3 Fragen an Christian Dummler, CFO im Zeppelin Konzern und Referent beim 45. Congress der Controller am 26./27.4.2021
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Die Zeppelin GmbH bietet sowohl Produkte als auch Dienstleistungen rund um Bau- und Landmaschinen an, von der Vermietung und Baulogistik über Antrieb und Energie bis hin zu Engineering und Anlagenbau. Das ist eine enorme Bandbreite. Gibt es einen Bereich, der gut ohne Digitalisierung auskommt oder auskäme – und einen Bereich, den es ohne Digitalisierung so vielleicht gar nicht gäbe?
CD: Eine sehr gute Frage! Die Bauindustrie in Zentraleuropa gilt ja gemeinhin als nicht gerade stark digitalisiert und die Produktivität ist noch deutlich ausbaufähig. Wir bieten heute unseren Kunden ein breites Spektrum an digitalen Lösungen, vom Flottenmanagement, Maschinensteuerung, Online Ersatzteilangeboten bis hin zu Online Miete und einem Fleet Operation Center für Kreuzfahrtschiffe und BHKWs. Es kommt heute kein Bereich mehr ohne Digitalisierung aus und einige Angebote gibt es auch nur aufgrund der Digitalisierung, wie z. B. unser digitaler Marktplatz für das Mieten und Vermieten von Equipment „Klickrent“ oder unser herstellerunabhängiges Ersatzteilportal Klickparts.
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Was haben die Kunden der Zeppelin GmbH von der Digitalisierung?
CD: Wertschöpfende Zusatzdienstleistungen und eine höchstmögliche Maschinenverfügbarkeit als auch digitale Planungstools für Baustellen sowie eine deutlich schnellere, einfachere und damit effektivere Interaktion mit uns. Darüber hinaus bieten wir die Erstellung digitaler Geländemodelle inkl. Drohnenbeflug an, um Erdbewegung und Abbau von Rohstoffen so effektiv und präzise wie möglich zu machen, um nur einige Beispiele zu nennen.
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Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für die Zeppelin GmbH im Bereich Digitalisierung – wie würde er lauten?
CD: Da habe ich gleich mehrere Wünsche. Ich würde mir eine mutige Politik mit einem klaren Masterplan zur Digitalisierung wünschen, die schnellstens die notwendige Infrastruktur schafft (u. a. Stichwort 5G), durch entsprechende Regulatorik dafür sorgt, dass digitale Innovationen am Bau befördert werden (z. B. durch Vorgaben in Ausschreibungen und steuerliche Begünstigungen) und wir in Deutschland durch Digitalisierung Bürokratie abbauen. Und wenn ich an unsere internen Prozesse denke, dann würde ich mir wünschen, dass alle nicht wertschöpfenden Tätigkeiten im Unternehmen automatisiert werden und KI dabei hilft, das Spektrum der so zu definierenden Tätigkeiten stetig weiter zu erschließen. Dabei geht es mir ausdrücklich nicht um Kostenreduzierung, sondern um die Erhöhung der Attraktivität der Arbeitsaufgaben in unserem Unternehmen sowie einer Abmilderung der Folgen des demographischen Wandels.
Über Christian Dummler
Geschäftsführer, CFO im Zeppelin-Konzern
Zuständig für Controlling, Finanzen, Immobilienmanagement, Recht und Corporate Social Responsibility
Strategische Geschäftseinheit: Power Systems
Ausbildung: Bankfachwirt
- 2003: Eintritt bei Zeppelin als kaufmännischer Leiter der MVS Zeppelin GmbH & Co. KG
- 2005: kaufmännischer Geschäftsführer der MVS Zeppelin GmbH Co. KG
- 2007: Geschäftsführer der Zeppelin Baumaschinen GmbH
- 2009-2010: zusätzlich Geschäftsführer der Zeppelin Rental GmbH und Leitung der Strategischen Geschäftseinheit Rental
- 2011: Geschäftsführer der Zeppelin GmbH
Über den Zeppelin Konzern
Das Unternehmen besteht aus einer Managementholding und sechs Geschäftseinheiten, erweitert um das Strategische Management Center Zeppelin Digit. In letzterem sind Kompetenzen und Ressourcen von IT, Digitalisierung und IT zusammengefasst. Juristischer Sitz des Unternehmens ist in Friedrichshafen. Die Zentrale befindet sich in Garching bei München.
Die Geschäftseinheiten:
- Baumaschinen Zentraleuropa
- Baumaschinen Eurasia
- Baumaschinen Nordics
- Power Systems
- Rental
- Anlagenbau
Zeppelin in Zahlen für das Jahr 2020:
- 10.170 Mitarbeiter an 220 Standorten
- 3,27 Milliarden Euro Umsatz, erwirtschaftet in 43 Ländern und Regionen
- Gesamtinvestitionsvolumen 203 Millionen Euro