesen Sie dazu auch das Interview im Awardbereich der ICV Website icv-controlling.com mit Yu-Kyung Rasche, Head of Data & Analytics, Global Business Controlling/AFB bei Henkel.

„Predictive Forecasting – vom Konzept zum strategischen Impact“: TX Group hat erledigt, was für viele andere noch eine unerledigte Herausforderung ist

Wie im Gewinnerprojekt von Merck ist der Ausgangspunkt die Einsicht, dass der Forecasting-Prozess in einem dynamischen Umfeld an Grenzen stößt und dabei enorme Ressourcen bindet. Die TX Group hat eine Lösung. Sie besteht im Kern in der Einführung von Predictive Analytics zur Unterstützung der Forecast-Erstellung. Mit der Nominierung wurde jedoch nicht die technische Lösung oder der gute Algorithmus gewürdigt, betont Utz Schäffer in seiner Laudatio. Vielmehr habe die schnelle, günstige Umsetzung ohne externe Unterstützung in einem mittelständischen Unternehmen überzeugt. Zumal das Controllingteam der TX Group den Schlusspunkt nicht mit der verbesserten Generierung des Forecasts gesetzt hat, sondern die Veränderung auch zur Weiterentwicklung der entsprechenden Steuerungsprozesse und zur Stärkung des Business Partnering nutzt, und „die damit genau das auf vorbildliche Weise macht, was für viele von Ihnen als Herausforderung vor der Tür steht“, ordnet Schäffer die Bedeutung des Projekts als Blaupause für andere Unternehmen ein.

Die Deutsche Post DHL Group gewinnt den ICV Controlling Excellence Award 2022.

Das Gewinnerteam der Deutschen Post DHL Group mit Dr. Klaus Hufschlag (Mitte), Klaus Kenfenheuer (2.v.l.) und Martin Momberg (2.v.r.), gemeinsam mit dem ICV Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Heimo Losbichler (rechts) und dem Juryleiter des ICV Controlling Excellence Awards, Prof. Dr. Utz Schäffer. Foto: Florian Huber

München, 9.5.2022. Der ICV Controlling Excellence Award 2022 geht an die Deutsche Post DHL Group, die sich damit im Endspurt auf den letzten drei Plätzen um die renommierte Auszeichnung des ICV gegen SAP SE und Phoenix Contact GmbH & Co KG durchgesetzt hat. „Das siegreiche Projekt befasst sich in sehr überzeugender Weise mit der Integration von ESG Dimensionen in das Controlling und die Unternehmenssteuerung“, so die Begründung der Jury für ihre finale Entscheidung.

„Integration der Nachhaltigkeitsziele im Controlling von Deutsche Post DHL Group“ lautet der Titel des Gewinnerprojekts. Die Initialzündung dafür gab im März 2021 die Kommunikation der neuen ESG Roadmap im Konzern. Der Finanzbereich der Deutschen Post DHL Group übernahm daraufhin die Verantwortung sowohl für das interne als auch für das externe ESG Reporting. Mitarbeitende aus dem bisherigen Team Carbon Accounting des Finanzbereichs, aus der Nachhaltigkeitskommunikation und der Konzernstrategie wurden in einer neuen Abteilung gebündelt, die seither für Berichtsprozesse und Controlling für alle drei ESG Dimensionen im Einsatz sind. Das Projektteam startete damit, die ESG Ziele des Konzerns in operative und finanzielle Zielgrößen zu übersetzen sowie aussagekräftige und belastbare Kennzahlen für die Berichterstattung und Steuerung der ESG Roadmap zu identifizieren. Parallel dazu wurde ein umfassendes internes Berichtswesen für ESG Kennzahlen und ESG Maßnahmen aufgebaut. Es findet sich nun regelmäßig in Business Reviews und Performance Meetings. Durch die Verankerung im internen Kontrollsystem ist die Qualität gesichert. Schließlich wurde der Prozess für Investitionsentscheidungen um anspruchsvolle ESG Kriterien erweitert. „Damit verfügt die Deutsche Post DHL Group heute über etwas, das für die meisten Unternehmen noch Zukunftsmusik ist: ein weitgehend vollständiges und in die Finanzorganisation eingebettetes Controlling zur Steuerung von ESG Maßnahmen“, resümiert anerkennend der Jury-Leiter Prof. Dr. Utz Schäffer, Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC) der WHU – Otto Beisheim School of Management, bei der Laudatio am Montag in München.

Phoenix Contact GmbH & Co.KG geht real existierenden Controlleralltag mit hochgekrempelten Ärmeln, eigenen Bordmitteln und Learning by doing an

Die ebenfalls nominierte Lösung der mittelständischen Phoenix Contact Gmbh & Co KG zielt auf ein einheitliches Produktkostenermittlungsverfahren mit Simulationen und Szenario-Berechnungen. „Der real existierende Controlleralltag war hier der Ausgangspunkt“, fasst Utz Schäffer das Thema zunächst zusammen und konkretisiert: Die Produktkostenermittlung und die dazugehörige Berichterstattung war aufgrund länder-, gruppen- und teilweise sogar einzelpersonenspezifischer Lösungen sehr aufwendig. Um dieses Problem zu beheben, machte sich das Phoenix Contact-Team zunächst auf die Suche nach einer bereits im Markt vorhandenen Lösung. „Und jetzt wird es spannend“, ist Schäffer begeistert, denn: „Diese wird am Ende verworfen. Stattdessen entwickelt das Team selbst eine datenbankbasierte Simulationssoftware, mit der standardisierte Herstellkostensimulationen und Wirtschaftlichkeitsabschätzungen für Produkte und Produktionsverfahrensänderungen durchgeführt werden können“. Das Ergebnis überzeugt laut Schäffer nicht nur durch seinen Inhalt, sondern durch eine hohe Akzeptanz, eine vereinfachte Nutzung und einen stärkeren Einsatz von Simulationen bei einem gleichzeitig signifikant reduzierten Aufwand. „Das Bemerkenswerte für die Jury ist bei dieser Lösung weniger das technologische oder konzeptionelle Neuland, sondern das beispielhafte Vorgehen mit hochgekrempelten Ärmeln, eigenen Bordmitteln und einem intensiven Learning by doing!“

SAP SE macht aus Buzzword Agilität eine Reise hin zu Standardisierungen mit guten Anregungen für das Controlling in anderen Unternehmen

Ziel des ebenfalls nominierten Projekts „Agile Controlling: New Delivery Model for Controlling” war es, das Controlling bei SAP agiler und flexibler zu machen und gleichzeitig internen Kundenbedürfnissen effizient gerecht zu werden. „Seien wir ehrlich: Agilität ist auch im Kontext des Controllings ein vielbemühtes Buzzword, das immer wieder hochgezogene Augenbrauen und jede Menge Misstrauen hervorruft“, weiß Utz Schäffer, aber: „Genau deshalb finden wir in der Jury den vom Team der SAP eingereichten Lösungsvorschlag so überzeugend!“. Schließlich zeige das Projekt eine nicht weniger als fast vier Jahre lange Reise des Controlling-Bereichs mit einer Vielzahl von Bausteinen bis hin zu Standardisierungen von Bedürfnissen und darauf aufbauender Leistungserbringungen für verschiedene interne Kundengruppen des Controllings. „Wir als Jury glauben, dass das Gesamtpaket der SAP Lösung viele gute Anregungen für das Controlling in anderen Unternehmen beinhaltet“.


Der ICV Controlling Excellence Award geht 2021 an die Robert Bosch GmbH für das Konzept „Controller of the Future – People make the Difference!“. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen überzeugte mit der Entwicklung neuer Controller-Rollen als Unterstützung für die eigene Transformation. Der ICV würdigt außerdem ein Projekt von A1 Telekom Austria, „Finance Analytics @ A1 Austria“, ein Prozess zur Einführung von Advanced Analytics, sowie das Projekt „Einführung eines Produkt Lifecycle Controllings im Segment Robotics der KUKA“ der KUKA Deutschland GmbH. Der Award wurde am 26. April 2021 auf Europas führender Controlling-Fachtagung, dem 45. Congress der Controller, verliehen, der erstmals online stattfand.

Die mit Praktikern und Professoren gleichermaßen besetzte Fachjury für den ICV Controlling Excellence Award leitet der Vorsitzende des ICV-Kuratoriums, Prof. Dr. Utz Schäffer, von der WHU Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling, Vallendar. „Trotz der angespannten Corona-Situation haben wir uns wieder über viele hochwertige Bewerbungen gefreut“, so der Jury-Vorsitzende.

Der erste Preis geht an Bosch für eine „sehr überzeugende Lösung zur Ableitung und Einführung von neuen Controller-Rollen“. Bei den beiden ebenfalls ausgezeichneten Lösungen von KUKA mit ihrer Lösung für ein Product Lifecycle Controlling und von A1 Telekom Austria mit einem Prozess zur Einführung von Advanced Analytics wollte die Jury nicht zwischen Platz 2 und 3 differenzieren. Die Lösung von KUKA wird als ein branchenspezifisches, eher traditionelles, aber umso mehr als ein sehr überzeugendes „Herzblut“-Projekt gewürdigt. Mit der Auszeichnung für die Lösung der A1 Telekom aus Österreich setze die Jury ein Signal, wie wichtig dem ICV die Öffnung hin zu Analytics ist.

ICV Controlling Excellence Award 2021 an Bosch

Ausgangspunkt für das Sieger-Projekt des Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch ist die Tatsache, dass sich das Unternehmen mit der fortschreitenden Digitalisierung auch das Controlling weiterentwickelt. So unterstützen die Controller mit neuen Steuerungskonzepten, Methoden, Systemen und Tools die operativen Geschäftseinheiten im Wandel hin zum führenden Anbieter im Internet der Dinge und für Mobilitätslösungen. Da die digitale Transformation auch zu neuen Geschäftsmodellen für Bosch führt, ist es vordringliche Aufgabe für die Controller, diese mit angemessenen und angepassten sowie neuen Steuerungsinstrumenten in ihrem Auf- und Ausbau zu unterstützen.

