Wie Fortschritt entsteht, wenn Profis sich austauschen

Wie Fortschritt entsteht, wenn Profis sich austauschen
Was passiert, wenn engagierte Controllerinnen und Controller, erfahrene Praktikerinnen und Praktiker und zukunftsorientierte Unternehmen aufeinandertreffen?
Es entsteht ein Raum für Erkenntnis, für Fragen ohne schnelle Antworten – und für Austausch, der neue Perspektiven eröffnet.
Genau das zeigte das jüngste Treffen des ICV-Arbeitskreises Rhein-Ruhr bei der Vaillant Group.
Eingeladen wurde ins Johann Vaillant Technology Center in Remscheid, ein Ort, an dem technologische Innovationen unter realen Bedingungen geprüft werden. Hier spürt man, dass Fortschritt keine Theorie ist, sondern das Ergebnis harter Tests, sorgfältiger Analysen – und des Mutes, Neues zu denken. Elisabeth Herrle, Leiterin des AK Rhein-Ruhr, führte durch das Programm und schlug die Brücke zwischen Vereinsarbeit und unternehmerischer Praxis.
Diese Haltung durchzog auch das Arbeitskreistreffen. Im Zentrum standen diesmal nicht nur die spannenden Einblicke in die Testverfahren bei Wärmepumpen oder die Erprobung hybrider Systeme – vorgestellt von Elisabeth Herrle, Director Group Industrial Finance, und Andreas Kirsten, Test Planer bei der Vaillant Group – sondern insbesondere der Austausch zu einem Thema, das Unternehmen zunehmend beschäftigt: ESG – Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung.
ESG: Zwischen Anspruch und Alltag
Zwei Vorträge am Nachmittag machten deutlich: ESG ist mehr als ein Reporting-Standard – es ist ein Veränderungsprozess, der Unternehmen auf vielen Ebenen herausfordert.
Vaillant gewährte einen offenen Einblick in die eigene ESG-Strategie.
Beata David, Manager Sustainability Controlling and Reports, und Kai Hennig, Director Group Accounting, sprachen offen über Herausforderungen in der praktischen Umsetzung. Was besonders hängen blieb: Die Kluft zwischen regulatorischem Anspruch und praktischer Umsetzbarkeit. Wenn Informationen über chemische Bestandteile durch eine siebenstufige Lieferkette verfolgt werden müssen, wenn Tools fehlen oder Regelwerke sich stetig ändern, dann zeigt sich: ESG ist noch nicht im Alltag angekommen. Und doch macht Vaillant deutlich – gerade durch ein extern auditierbares Reporting eröffnen sich neue Wege. Für das eigene Standing. Für die Reputation. Und nicht zuletzt für die Finanzierung der Zukunft.
Der zweite Impuls kam von der Chain IQ Group AG.
Bianka Großhäuser, Global Head ESG, zeigte auf, wie verantwortungsvolles Supply Chain Management gelingen kann. Auch hier: Kein einfacher Weg. Aber ein notwendiger. Wer Risiken früh erkennt, sie bewertet und klare Maßnahmen entwickelt, schafft nicht nur Transparenz – sondern unternehmerische Resilienz. Voraussetzung dafür: Führungskräfte, die hinter dem Thema stehen. Zeit, um sich damit ernsthaft zu beschäftigen. Und Menschen, die ESG nicht als Pflicht, sondern als Verantwortung begreifen.
Arbeitskreise: Wo Wissen in Bewegung gerät
Was dieses Treffen einmal mehr zeigte: Der wahre Wert liegt nicht allein im Vortrag – sondern im Dialog danach. In den Nachfragen. In den geteilten Erfahrungen. In den Blickwinkeln, die sich ergänzen, widersprechen, inspirieren.
Die Arbeitskreise des ICV sind genau dafür da: Räume zu schaffen, in denen Praktiker:innen voneinander lernen, gemeinsam weiterdenken und aktuelle Herausforderungen mit Tiefgang und Praxisnähe diskutieren. Sie sind kein Selbstzweck – sondern der Herzschlag eines Netzwerks, das sich der Qualität im Controlling verschrieben hat. Nicht im Elfenbeinturm, sondern nah an der Realität der Unternehmen.
Einfach anfangen. Auch wenn nicht alles perfekt ist.
Diese einfache Botschaft zog sich durch den Tag: Es kommt nicht auf den perfekten Start an. Sondern auf das Tun. Auf das Dranbleiben. Auf das gemeinsame Lernen.
In diesem Sinne war das Treffen nicht nur ein Beitrag zur ESG-Debatte, sondern ein lebendiges Beispiel für das, was den ICV stark macht: Fachliche Tiefe. Praxisnähe. Und Menschen, die bereit sind, Verantwortung für die Zukunft des ICV zu übernehmen.