Dazu gehört auch das zunehmend einheitenübergreifende Geschäft wirksam zu steuern und abzubilden. Gleichzeitig steigern die Controller im eigenen Funktionsbereich ihre Effizienz u.a. durch die Prozessautomatisierung mit Robotic Process Automation (RPA), die Erstellung von maschinellen Forecasts mit Predictive Analytics, z.B. für den Umsatz, und durch den Einsatz von hochintegrierten Reportingsystemen mit kundenorientierten Dashboards.

Im Rahmen des Konzepts arbeitete Bosch fünf neue Rollen für die insgesamt 4.000 Controller des Unternehmens aus und implementiert diese seit Anfang 2021. Neben dem altbekannten Profil Business Partner gibt es dabei den Business Analyst, Subject Matter Expert, Governor und Data Scientist. Für jede dieser Rollen wurde ein spezifisches Kompetenzprofil und ein dazu passendes Trainings-Curriculum erstellt.

Besonders bemerkenswert für die Jury ist, dass:

Bosch sich damit proaktiv dem anstehenden Rollenwandel und der gerade in großen Unternehmen geforderten Ausdifferenzierung der traditionellen Controller-Rolle stellt;
die Rollen- und Kompetenzprofile sehr fundiert abgeleitet wurden; nicht zuletzt flossen die Ergebnisse interner Kundenbefragungen, der Austausch mit anderen Unternehmen, die Sammlung konzerninterner Best Practices und wissenschaftliche Studien ein. Das Konzept wurde intern zudem gut verankert: insbesondere die Finance Transformation Working Group, das Netzwerk der Finance Controlling Academy und der Finance Transformation Board waren in die Erstellung intensiv eingebunden, so dass verschiedene Perspektiven früh einflossen und projektkritische Themen adressiert worden konnten;
sich die Lösung nicht in neuen Rollen- und Kompetenzprofilen erschöpft, sondern auch ein umfassendes Implementierungskonzept beinhaltet. So umfasst das Trainingsportfolio neben Präsenztrainings und Webinaren auch zahlreiche autodidaktische Angebote wie z.B. Web Based Trainings, Impulse Talks und Videos. Daneben wurde umfassendes Kommunikationsmaterial erarbeitet und ein systematisches Tracking der Umsetzungsschritte inklusive Lessons Learned Workshops geplant.
Dieser letzte Punkt ist laut Jury entscheidend: „Die erfolgreiche Implementierung ist das A&O entsprechender Konzepte; zu groß ist vielfach die Kluft zwischen wohlfeiler Sonntagsrhetorik zur Rolle des Controllers und dem, was im betrieblichen Alltag dann wirklich passiert.“

Der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Utz Schäffer, erklärt: „In Summe eine sehr überzeugende Lösung, die den anstehenden Rollenwandel mustergültig adressiert.“ Die ICV-Mitglieder – ob im großen oder im kleineren Unternehmen – könnten hier unmittelbar entweder das ganze Einführungskonzept oder einzelne Bausteine übernehmen. Oder um ein Jury-Mitglied zu zitieren: „Hätte ich das mal letztes Jahr gehabt, als ich bei uns an dem Thema dran war.“

Dem Projekt-Kernteam der Bosch-Group unter Leitung von Sven Grandi, CFO des Geschäftsbereichs Bosch Global Services Solutions, gehörten an: Stefanie Florian, Expertin für Kompetenzmanagement im Controlling, Finance and Controlling Academy; Dieter Kirschmann, Leiter Finance and Controlling Academy; Moritz Möbus, Kaufmännischer Referent im Geschäftsbereich Bosch Global Service Solutions.

A1 Telekom: „Beispielhaftes Vorgehen mit hochgekrempelten Ärmeln“

Auch die Lösung der A1 Telekom Austria nimmt sich laut Jury-Urteil eines hochaktuellen Themas an: „Wie führe ich mein Controlling näher an das Thema Advanced Analytics heran?“ Besonders hervorzuheben sei, dass der Ansatz der Telekom Austria einen „Hands-on“ Approach anbietet, der darauf zielt, auch mit überschaubaren Bordmitteln und ohne den Einsatz externer Kräfte möglichst schnell in ein „Learning by Doing“ zu kommen und damit Advanced Analytics und die dazu erforderlichen Kompetenzen im Controlling sowie in der A1 Finance Area zu etablieren.

Konkret wurde in 2019 ein kleines Team aus Controllern, Data Scientists und Data Engineers zusammengestellt, das erste Use Cases in den Bereichen Bonitätsprüfung für Vertragskunden, Forecasting von Nachfrage nach Gerätetypen und Umsatz, frühzeitiges Erkennen von fehlerhaften Werten in der Umsatzbasis und monatliche Abweichungsanalyse identifiziert und diese E2E selbst umgesetzt hat. Im Projektteam der A1 Telekom Austria wurde dabei nach den Grundzügen der agilen Scrum-Methode gearbeitet, die jedoch den Projektbedürfnissen individuell angepasst wurde. Das mit Blick auf die Zielsetzung erforderliche Knowhow-Sharing erfolgte neben in Infoveranstaltungen pragmatisch und zielgerichtet über das Teilen der erfolgreichen Use Cases. Und genau hier schließt sich für die Jury der Kreis: „Das Bemerkenswerte am Lösungsansatz der Telekom Austria ist nicht der eine oder andere besonders beeindruckende Use Case, Vergleichbares findet man mittlerweile auch an anderer Stelle, sondern das beispielhafte Vorgehen mit hochgekrempelten Ärmeln, eigenen Bordmitteln und einem intensiven Learning by Doing.“

In Summe wird bis 2023 ein positiver Cashflow-Effekt in Höhe von 3.5 Mio. Euro aus den fünf initial umgesetzten Advanced Analytics Use Cases erwartet. Sonja Wallner, CFO A1 Austria, würdigt das Projekt „Finance Analytics@A1 Austria“ als einen großen Erfolg: „Die Datenzentrierung ist wesentlicher Bestandteil der A1- sowie der Finance Strategy. Mit dem Projekt ‚Finance Analytics @A1 Austria‘ haben wir wichtige Schritte in diese Richtung gesetzt und es uns zum Ziel gemacht Advanced Analytics in der Finance Unit zu forcieren und als essentiellen Bestandteil der ‚Financearbeit‘ zu etablieren. Wir haben dazu bewusst einen crossfunktionalen Team-Ansatz gewählt und dem Team große Freiheiten hinsichtlich Priorisierung und Arbeitsweise eingeräumt. Der qualitative als auch quantitative Wertbeitrag des Projekts hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen.“

Auch Gerhard Partl, Leiter Collection & Fraud A1 Austria, zeigt sich zufrieden: „Durch die Zusammenarbeit mit dem Finance Analytics Team konnten wir in meinem Verantwortungsbereich signifikante Verbesserungen beim Solvency Check erzielen. Im Rahmen von ESA („Enhanced Solvency Analytics“) wurden State of the Art Machine Learning Algorithmen (Log. Regression, XG Boost) etabliert, die uns eine bessere Beurteilung und Treffsicherheit hinsichtlich Annahme/Ablehnungen von Kunden ermöglichen. Dadurch können wir als A1 die Bad Debt nachhaltig optimieren.“

Dem Projektteam unter der Leitung von Michael Haselmayer, Finance Controlling, A1 Telekom Austria AG, Wien, gehörten Martin Faber, Adrian Maksymowic, Georg Kern, Harald Gamper, Lukas Drescher und Christian Rezek an.

KUKA-Projekt: „Diese Art von Eigeninitiative braucht es im Controlling!“

Die Lösung der KUKA Deutschland GmbH beinhaltet den Aufbau eines Produkt-Lebenszyklus-Controlling im Segment Robotics der KUKA. Dieses generiert Informationen, die zusammen mit der technischen Infrastruktur aus dem implementierten Datenmodell ein automatisiertes Reporting über den Produkt-Lebenszyklus und funktionale Silos hinweg ermöglicht. Die entsprechenden Daten unterstützen die Vertriebs-, Produktions- und Investitionsplanung, ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Steuerung der R&D und des bestehenden Produkt-Portfolios. Die Werkzeuge und Methoden des Ansatzes werden mittlerweile auch von anderen Unternehmensbereichen übernommen.

Was die Jury dabei besonders beeindruckt hat: „In den Jahren 2016 und 2018 wurden bereits zwei entsprechende Projekte gestartet und mussten jeweils ohne Ergebnisse gestoppt werden. Daraufhin hat ein Kernteam aus den zwei Bewerbern für den Award, beide Mitarbeiter des ‚Portfolio und R&D Controlling Teams‘, das Thema als agiles Projekt in Eigenverantwortung neu aufgesetzt, vorangetrieben und dadurch zum Erfolg geführt. Diese Art von Eigeninitiative braucht es im Controlling!“

Nach der äußerst erfolgreichen Pilot-Einführung in 2019 konnte die Organisation schnell von der Notwendigkeit des Produkt Lifecycle Controllings überzeugt werden. Dies erleichterte dem Team den weiteren Roll-out des Ansatzes. Die entwickelten Tools finden breite Akzeptanz bzw. Anwendung und die darin erfassten Daten werden in einem automatisierten Reporting zur Verfügung gestellt. Wolfgang Mayer, CTO KUKA Robotics, erklärt: „Die Business-Cases helfen bei der Priorisierung der R&D-Projekten und des Einsatzes der (immer knappen) Ressourcen. Mit der aus den Business-Cases erzeugten Transparenz, können wir alle R&D-Projekte nach Produkten und Kundenanforderungen darstellen. Darüber hinaus verstehen wir jetzt, welche Kosten für Cash-Flow generierende Produkte anfallen und welche für unterstützende Produkte benötigt werden. Der größte Mehrwert entsteht jedoch aus dem ‚Sign-Off‘ zum Gate 2 (Start der Entwicklung): zu dem Zeitpunkt setzen alle Stakeholder sich zusammen und beschließen gemeinsam die Produktentwicklung zu starten.“

Das ausgezeichnete Projekt der KUKA Deutschland GmbH haben Andreas Wolferseder und Reinoud van der Vliet realisiert.

Der ICV Controlling Excellence Award 2020 geht an BASF mit dem Projekt: Predictive Analytics approach for financial forecasting on Operating Division level called PACE – Predictive Analytics Estimate. 

Der Preisträger habe mit seinem Projekt ein – zumindest für große Unternehmen – „hot topic“ behandelt, so die Award-Jury in der Begründung ihrer Entscheidung, BASF unter allen Bewerbern zum Sieger zu küren: „Forecasts spielen – und das auch schon vor der Pandemie – eine immer wichtigere Rolle in der Steuerung der Unternehmen – und verursachen im Controlling einen ganz erheblichen Aufwand“. Insofern liege es nahe zu versuchen, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen. BASF habe es mit der Realisierung des ausgezeichneten Projekts geschafft, den Forecast auf Group Level ganz zu automatisieren, und das bei einer Forecast-Genauigkeit, die mindestens genauso gut sei wie die manueller Forecasts, betont die entsprechend beeindruckte Jury. Die hohe Geschwindigkeit und der Einsparungseffekt beim Personal müssten also nicht mit Qualitätsnachteilen erkauft werden. PACE wurde von der BASF allein mit Bordmitteln erstellt, so der Preisträger; ein gesondertes Budget sei nicht erforderlich gewesen. Nach rund drei Jahren Erfahrung sei es im Unternehmen bereits als Standardprozess etabliert worden. Kaum ein anderes Unternehmen könne dies aktuell für sich behaupten: „Auch in dieser Hinsicht ist die Bewerbung der BASF vorbildhaft“, resümiert Jury-Vorsitzender Prof. Jürgen Weber, der in dieser Funktion letztmalig im Amte war: Mit der Ausschreibung des Awards 2021 übergibt er die Leitung an seinen WHU-Kollegen Prof. Dr. Utz Schäffer.

Auch 2020 hatte der Award-Jury wieder ein breites Spektrum hochkarätiger Bewerbungen vorgelegen – mit einem eindeutigen Schwerpunkt: Digitalisierung. Mit der BASF waren am Ende als Preisträger A1 Telekom Austria und Diginet GmbH & Co. KG nominiert.

Beim Projekt der A1 Telekom Austria AG ging es um die Identifikation von erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung des Working Capitals und der Lagerhaltung. Was die Bewerbung laut Jury letztlich preiswürdig gemacht hat, ist das agile Vorgehen im Projekt. SCRUM und Design Thinking seien auch für diese Fragestellung geeignete Instrumente gewesen. Das Projekt habe zudem von der Initialphase bis hin zur Umsetzung unter starker Beteiligung der Controller stattgefunden. „Es hat nicht nur zum gewünschten Projekterfolg geführt, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen verbessert. Damit kann es als ein Muster für weitere Projekte im Finanzbereich verwendet werden. Wer im Controlling noch keine Erfahrung mit agilen Techniken gemacht hat, sollte das möglichst bald tun!“, lautet der Aufruf von Prof. Weber.

Das nominierte Projekt der Diginet GmbH & Co. KG (bekannt unter dem Markennamen Pixum) trägt den Titel: „Vision Team 42 – zukunftsfähiges Controlling und Modern Data Solutions aus einer Hand“. Ziel war es, im Konzern mit heterogener Steuerungslandschaft die Prozesse möglichst weitgehend zu standardisieren und zu vereinheitlichen, auch, um damit die Möglichkeit zu schaffen, ein intensives Benchmarking zu betreiben. Dazu sei eine grundlegende Neuaufstellung des Controlling-Bereichs ebenso erforderlich gewesen wie eine umfangreiche Systemveränderung und die Einführung neuer Data Science Lösungen. „Die Bereitschaft, alles Bestehende in Frage zu stellen, hat die Jury ebenso überzeugt wie der konsequente Neuaufbau des gesamten Steuerungssystems“, so der Jury-Vorsitzende.

Am 13. Mai ist in München auf Europas führender Controlling-Fachtagung der „ICV Controlling Excellence Award 2019“ an die Unitymedia GmbH verliehen worden. Ausgezeichnet wurde auf dem 44. Congress der Controller die Lösung: „Value Steering Roadmap, Etablierung einer wertorientierten Steuerung bei Unitymedia“.

Die Juroren nominierten die Arbeiten von Unitymedia, Munich Re und Metro für die Preisverleihung. Bei der Unitymedia-Lösung würdigte die Jury, wie die Idee der Steuerung nach Kundenwert umgesetzt wurde. Bislang sei im Unternehmen über Produkte gesteuert worden, ohne den Verbund der Produkte bei den Kunden zu berücksichtigen.

Bei der Umstellung seien diverse systembezogene Schwierigkeiten bewältigt und agile Techniken genutzt und modifiziert worden. Die Lösung der Munich RE zum Aufbau einer „Digital Finance Plattform“ beurteilte die Jury als „sehr gut ausgearbeitet“ und als ein „erfolgreiches Digitalisierungsprojekt“. Die Lösung habe mehr wegen der erreichten Breite als wegen einzelner innovativer Ideen überzeugt, ebenso die Professionalität des Ansatzes, der u.a. auch eine Evaluation und sehr sinnvolle nächste Schritte enthalte.

Das Thema der nominierten Metro-Lösung lässt sich funktional dem Beschaffungscontrolling zuordnen, das bislang laut Jury-Vorsitzendem Prof. Weber eher unterbelichtet sei. Hier wird das Thema „Datenqualität“ fokussiert und zusätzlich zu internen Vereinfachungen würden mit der Lösung neue zusätzliche Erlöse möglich. „Damit ist die Arbeit geradezu ein Idealfall für die Digitalisierung: Interne Prozessverbesserungen können zu neuen Geschäften führen.“

Die Jury-Entscheidung orientiert sich am gemeinsamen Controllerleitbild von ICV und International Group of Controlling (IGC). Eine vorbildliche Controllerarbeit liegt demnach dann vor, wenn Controller damit eine spürbare Veränderung erzielen, die Lösung praxiserprobt ist und diese Veränderung nicht nur das Controlling selbst betrifft, sondern das Unternehmen auch insgesamt erfolgreicher macht. Die Veränderung muss zudem von den Controllern intern erarbeitet worden und innovativ sein.

Das Bewerberfeld beurteilt der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Weber, als sehr gut, „eher noch besser als im letzten Jahr. 2019 gehörten zu den Bewerbern diverse ‚große Namen‘, aber auch kleinere Unternehmen fehlten nicht. Der inhaltliche Schwerpunkt lag im Bereich der Digitalisierung. Hier tut sich offensichtlich sehr viel – endlich! Wir können also insgesamt sehr zufrieden sein.“

Die Unitymedia in Köln ist einer der führenden Kabelnetzbetreiber in Deutschland und eine Tochter von Liberty Global. Das Unternehmen erreicht in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg 13 Mio. Haushalte mit seinen Breitbandkabeldiensten. Strom (Steering Roadmap) ist ein Gemeinschaftsprojekt des Controllings und der Business Units mit dem Ziel, eine wertorientierte Steuerung zu etablieren. Neue Perspektiven sind zu schaffen, um Unitymedia eine den aktuellen Marktentwicklungen entsprechende Steuerung zu ermöglichen. Dies erfordert, den mengengetriebenen Kapitaleinsatz durch wertgenerierenden Kapitaleinsatz zu ersetzen. Voraussetzung dafür ist, dass vor dem gezielten Einsatz von Kapital der zu erwartende Mehrwert dieser Transaktion bekannt ist.

Aus dem datengetriebenen Projekt Strom wird die Basis für eine standardisierte wertorientierte Steuerung erarbeitet. Neben dem Primärziel, kundenwertorientiert zu steuern, vereint das Datenmodell alle relevanten Businesstreiber unter einem Dach im Controlling. Das Steuerungsinstrument schafft Transparenz und versetzt Unitymedia in die Lage, aus verschiedenen Dimensionen relevante Fragestellungen zu beantworten.

Unitymedia GmbH: „Value Steering Roadmap, Etablierung einer wertorientierten Steuerung bei Unitymedia“

Durch eine wertorientierte Provisionierung können so große Einsparpotenziale freigesetzt werden. Hauptmotivation ist dabei, zu verstehen, welche Kundenereignisse den Wert des Kunden beeinflussen und mit welchen Kenngrößen diese Veränderungen optimiert werden können. Die Customer Journey, die die Zyklen der Kundenreise beschreibt, ist ein strategischer Begriff im Marketing. Strom verbindet die Steuerungswelt mit der Kundenreise in einem Managementsystem. Das Kundenerlebnis spiegelt sich in den Prozessen wider und wird sich mittel- sowie langfristig verbessern.

Durch Strom versteht Unitymedia die Phasen der Customer Journey und kann die Unternehmensaktivitäten auf die Bedürfnisse des Kunden ausrichten. Strom arbeitet nach dem agilen Projektansatz. Es zeigt, wie crossfunktionale Zusammenarbeit zu einem Erfolgsfaktor werden kann. Seit dem 8. Mai 2018 arbeitet das 13-köpfige Projektteam daran, eine ganzheitliche Datenbasis zu entwickeln, um eine kundenwertorientierte Steuerung zu etablieren.

Munich Re: „Digitalisierung und Automatisierung des Finanzbereichs mithilfe einer virtuellen Datenplattform (Digital Finance Platform)“

Die Finanzabteilungen von Munich Re stehen vor der Herausforderung, unter Zeitdruck komplexe Analysen für den Vorstand zu erstellen. Hierzu ist eine Vielzahl an Daten aus internen wie externen Datenquellen zu beschaffen und aufzubereiten, was zeitintensiv und aufgrund des hohen manuellen Aufwands fehleranfällig ist. Hieraus entstand das Ziel, diese Prozesse zu automatisieren, um zugleich eine Qualitätsverbesserung der Analysen zu erreichen.

Mit einem interdisziplinären Team aus IT- und Controllingexperten wurde eine virtuelle Datenplattform („Digital Finance Platform“) entwickelt, die eine vollautomatisierte Datenübernahme aus verschiedenen unternehmensinternen und -exernen Datenquellen (zum Beispiel SAP BW, Bundesbank) in die analytischen Modelle ermöglicht. Die Analyseergebnisse können damit automatisiert erstellt und mit einem einzigen „Click“ in einer Datenbank gespeichert und dem Vorstand in Echtzeit über ein Dashboard zugänglich gemacht werden.

Die Projektziele liegen in der Verbesserung betrieblicher Entscheidungen durch stärker datengestützte, zeitnähere, analytisch verbreiterte und verbesserte Handlungsempfehlungen an den Vorstand. Zudem werden Effizienzsteigerungen und Komplexitätsreduktionen der bestehenden Berichts- und Produktlandschaft realisiert. Bei der Konzeption wurde auf eine möglichst leichtgewichtige, einfach zu wartende IT-Architektur geachtet. So erfolgen Datenzugriffe in Echtzeit gegen die Quellsysteme, damit abgesehen von den Analyseergebnissen keine eigene Datenhaltung erforderlich ist. Weiterhin ist die Plattform offen gegenüber nahezu beliebigen Quellsystemen sowie einer Vielzahl an Analysetools.

Die Plattform wird intern bereits von über 100 Nutzern in verschiedensten Anwendungsfällen in Finanz- als auch Geschäftsbereichen sowohl national als auch in den internationalen Einheiten der Gruppe genutzt. Dabei ist die Nutzung der Plattform weder auf die Versicherungsbrache noch auf Munich Re beschränkt und kann grundsätzlich auch in allen anderen Unternehmen zum Einsatz kommen.

Metro AG: „Brand Data Excellence – Eine globale Lösung für Business und Finance“

Metro ist ein führender internationaler Großhändler. Weltweit kaufen 24 Mio. Kunden hier Lebensmittel und Non-Food-Ware. Die Kunden sind selbstständige Unternehmer oder kleine Kioske. Metro ist in 36 Ländern aktiv, davon in 25 Ländern mit Großhandelsmärkten, und beschäftigt weltweit mehr als 150.000 Mitarbeiter.

Wesentlich für das Geschäft sind Markenartikel und zunehmend auch die Eigenmarkenprodukte, deren Entwicklung, Abverkäufe, Lieferantenanalysen und das interne Reporting. Die Markeninformationen zu den einzelnen Produkten, die bereits in der Artikelbeschreibung enthalten waren, konnten nicht verwendet werden. Das formulierte Bedürfnis: Eine Markenauflistung zu schaffen, die sämtliche Informationen abbildet, umso ein schnelles, einfacheres Reporting zu erstellen, Datenweiterverarbeitung zu ermöglichen und einen globalen Blick auf die Markenperformance der einzelnen Produkte zu erhalten, für Metro und die Lieferanten.

Die Lösung: ein Tool mit konsistenten Markeninformationen, das mit der Artikellistung im Warenwirtschaftssystem verknüpft ist. Das vom Controlling entwickelte Brand-Data-Management-Tool (BDM-Tool), führt alle wesentlichen Markeninformationen zusammen. Das BDM-Tool hilft Metro, die Markeninformationen in mehrfacher Hinsicht zu nutzen. So erhalten verschiedene Abteilungen wie Einkauf und Controlling Transparenz über den operativen Umsatz, die Ergebnisentwicklung und den Marktanteil jeder Marke, und das international über alle 25 Metro-Großhandelsländer hinweg.

Auswertungen sind nun möglich, die den einzelnen Abteilungen helfen, zu verstehen, wie jede einzelne Marke performt, und Sortimentsentscheidungen zu treffen. Das Wissen über die Performance der einzelnen Marken hilft Metro auch bei Lieferantenverhandlungen. Die Markeninformationen sind ein wichtiger Bestandteil aller digitalen Interaktionen mit den Kunden. Das gesamte Unternehmen, von Angebots- über Eigenmarken Management, Marketing und Customer Relationship Management sowie Controlling, profitiert von dem Projekt, lokal und international. Das Single-Brand-Attribut, direkt im Quellsystem, sichert den Nutzen für alle Abteilungen.


Der „ICV Controlling Excellence Award 2018“ ist am 23. April 2018 auf Europas größter Controlling Fachtagung, dem 43. Congress der Controller, an die Robert Bosch GmbH, Division Powertrain Solutions (Diesel Systems), Stuttgart, für die Lösung „Big-Data-basierter Ansatz zur Optimierung des Net Working Capital bei Bosch Powertrain Solutions“ verliehen worden.

Die Jury des Internationalen Controller Vereins (ICV), geleitet von Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, WHU – Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling (IMC) und Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, hatte drei Kandidaten für den Award nominiert: Brau Union Österreich AG, Linz; Robert Bosch GmbH, Division Powertrain Solutions (Diesel Systems), Stuttgart; Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), Berlin. Nominierungen und Entscheidung für den Sieger waren eine schwierige Aufgabe, berichtet Professor Jürgen Weber, denn „die Qualität der Einreichungen war in diesem Jahr so hoch wie noch nie“. Als Sieger wurde schließlich „eine richtungweisende Lösung aus dem Themenfeld ‚Digitalisierung‘ gekürt, das für die gesamte Controlling-Community überaus aktuell ist“, so die Jury.

Die Sieger-Lösung der Robert Bosch GmbH

Die Robert Bosch GmbH, Powertrain Solutions, hat mit der Lösung, „Big-Data-basierter Ansatz zur Optimierung des Net Working Capital bei Bosch Powertrain Solutions“, den „ICV Controlling Excellence Award 2018“ gewonnen.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen ändern sich immer schneller und stellen das Controlling auch im Geschäftsbereich Powertrain Solutions der Robert Bosch GmbH vor die Herausforderung, Controlling-Methoden und -Prozesse adäquat anzupassen. Um Controller entsprechend dem eigenen Controller-Leitbild als Business-Partner zu etablieren, müssen Effizienzsteigerungen und ein höherer Automatisierungsgrad in den Basisprozessen erzielt werden. Aus diesen Gründen wurde im Geschäftsbereich Powertrain Solutions eine Digitalisierungs-Roadmap erarbeitet, die bis 2021 den flächendeckenden Einsatz von Big-Data-Tools im Controlling zum Ziel hat. Dies erforderte neben der Anpassung der IT-Infrastruktur zusätzliche Kompetenzen bei den Controllern im Umgang mit Big Data. Darüber hinaus waren schließlich organisatorische Anpassungen in Bezug auf die dauerhafte Zusammenarbeit in cross-funktionalen Teams zur Analyse und Bearbeitung der Ergebnisse aus den Big-Data-Anwendungen erforderlich. Um Erfahrungen mit der Nutzung von Big Data und den sich daraus ergebenden Herausforderungen am praktischen Beispiel sammeln zu können, wurde 2017 ein erstes Projekt mit einem Big Data & Analytics Tool gestartet. Dies hat eine bis dahin bestehende Lücke im Controlling im Umgang sowie der damit verbundenen Working-Capital-Optimierung durch moderne Algorithmen geschlossen. Das Projekt hat dadurch bereits Zielkonflikte innerhalb des Working Capital aufgedeckt, realisierbare Potenziale analysiert sowie Erfahrungswerte der Mitarbeiter in der Arbeitsweise mit BI-Tools festgehalten. Anhand der tagesaktuellen, detaillierten Daten aus dem Big Data & Analytics Tool kann Bosch Powertrain Solutions nun Potenziale aufdecken und mithilfe von Alert-Funktionen bei Abweichungen mit den betroffenen Fachabteilungen zeitnah gezielt gegensteuern.

Die nominierte Lösung der Brau Union Österreich AG 

Als Preisträger nominiert war auch die Lösung: „KPI (Key Performance Indicator) Framework in der Supply Chain der Brau Union Österreich AG“.
Die Controller als Business Partner in der Brau Union Österreich AG wollen das finanzielle Wissen ihrer Managementpartner und deren Abteilungen erhöhen und so die Zusammenarbeit im Unternehmen, besonders in der Supply Chain, fördern. Dazu wurde ein Werkzeug geschaffen, mit dem alle Beteiligten ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg erkennen und Steuerungsgrößen identifizieren können. Damit wird auch das Verständnis für finanzielle Daten in operativen Bereichen weiterentwickelt. Das KPI Framework ist im Governance Cycle integriert und somit fixer Bestandteil für die Steuerung der Supply Chain auf verschiedenen Ebenen. Es ist nicht nur der erste Bericht in der Supply Chain, der Produktions- und Logistikkennzahlen miteinander verknüpft; vielmehr verfügt die Supply Chain damit nun auch über eine übersichtliche Darstellung logischer Verknüpfungen der Kennzahlen. Dadurch werden Ursache-Wirkungs-Betrachtungen je Kennzahl möglich und Mitarbeiter können ihren Beitrag zum Unternehmensergebnis nachvollziehen. Jeder in der Supply Chain, vom SC-Direktor bis zum Mitarbeiter auf Shop-Floor-Ebene, kann von diesem Bericht profitieren und sich zusätzliches finanzielles Wissen aneignen. Das Framework wird in den meisten steuerungsrelevanten Bereichen der Supply Chain eingesetzt.

Die nominierte Lösung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) 

Für den Award nominiert war zudem die Lösung: „GKV-Planungstool als Controllinglösung des vdek zur Planung der Finanzentwicklung in der Gesetzlichen Krankenversicherung“.
Das GKV-Planungstool hat der vdek beauftragt und die Barmer federführend als Gemeinschaftsprojekt aller Ersatzkassen – Barmer, Die Techniker, DAK Gesundheit, die Kaufmännische Krankenkasse, die HEK Hanseatische Krankenkasse und der hkk Handelskrankenkasse Bremen – erstellt. Die Krankenkassen brauchen ein Instrument zur Finanzplanung. Die kassenindividuelle Planung muss mit einer Planung der Finanzentwicklung für die GKV flankiert werden, da diese die Grundlage auch für die Finanzentwicklung der Einzelkassen ist. Genau das bietet die nominierte Lösung. Mit dem neuen GKV-Planungstool ist es dem Projektteam gelungen, ein Tool und einen Gesamtprozess zu kreieren, in den nahezu alle Informationen einfließen, die das Krankenversicherungssystem in der Bundesrepublik betreffen. Als zentrale Größe wird dabei in einer Mittelfristplanung der von den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern zu zahlende kostendeckende Beitragssatz ermittelt. Das Herzstück der Controllinglösung bilden die vollkommen neuartigen Financial Scoreboards, die die Finanzausstattung des Gesamtsystems in allen Bereichen auf Kennzahlenebene umfassend beschreiben. Das GKV-Planungstool liefert als zentrale Information den kostendeckenden Beitragssatz für die GKV. Dieser wird dann vor allem auf Einzelkassenebene verwendet, um kurz- und mittelfristige Finanzplanungen zu erstellen und Preisstrategien zu entwickeln. Darüber hinaus werden die Ergebnisse sowohl für die politischen Diskussionen im Krankenversicherungssystem als auch für ein verbandsinternes Frühwarnsystem und einzelkassenspezifische Wettbewerbsbestimmungen benötigt.


Der ICV-ControllerPreis 2017 geht an EDEKA Südwest. Das Team „Unternehmensentwicklung“ des Geschäftsbereichs Controlling wurde am Montag (15. Mai) auf dem 42. Congress der Controller in München für „eine innovative, Richtung gebende Lösung zur umfassenden Veränderung des Steuerungssystems und des Controllings“ ausgezeichnet.

Die EDEKA Südwest ist ein Unternehmensverbund mit Großhandlung, verschiedenen Geschäftsbereichen und Tochterbetrieben, dessen Erfolg maßgeblich von der vollständigen Vernetzung und Abstimmung der Führungs- und Steuerungssysteme abhängt. Sehr oft sind schnelle Entscheidungen gefragt, deren Auswirkungen in alle Richtungen abzuschätzen und erkennbar sein müssen. Mit der neuen, jetzt ausgezeichneten Lösung, „Entwicklungsmodell“ genannt, steht bei EDEKA Südwest ein Instrument als zentrales Managementwerkzeug bereit. Es ermöglicht den Geschäftsbereichsleitern, strategische Ziele und Maßnahmen zu führen und zu steuern.

Das „Entwicklungsmodell“ unterstützt dabei, die Strategie in strategische Ziele für die Folgejahre herunter zu brechen und geplante Maßnahmen aus den verschiedenen Bereichen diesen Zielen zuzuordnen. Darüber hinaus können Maßnahmen den bestehenden Managementsystemen zugeordnet und außerdem sofort mit (Plan-) Budgetwerten und Kostenstellen, bzw. Investitionen hinterlegt werden. Sie sind somit auch als Vorläufer und Grundlage für die jährlich stattfindende Unternehmensplanung verwendbar. Jeder Geschäftsbereichsleiter bekommt einen Komplettüberblick der Maßnahmen aus dem gesamten Verbund, die ihn – auch in den nächsten Geschäftsjahren – tangieren.

Bei der Entwicklung der Lösung waren als verbindendes Element der Systeme einzelne Maßnahmen von Geschäftsbereichen bzw. Tochtergesellschaften der EDEKA Südwest identifiziert worden. Mit dem preisgekrönten „Entwicklungsmodell“ werden Maßnahmen aus dem bereichsinternen Handling in ein zentrales Werkzeug überführt.

Wesentlicher Erfolgsfaktor der Entwicklung und Einführung war ein „behutsamer“ Umgang; Dialog, Rückkopplung, Offenheit für die Anforderungen aber auch für die Bedenken der Geschäftsbereichsleiter. Für die Projektinitiatoren der Abteilung „Unternehmensentwicklung“ war essentiell, alle Bereiche einzubeziehen.

Der Vorsitzende der ICV-Jury, Prof. Dr. Jürgen Weber, WHU – Otto Beisheim School of Management, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, erläutert: „Es ist leichter, eine ambitionierte Strategie zu formulieren, als diese konkret umzusetzen. Es sind pragmatische, im täglichen Management-Alltag nutzbare Ansätze gefragt, vor allem bei der Übersetzung der Strategie in konkrete Handlungen.“ Dass die strategische Steuerung vielerorts noch von der operativen losgelöst bzw. nur unzureichend mit dieser verbunden ist, bezeichnet er als einen „bekannten Mangel in der Praxis“.

Wie am besten die Integration gelingt, zeige der ControllerPreis-Träger 2017: „eine innovative, Richtung gebende Lösung zur umfassenden Veränderung des Steuerungssystems und des Controllings“, so Prof. Weber. Die Preisträgerlösung 2017 zeichne ein „einfacher Zugang und schrittweises Hineinwachsen“ aus: „Integration schon vorhandener Instrumente; Start auf Excel-Basis, dann Übergang auf eine eigene Software-Lösung; zu Beginn geringer Umfang, dann Lernen und Erweitern bei Erkennen des damit verbundenen Nutzens“. Hervorgehoben wird zudem das Zulassen bereichsindividueller Vorgehensweisen und -geschwindigkeiten sowie der Einbe-zug von Nachhaltigkeitszielen.

Für die Juroren des Internationalen Controller Vereins (ICV) gaben drei weitere Kriterien den Ausschlag für ihre Entscheidung. Neben der Nachhaltigkeit der mit der Lösung vollzogenen Veränderung einerseits sehen sie zweitens den Nutzen für das ganze Unternehmen, nicht nur für das Controlling – ein wesentliches Kriterium, da der Erfolg des Controllings und der Erfolg eines Unternehmens eng zusammenhängen. Drittens wurde die Lösung von den Controllern selbst federführend konzipiert und umgesetzt. Das ist für die Juroren von Bedeutung, da die Nachhaltigkeit einer Lösung besonders dann gefährdet ist, wenn die Veränderung stark von außen ge- und betrieben wird.
Der diesjährigen Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Weber gehörten an: Hillert Onnen (ehemals BLG, ICV-Kuratoriumsmitglied), Roland Iff (Geberit International AG), Hubert Tretter (t4t Management Consulting) und Prof. Dr. Andreas Seufert (FH Ludwigshafen, Leiter ICV-Fachkreis „BI/Big Data und Controlling“).

EDEKA Südwest
Die EDEKA Südwest feiert dieses Jahr ihren 90. Geburtstag. Mit einem Konzernaußenumsatz von 8,4 Mrd. Euro in 2016 ist sie die zweitgrößte von sieben Regionalgesellschaften im nationalen EDEKA-Verbund. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich über die Bundesländer Baden-Württemberg, Saarland und Rheinland-Pfalz mit Teilen von Hessen und Bayern. Die EDEKA Südwest betreibt Lebensmittelgroß- und -einzelhandel sowie vorgelagerte Produktionsbetriebe für Lebensmittel. Das Geschäftsgebiet zählt ca. 1.300 Lebensmittelmärkte, rund 1.000 Märkte werden von selbständigen Kaufleuten betrieben. Für EDEKA Südwest arbeiten inklusive der Mitarbeiter des selbständigen Einzelhandels ca. 44.000 Mitarbeiter, davon 2.650 Auszubildende.


Der ControllerPreis 2016 geht an das Controlling-Team der Covestro Deutschland AG. Am Montag (25. April) wurde der mit 5.000 EUR dotierte Preis auf dem 41. Congress der Controller in München für das Projekt: „Umfassendes Re-Design des gesamten Controllings als Folge des Carve Outs von Covestro aus dem Bayer-Konzern“ verliehen.

Den Preis überreichten der ICV-Vorsitzende Siegfried Gänßlen und der Leiter der Jury Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, Otto Beisheim School of Management, an Wolfgang Zellerhoff, Global Accounting & Controlling, stellvertretend für die von ihm geführten globalen Controlling-Funktionen im Covestro Konzern. Nach der Preisverleihung stellte Zellerhoff den 580 Zuhörern im Plenum die ausgezeichnete Lösung vor.

Nach beispielhaftem Carve out das Controlling mustergültig verändert
In seiner Laudatio würdigte Prof. Weber das Projekt als eine „innovative, Richtung gebende Lösung im Bereich einer umfassenden Veränderung des Steuerungssystems und des Controllings“. Es sei gelungen, ein sehr erfolgreiches Controlling noch besser werden zu lassen. Nach einem beispielhaft gelungenen Carve out haben die Covestro-Controller – aus einer vormals als Teilkonzern-Controlling innerhalb des Bayer Konzerns in den Kapitalmarkt entlassen – die neuen, großen Herausforderungen mustergültig gemeistert.

Wenn ein Unternehmen „von jetzt auf gleich“ dem Kapitalmarkt ausgesetzt wird, erklärte der Jury-Vorsitzende, sind Antworten gefragt, wie man dem Kapitalmarkt im Controlling am besten gerecht wird. Das Controlling-Team der Covestro Deutschland AG habe darauf genauso überzeugende Antworten gefunden, wie auf die Frage, trotz der höchst komplexen Aufgaben im Zuge des IPO einen umfassenden Systemcheck und eine konsistente Systemveränderung zu realisieren. Mustergültig wurde gezeigt, wie ein solcher Prozess zu organisieren ist, welche Fallen zu vermeiden sind, welche Barrieren überwunden werden müssen und welche Schritte zu gehen sind.

Covestro-Lösung mit einer Reihe vorbildlicher Eigenschaften
Die Lösung des ControllerPreis-Trägers 2016 Covestro zeichnet eine Reihe vorbildlicher Eigenschaften aus, lobte der ICV-Jury-Vorsitzende. So wurde ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen kurzfristig-pragmatischen Lösungen des IPO-Prozesses und einer ganzheitlich visionären Gestaltung der langfristigen Steuerungs- und Controlling-Landschaft im Unternehmen hergestellt. Der Übergang aus dem beschränkten Aufgabenportfolio eines Teilkonzerncontrollings in eine professionelle, kapitalmarktfähige Konzerncontrolling-Funktion sei zudem reibungslos gelungen.

Außerdem haben die Preisträger einen ganzheitlichen Ansatz zur Professionalisierung von Steuerung & Controlling gefunden; eine vorbildliche Kombination aus Controlling-Identität (Rolle & Anspruch) – Steuerungsansatz – effizienter & effektiver Organisation – Prozessen – Personal- und Community-Entwicklung. Die Covestro-Controller haben sich, so Prof. Jürgen Weber weiter, in vorbildlicher Weise fokussiert: auf die Bereiche mit dem größten Wertbeitrag bzw. auf die Themen mit großem Ergebnishebel und bisher geringer Controlling-Abdeckung.

Die Preisträgerlösung 2016 bezeichnet die ICV-Jury als innovativ: Aktiv hat sich das Controlling-Team mit Innovationsthemen für Steuerung & Controlling auseinandergesetzt, z.B. mit dem Volatility Management im Controlling.

Schließlich habe ein weiteres Entscheidungskriterium für die Covestro Deutschland AG gesprochen: Das Controlling hatte eine treibende Rolle inne, Schnittstellen-Themen wie etwa die Konzeption eines neuen Incentivierungssystems oder der strategischen Planung vorangetrieben.


Der ControllerPreis 2015 geht an die RWE AG in Essen. Dort hat ein interdisziplinäres Projektteam unter der Leitung von Dr. Peter Scherpereel, Leiter Controlling Generation & Trading, den Einfluss von „Biases“, gedanklichen Vereinfachungen, auf Entscheidungsprozesse untersucht sowie Techniken zur Verbesserung der Entscheidungsqualität entwickelt. Am 20. April verlieh der Internationale Controller Verein (ICV) auf dem 40. Congress der Controller den mit 5.000 EUR dotierten Preis für dieses innovative wie vorbildhafte Veränderungsprojekt zum verhaltensorientierten Controlling.

In dem Projekt wurden bislang vornehmlich in der Theorie vorherrschende verhaltensorientierte Controllingaspekte auf Entscheidungsprozesse in der Praxis übertragen und konkrete Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet. Ausgangspunkt des Projektes waren reduzierte Erwartungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit einiger in der Vergangenheit getätigten Investitionen, die neben erheblich veränderten Rahmenbedingungen u.a. auch auf Projektverzögerungen und Budget-Überschreitungen zurückzuführen waren. Ursachenanalyse und Erarbeitung sowie Implementierung von Maßnahmen für die Verbesserung zukünftiger Entscheidungen standen im Mittelpunkt. Grundlage für die Untersuchungen war das Konzept der so genannten „cognitive biases“, d.h. „Abkürzungen“ bzw. „gedankliche Vereinfachungen“ bei der Entscheidungsfindung, die zu Fehlentscheidungen führen können. Der ICV hat sich mit seiner Ideenwerkstatt seit 2011 mit dem Thema „Behavioral Controlling“ befasst, um praktisch umsetzbares Wissen zu erarbeiten. Wichtige Anstöße zur Beschäftigung mit Verhaltensaspekten des Controllings haben Erkenntnisse aus der Psychologie geliefert, die zeigen, dass die Rationalität vielfach durch Biases beeinflusst wird. Grundlagen für bessere Entscheidungen legenAuch im jetzt ausgezeichneten RWE-Projekt spielt die Erkenntnis eine entscheidende Rolle, dass sich Biases als Teil der menschlichen Denkweise zwar nicht abstellen lassen, aber das Bewusstsein für deren Existenz und ihre Auswirkungen eine wichtige Grundlage für bessere Entscheidungen ist.

Das Projektteam, bestehend aus Dr. Peter Scherpereel, Julian Gaul, Jan Lozek und Diana Rauhut, hat zunächst anhand von Beispielprojekten die jeweils zugrunde liegenden Entscheidungsprozesse analysiert, um festzustellen, ob und welche Biases im RWE-Konzern besonders relevant sind. Anschließende Workshops zunächst mit dem Top-Management schufen Bewusstsein für das Thema. Danach wurden mit Beteiligung des Top-Managements Techniken zur Verringerung der Auswirkungen von Biases entwickelt. Zur Implementierung struktureller Gegenmaßnahmen in der Organisation wurden diese zunächst in mehreren Piloten getestet. Um Management und Mitarbeiter im Konzern mit dem Thema vertraut zu machen, wurden spezielle Workshops zum Thema Biases entwickelt.

Mittlerweile wird zudem bei jeder Vorstandsbefassung transparent gemacht, welche Techniken zur Verringerung von Biases angewendet wurden. Die Nachhaltigkeit der Workshop-Inhalte unterstützt eine leicht verständliche Broschüre mit Hintergründen und detailliert erklärten Gegenmaßnahmen. Neben der Implementierung struktureller Maßnahmen zählt der angestoßene Kulturwandel der offenen Aussprache bei kritischen Themen zu den wesentlichen erzielten Ergebnissen. Biases beeinflussen das Verhalten von Managern und ControllernBiases kommen in allen Phasen der Controllingprozesse vor und beeinflussen das Verhalten von Managern und Controllern gleichermaßen. Dessen müssen sich Controller bewusst sein. Obwohl in der Wissenschaft ein breiter Konsens über die Existenz von Biases besteht, sind Lösungsvorschläge bisher nur vereinzelt verfügbar.

Die Schaffung eines Problembewusstseins gilt als erster Schritt des Lösungswegs. Insofern ist die Lösung des ControllerPreis-Trägers 2015 für die Controlling-Community von großer Bedeutung. Im Dream-Car-Bericht der ICV-Ideenwerkstatt von 2012, „Was macht Controller erfolgreich(-er)? | Auf das Verhalten kommt es an!“, heißt es: „Die Funktion des Controllers ist die Entscheidungsunterstützung und Verhaltenssteuerung des Managers. Traditionelle entscheidungsorientierte Controlling-Konzeptionen gehen davon aus, dass eine Informationsversorgung des Managers mit allen entscheidungsrelevanten Informationen und den notwendigen Methoden und Instrumenten ausreicht, damit dieser optimale Entscheidungen im Sinne der Unternehmensziele trifft. Verhaltensorientierung hingegen berücksichtigt motivationale Eigenschaften (Wollensdefizite) und kognitive Beschränkungen (Könnensdefizite) des Managers und des Controllers im Rahmen der Entscheidungsunterstützung und Verhaltenssteuerung.“ Kognitive Beschränkungen würden Könnensdefizite bei Managern und Controllern verursachen. Die Fokussierung der Könnensdefizite habe in den letzten Jahren zu einer stärkeren Verhaltensorientierung im Controlling geführt.

Die Hamburger EliteMedianet GmbH, Betreiberin der Online-Partnervermittlung ElitePartner, ist am Montag (19. Mai 2014) auf dem 39. Congress der Controller in München für eine mustergültige Marketing-Controlling-Lösung mit dem renommierten ControllerPreis 2014 des Internationalen Controller Vereins (ICV) ausgezeichnet worden.

Die EliteMedianet GmbH ist ein Tochterunternehmen der Tomorrow Focus AG mit über 80 Mitarbeitern in der Hamburger Hafencity und betreibt mit ElitePartner eine der führenden Online-Partnervermittlungen im deutschsprachigen Raum. Mit dem Projekt „Media-Kompass – Regressionsgestützte Optimierung der Allokation des Werbebudgets“ hat ElitePartner eine innovative und beispielgebende Lösung zur Entscheidungsunterstützung entwickelt und eingeführt. Diese hilft, das Media-Budget, das zwei Drittel des Jahresumsatzes von rund 30 Mio. EUR ausmacht – auf verschiedene Mediakanäle so zu verteilen, so dass die gestellten Ziele optimal erreicht werden. Durch „flexible Stellschrauben“ im Entscheidungsprozess können auch spezifische Teilziele berücksichtigt werden. Je nach dem, welche Zielgruppe in welchem Zeitraum stärker angesprochen werden soll, lassen sich Gewichtungen im Modell verändern. Präzise Prognosen sind möglich, Abweichungen können analysiert werden und ins Allokationsmodell einfließen. Insgesamt erfolgt eine stärkere Ausrichtung auf die Unternehmensstrategie.

Diese Lösung wird wegen ihrer einfachen Bedienbarkeit als Kommunikationsgrund-lage der an den Entscheidungen beteiligten Manager und Mitarbeiter im Unter-nehmen wertgeschätzt. Ihr Einsatz führte zu einer Umverteilung im Budget für eine effizientere Zielerreichung – insbesondere die Steigerung der „Anzahl neuer Kun-den-Registrierungen“ – und zu einer Verbesserung des Kosten-Umsatz-Verhältnisses um 9,8 Prozent im Jahresvergleich von 2012 und 2013.

Der mit 5.000 EUR dotierte ControllerPreis 2014 wurde zur Eröffnung der größten Controlling-Fachtagung im deutschsprachigen Raum, dem 39. Congress der Con-troller, vom Vorsitzenden des Internationalen Controller Vereins (ICV), Siegfried Gänßlen, CEO der Hansgrohe SE, und von Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsit-zender des ICV-Kuratoriums, Otto Beisheim School of Management, an Markus Winter, kfm. Leiter der EliteMedianet GmbH, Janina Arndt, Robert Brunner, Christina Pieplow, Andra Plückthun, Katrin Sawadsky und Juno Ziss überreicht. In seiner Laudatio nannte der Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber die diesjäh-rige Preisträgerlösung eine „Lösung für einen Kernprozess des Unternehmens“; nämlich die Planung und Verteilung des Mediabudgets. Die Controller hätten sich als Treiber der Entwicklung und als Partner des Managements bewährt. Das einfach zu bedienende, die Kommunikation im Marketing-Management anregende Instrument unterstütze Entscheidungen basierend auf harten statistischen Analy-sen und nicht mehr nur nach Bauchgefühl. Entstanden sei ein verständliches Excel-Standard-Tool für die internen Kunden des Controllings aus Marketing und Media-Buying.

Weber erklärte, Marketing-Controlling habe in der Praxis noch immer einen großen Nachholbedarf. Doch mittlerweile kümmere sich das Marketing zunehmend selbst um den „return on marketing“. Heute stünden viele Marketiers den Controllern in der Fähigkeit zu rechnen nicht mehr nach. Als Partner der Marketing-Manager müssten Controller somit immer bessere Lösungen zur Verfügung stellen, ein Anspruch, den die ControllerPreis-Träger 2014 von ElitePartner beispielgebend einlösen.

„Der diesjährige Preisträger fokussiert auf einen speziellen und hochaktuellen  Aspekt erfolgreicher Controllerarbeit. Bei der Lufthansa ist die Ausrichtung auf die periodische Planung als eine der Kernaufgaben von Controllern beispiel­gebend gelungen“, erläutert Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling (IMC), Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, die Entscheidung. „Durch das mustergültige Projekt wurden die Planungsinhalte grundlegend verändert: Eine neue Planungstechnik wird konsequent umgesetzt und es ist eine integrierte Nutzung des insgesamt immer noch nur wenig und zumeist nur ‚halbherzig‘ verwendeten Instruments der Simulation gelungen.“

Der ControllerPreis 2013 wurde nach drei Aspekten vergeben: 1. Nachhaltigkeit der Veränderung; 2. Nutzen für das gesamte Unternehmen, nicht allein für das Controlling; 3. Von den Controllern selbst federführend konzipiert und umgesetzt. Das Lufthansa-Projekt zeichnet eine Entwicklung von der einwertigen Planung zur Bandbreitenplanung aus. Die traditionelle „best case/Erwar­tungs­wert/worst case“-Logik der periodischen Planung wird überwunden. Darüber hinaus werden Planung und Risikomanagement verbunden; der Risikoaspekt wird systematisch in die periodische Planung integriert. Damit einhergehend werden die internen Modelle der Manager und der Controller verändert: „Risiko“ ist nun originärer Teil jeder Planung. Schließlich wird im Lufthansa-Projekt die Idee eines leicht nutzbaren Simulationstools professionell umgesetzt, dessen Komplexität systematisch reduziert wurde, um es wirklich handhabbar zu machen.

Die hohe Relevanz der mit dem ControllerPreis 2013 ausgezeichneten Lösung untermauern neueste Ergebnisse des WHU-Controllerpanels. Demnach findet eine systematische Berücksichtigung von mehrwertigen Erwartungen derzeit in der Praxis noch nicht statt. Simulations-, Bandbreiten- wie auch Treiber-basierte Planung wird nur selten angewendet. Auch bei den dahinter liegenden Methoden – wie z.B. Monte Carlo Simulationen – gibt es noch erhebliche Defizite. Fast jeder zweite Controller kennt dieses Instrument gar nicht. Insofern ist zu hoffen, dass das Beispiel Lufthansa Schule macht und mehr Unternehmen den Weg gehen, mehrwertige Erwartungen konsequent zu berücksichtigen.

Vorbilder für die Controlling-Gemeinschaft

Der ICV hat den mit 5.000 EUR dotierten Preis „ControllerPreis“ auf dem 38. Congress der Controller, Europas größter Controlling-Fachtagung, zum 11. Mal verleihen. Die Einreichungen sind internationaler geworden; erstmals lagen der Jury Bewerbungen aus Polen und Moldawien vor. Der ICV-Jury gehören aus der Unternehmenspraxis Hillert Onnen (BLG Logistics Group), Luc Schultheiss (Endress+Hauser Flowtec AG), Hubert Tretter (t4t Management Consulting); aus der Wissenschaft Prof. Dr. Andreas Seufert (FH Ludwigshafen) und Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, (WHU – Otto Beis­heim School of Management) an.

Die Otto Group Hamburg hat den diesjährigen „ControllerPreis“ des Internationalen Controller Vereins (ICV) erhalten. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Einführung einer Prozesskostenrechnung im Service Center Lieferantenverkehr“, das der ICV als Kern einer mustergültigen Steuerung von internen Dienstleistungen würdigt.

Wie der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, WHU – Otto Beis­heim School of Management, erklärte, haben für die diesjährige Preisträgerlösung mehrere Faktoren gesprochen. Es sei ein grundlegender und umfassender Umgestaltungsprozess eingeleitet, die Dienstleistungsproduktion neu aufgestellt und ein professionelles Dienstleistungsmanagement sowie ein neues Preis­modell eingeführt worden. Zudem habe das konsequente Change Management zu deutlichen Effizienzverbesserungen geführt, in deren Ergebnis neben reduzierten Stückkosten der Dienstleistungen vor allem eine hohe Zufriedenheit der internen Kunden erzielt wurde.

Im Bereich Kreditorenbuchhaltung verarbeitet das Service Center rund 450.000 Rechnungen jährlich für 10 Konzerngesellschaften. Bei den Gesamtkosten von 3,8 Mio. EUR im Lieferantenverkehr sieht Michael Felix, Leiter Service Center Lieferantenverkehr der Otto Group, „namhafte Beträge, die etwa die Tochtergesellschaften einsparen können.“ Die wesentliche Weiterentwicklung mit dem realisierten Projekt bestehe darin, „dass sichtbar wird, wo die Ansatzpunkte für Kosteneinsparungen liegen. Die geschaffene Transparenz hat die Einstellung zu solchen nachgelagerten Prozessen wie etwa in der Kreditorenbuchhaltung verändert, denn es wird deutlich, dass man mit dem eigenen Tun Kosten reduzieren kann. Wir entwickeln uns von den klassischen Gemeinkosten, die auf das Gesamtunternehmen berechnet werden, weiter zu Kosten, die auf einzelne Organisationseinheiten, auf Warengruppen bis hin zu einzelnen Artikeln weiterberechnet werden können.“

„Das Thema ‚Shared Service Center‘ steht aktuell im Fokus vieler Unternehmen, um Gemeinkosten zu senken“, erklärt Jürgen Weber. „Dazu sind die Prozesse zu standardisieren und konsequent zu managen. Die Otto Group nutzt mustergültig mit der Einführung der Prozesskostenrechnung ein sehr wirksames, aber insgesamt immer noch nur wenig verbreitetes Instrument zur Steuerung des Service Centers. Der Preisträger zeigt, wie die hohe Komplexität der Prozesskostenrechnung gemeistert und die vielerorts noch zu geringe Aufmerksamkeit für den Gemeinkostenbereich zum Nutzen des gesamten Unternehmens erhöht werden kann.“

Vorbilder für die Controlling-Gemeinschaft

Der ICV hat den „ControllerPreis“ auf dem 37. Congress der Controller, Europas größter Controlling-Fachtagung, zum 10. Mal verleihen. „Bei den Einreichungen ist die Qualität deutlich gestiegen“, berichtet Jürgen Weber. „Wir hatten zum einen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Otto Group und einer weiteren Bewerbung; und zwei, drei weitere wären auch preiswürdig gewesen. Insofern hat sich die Idee des ControllerPreises offensichtlich endgültig durchgesetzt.“

Der Preis soll der Controlling-Gemeinschaft Vorbilder zeigen und Ansporn zum Nachmachen sein. Vergeben wird die Auszeichnung nach drei Aspekten: Erstens ist das die „Nachhaltigkeit der Veränderung“, denn eine schnelle Einführung eines neuen Instruments allein verpufft; zweitens zählt der „Nutzen für das Unternehmen, nicht nur für das Controlling“, denn der Erfolg des Controllings und der Erfolg des Unternehmens hängen eng zusammen; drittens ist die „von den Controllern selbst federführende Konzeptionierung und Umsetzung“ maßgeblich, denn die Nachhaltigkeit ist gefährdet, wenn die Veränderung stark von außen getrieben und betrieben wird.

Der ICV-Jury gehören aus der Unternehmenspraxis Hillert Onnen (BLG Logistics Group), Luc Schultheiss (Endress+Hauser Flowtec AG), Hubert Tretter (t4t Managment Consulting); aus der Wissenschaft Prof. Dr. Andreas Seufert (FH Ludwigshafen) und Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, (WHU – Otto Beis­heim School of Management) an.

ControllerPreis-Träger waren bislang: Sick AG: Neugestaltung der Planung („One-Page-Only“);  Aventis Pharma: FACTs – Finance Analyzing & Controlling Tools; T-Online International: Steuerung von Wachstumsunternehmen; Kaufhof Warenhaus: Neuausrichtung des Filialgeschäfts; Hansgrohe AG: Sales up!; Lufthansa City Line: Neue Unternehmenssteuerung; Wittlinger Therapiezentrum/Dr. Vodder Akademie: Entwicklung eines Prozess-, Qualitäts- und Finanzcontrolling; Fiege: „Vom Reporter zum Berater“; Bundesagentur für Arbeit: Steuerung Arbeitsmarktprogramme; McDonald`s: Initiativen-Controlling McCafé.

Otto Group

1949 in Deutschland gegründet, ist die Otto Group heute eine weltweit agierende Handels- und Dienstleistungsgruppe mit rund 54.200 Mitarbeitern (Stand Februar 2012). Die Gruppe ist mit 123 wesentlichen Unternehmen in mehr als 20 Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens präsent. Ihre Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die drei Segmente Multichannel-Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Service. Im Geschäftsjahr 2011/12 (29. Februar) erwirtschaftete die Otto Group nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 11,6 Mrd. Euro. Sie ist weltweit größter Online-Händler für Fashion und Lifestyle und weltweit zweitgrößter Online-Händler mit dem Endverbraucher (BtoC). Kataloggeschäft, E-Commerce und der stationäre Einzelhandel bilden die drei Säulen des Multichannel-Einzelhandels der Otto Group. Weltweite Konzernaktivitäten und eine Vielzahl von strategischen Partnerschaften und Joint Ventures bieten Otto ausgezeichnete Voraussetzungen für Know-how-Transfer und die Nutzung von Synergiepotenzialen. Ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit der Konzernunternehmen garantiert zugleich Flexibilität und Kundennähe sowie eine optimale Zielgruppenansprache in den jeweiligen Ländern.

Der ControllerPreis 2011 des Internationalen Controller Vereins (ICV) ist der McDonald´s Deutschland Inc. für das Projekt „Initiativencontrolling McCafé“ verliehen worden. Die Preisverleihung fand am Montag (16. Mai) in München auf dem 36. Congress der Controller statt. Zum 9. Mal hat der ICV den mit 5.000 EUR dotierten ControllerPreis für eine mustergültige Controlling-Lösung vergeben. In dem ausgezeichneten Projekt „Initiativencontrolling McCafé“ hatten die McDonald’s Controlling-Abteilungen den gesamten Realisierungsprozess von McCafé, seit 2003, also bereits vor dem Start des Markteintritts beginnend, unterstützt und begleitet.

Der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling (IMC), Vallendar, erläutert die Entscheidung so: „Die Kernmerkmale dieses ausgezeichneten Projekts liegen zum einen in der Konsequenz, den Aufbau eines Geschäftsfelds von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Implementierung und Weiterentwicklung über Jahre hinweg zu begleiten und zu unterstützen. Zum anderen ist die Entwicklung der Controller selbst, vom reinen Zahlenlieferanten zum Business Partner, hervorzuheben. Beides in Summe macht das Projekt zu einem würdigen Gewinner des diesjährigen ControllerPreises.“

Auf dem 35. Congress der Controller ist am Montag (14. Juni) in München der „ControllerPreis 2010″ des Internationalen Controller Vereins (ICV) an die Bundesagentur für Arbeit (BA) verliehen worden. Geehrt wurde eine für öffentliche Verwaltungen mustergültige Controlling-Lösung – ein „Leuchtturm-Projekt“. Ein Sonderpreis ging an Birgit Feistmantl, Controllerin der Swarovski Japan ltd.

Der mit 5.000 EUR dotierte ControllerPreis 2010 ging an die BA für das Projekt „SAMP – Steuerung Arbeitsmarktprogramme“. SAMP unterstützt die Budgetierung und deren Anpassung an sich schnell ändernde Rahmenbedingun-gen. Die BA hat angesichts ihres hohen Bedarfs an einer unterjährigen Steuerung die quartalsweise Fortschreibung der Jahresplanung eingeführt und kann auf dieser Basis Anpassungen im laufenden Geschäft vornehmen.

Einen Sonderpreis vergab die ICV-Jury an Birgit Feistmantl, Controllerin der Swarovski Japan ltd. Ihr war es in der japanischen Tochter des österreichischen Unternehmens gelungen, das japanische Accounting mit einem Controlling nach dem ICV-Leitbild zu verbinden. Das Ergebnis sind deutliche Veränderungen im Bereich der Kostenzuordnung, ebenso wie in der Personalsteuerung.

Auswahlprozess wirft drei neue Spitzenthemen auf
Zum 8. Mal hat der ICV den ControllerPreis für eine mustergültige Controlling-Lösung vergeben. Die Juroren erlebten in diesem Jahr Gewohntes und auch Neues im Auswahlprozess. Der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums und Direktor des Instituts für Management und Controlling an der WHU – Otto Beisheim School of Management, hat als Neuheiten bei den Bewerbungen drei Spitzenthemen ausgemacht, „die alle für das Controlling wichtig sind“.

So haben sich erstens „Marken als Werttreiber und Wertträger des Unternehmens“ als ein „neues inhaltliches Feld“ gezeigt. Controller müssten hierzu dringend noch Expertise aufbauen. Nur vereinzelt erfolgten heute erst entsprechende Bewertungen (als Intangibles); im Rahmen der Regelsteuerung sei das Thema bislang noch unterentwickelt. Besonders eine Bewerbung um den ControllerPreis 2010 zum „Brand Performance Management“ habe sich als richtungsweisend gezeigt, weil es sich dabei nicht nur um Markenbewertung, sondern um „echtes Markenmanagement handelte, an dem die Controller maßgeblich mit beteiligt seien“.

Eine weitere, zweite Neuheit habe sich bei der „Perspektive Internationalität“ gezeigt. Im anglo-amerikanischen Raum sei die „deutsche Auffassung vom Controlling“ ebenso wenig bekannt wie in Asien, meint Jürgen Weber. In diesem Jahr gab es aber eine Bewerbung, die auch hier richtungsweisend sei. In der japanischen Tochter eines österreichischen Unternehmens sei „ein Versuch gelungen, dem japanischen Accounting ein Controllingleben einzuhauchen“, berichtet Weber. Dabei sei eine „sehr sensible Anpassung des ‚German Controlling‘ an die japanischen Besonderheiten, z.B. durch die Integration von Elementen des continuous improvement“, geleistet worden. Das Ergebnis waren „deutliche Veränderungen im Bereich der Kostenzuordnung, ebenso wie in der Personalsteuerung“. Den Einsatz der Controllerin der Swarovski Japan ltd., Birgit Feistmantl, würdigte die Jury mit einem Sonderpreis.

Die dritte, richtungweisende Bewerbung um den ControllerPreis kam laut ICV-Jury aus einem „Feld, auf dem Controlling zwar begrifflich Einzug gehalten hat, wo die Lösungen in der Praxis aber eher noch theoretische sind: öffentliche Institutionen“, beschreibt Chef-Juror Weber. Hier bestehe erhebliches Potenzial und hohe Dringlichkeit, die immer knapper werdenden staatlichen Mittel effektiver und effizienter einzusetzen. In diesem Kontext ging der Controller-Preis an eine öffentliche Institution, die „den Schwenk von einer traditionellen Inputsteuerung zur ergebnis- und wirkungsorientierten Steuerung geschafft“ habe. Bei der Bundesagentur für Arbeit habe ein „bemerkenswert konsequenter Umbau der Führung unter starker Beteiligung der Controller“ stattgefunden. Effektivität und Effizienz seien erheblich verbessert worden, erklärt Weber.

Die Bewerbung um den ICV-Preis erfolgte für einen Teilaspekt des Verände-rungsprojektes, der die Budgetierung und deren Anpassung an sich schnell ändernde Rahmenbedingungen betreffe. Noch stärker als in der Privatwirtschaft sei die Haushalts- und Budgetplanung im öffentlichen Bereich überaus komplex und deshalb langsam und unflexibel. Wo der Aufgabenumfang starken Schwankungen unterliegt, da bestehe hoher Bedarf an einer unterjährigen Steuerung. Deshalb wurde ein Weg beschritten, ergänzend zum periodischen Vorgehen quartalsweise unterjährig die Jahresplanung fortzuschreiben und auf dieser Basis dann Anpassungen im Geschäft vorzunehmen. Wie Jürgen Weber erklärte, soll der ControllerPreis 2010 für die BA öffentliche Institutionen ermutigen, die Idee des Controllings in die Realität umzusetzen. Der Preis sei für ein „Leuchtturmprojekt“ vergeben worden.

Bernd Voss: Vom Reporter zum Berater

Lufthansa CityLine: „Neuausrichtung der Unternehmenssteuerung“

Wittlinger Therapiezentrum/Dr. Vodder Akademie:
„Entwicklung eines Prozess-, Qualitäts- und Finanzcontrolling im Zusammenspiel“

Hansgrohe AG: „Sales Up! – Wachstum gegen den Trend!“

Kaufhof Warenhaus AG, „Marktorientierte Filialsteuerung“

T-Online International AG, „Steuerung von Wachstumsunternehmen über die Effizienzmatrix“

Aventis Pharma Deutschland GmbH, „FACTs – Finance Analyzing & Controlling Tools“

Sick AG, „One Page Only“

Ihre Ansprechpartnerin

Ihre vollständige Bewerbung schicken Sie bitte an die ICV-Geschäftsführung, Carmen Zillmer. Sie steht auch für Ihre Fragen zur Verfügung.

Carmen Zillmer
Geschäftsführerin
Münchner Straße 8
D-82237 Wörthsee
Telefon: +49 (0) 8153 88974-38
E-Mail: c.zillmer@icv-controlling.com

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