PreisträgerInnen von ICV Controlling Excellence Award, ICV Newcomer Award und Green Controlling-Preis

Bosch gewinnt den ICV Controlling Excellence Award 2024

Die Award-Jury des ICV prämiert die Lösung des Stuttgarter Technologie- und Dienstleistungsunternehmens zur Digitalisierung des EU-Taxonomie-Reportings. Außerdem nominiert waren die Projekte der Österreichischen Post AG und von Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG. 

ICV Controlling Excellence Award

Der ICV Controlling Excellence Award 2024 geht an das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch für das Projekt „myGreenBusiness – Digitalisierung des EU-Taxonomie-Reportings“. Die beim 48. Congress der Controller in München ausgezeichnete Lösung verbessert die Steuerung für ein nachhaltiges Produktportfolio, vereinfacht die Umsetzung der EU-Taxonomie für externe Berichtspflichten und unterstützt ControllerInnen in ihrer Rolle als Management-BeraterInnen.

„Es setzt somit an einem zentralen Schmerzpunkt vieler Unternehmen an und entwickelt eine konkrete Lösung, die Controller maßgeblich entlastet und es ermöglicht, freiwerdende Kapazitäten für tiefergehende Analysen und steuerungsrelevante Fragestellungen zu nutzen“, begründet Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Utz Schäffer die Entscheidung für das Gewinnerprojekt zum hochrelevanten Thema Nachhaltigkeit.

Mit seiner Controlling-Lösung „myGreenBusiness“ verbessert das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen die Steuerung und das Reporting zu wichtigen Kennzahlen des Nachhaltigkeitsmanagements. Zugleich lassen sich damit die Anforderungen an externe Berichtspflichten der EU-Taxonomie leichter umsetzen und zu einem konzernweiten, digitalen Taxonomie-Reporting ausbauen. Ziel ist es, einerseits mit Nachhaltigkeit zu den Wachstumszielen des Unternehmens beizutragen. Andererseits soll es Bosch bei der langfristigen Ausrichtung auf die Balance zwischen ökonomischem, ökologischem und sozialem Handeln unterstützen.

Integrierte Betrachtung ermöglicht ganzheitliche Steuerung

Zentraler Baustein für das digitale Taxonomie-Reporting ist die Verknüpfung des Finanz- und Nachhaltigkeitscontrollings in einer IT-Lösung. Die integrierte Betrachtung des Unternehmenserfolgs ermöglicht eine ganzheitliche Steuerung des Produktportfolios und entlastet durch den hohen Digitalisierungsgrad: Bislang manuelle Routinetätigkeiten, etwa aufgrund der Pflege klassischer Excel-Tabellen, entfallen. Controllerinnen und Controller können die nachhaltige Ausrichtung des Produktportfolios ihrer Organisationseinheit anhand der finanziellen Kenngrößen der Taxonomie transparent machen – eine optimale Basis für ihre Rolle als Business Partner des Managements. „Mit wenigen Klicks erhalten wir Einblick in unsere Taxonomie-Kennzahlen entlang des gesamten Produkt- und Serviceportfolios“, erklärt dazu Patrick Hehl, Co-Projektleiter im Corporate Office Finance und Reporting bei Bosch.

Realisierung in weniger als einem Jahr

Das Projektteam hatte mit der Entwicklung der Lösung im April 2023 gestartet und sein Ziel schon wenige Monate später erreicht: Im Februar 2024 hat die schrittweise Einführung für die Endanwender begonnen. In der Endausbaustufe sollen unternehmensweit rund 950 Nutzer in Zentralfunktionen, Geschäftsbereichen und Rechtseinheiten mit „myGreenBusiness“ arbeiten. „Wir konnten bei der Entwicklung auf die umfassende Erfahrung zurückgreifen, die wir mit der Digitalisierung im Finanzbereich schon gesammelt haben“, sagt Patrick Hehl, und: „Wesentlich für den schnellen Erfolg war auch die Integration einer vorhandenen Controlling-Lösung, mit der Entwickler und Anwender bereits vertraut waren“.

Boschs myGreenBusiness vereint aktuelle Anforderungen

Die Taxonomie-KPIs Umsatz sowie Investitions- und Betriebsausgaben bilden die Nachhaltigkeitsleistung von Bosch gemäß EU-Taxonomie in myGreenBusiness ab. Im Fall von Zielabweichungen ist somit frühzeitiges Gegensteuern möglich. „Mit der Einführung von myGreenBusiness können wir die gesetzlichen Vorgaben der EU-Taxonomie leichter umsetzen. Die konzernweite Transparenz über unsere nachhaltigen Produkte wird durch effizientere Abläufe und die ganzheitliche Steuerbarkeit des Produktportfolios zudem auch zum Wettbewerbsvorteil“, erläutert Dr. Marco Möhrer, Co-Projektleiter im Corporate Office Sustainability Business Management bei Bosch.

Projekt-Erfahrung in die Controlling-Community tragen

Die Bosch-eigene IT-Lösung myGreenBusiness ist Teil eines Projekts, das die unternehmensweite Implementierung der EU-Taxonomie und EU Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zum Ziel hat. Patrick Hehl betont dazu die Vorteile der Zusammenarbeit: „Die gemeinsam konzipierte Controlling-Applikation zeigt das große Potenzial, das die enge Verschmelzung der Disziplinen Controlling, Nachhaltigkeit und Finanzen bietet.“ Beide Co-Projektleiter sind sich einig über die Bedeutung der übergreifenden Teamarbeit. Dazu Dr. Marco Möhrer mit Blick auf die Auszeichnung: „Nachhaltigkeit ist ein Thema, das alle in der Wirtschaft gleichermaßen verpflichtet. Unsere Erfahrungen aus dem Projekt wollen wir daher in die Controlling-Community einbringen – der ICV Controlling Excellence Award ist uns ein Ansporn dazu.“

Österreichische Post und Vetter Pharma-Fertigung überzeugen ebenfalls

Das Projekt von Bosch hat sich gegen die Einreichungen der ebenfalls für den ICV Controlling Excellence Award 2024 nominierten Unternehmen Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG, Ravensburg, sowie Österreichische Post AG, Wien, durchgesetzt. Dabei betont Prof. Dr. Utz Schäffer: „Wir als Jury sind sehr davon überzeugt, dass die nominierten Lösungen erneut auf vorbildliche Art und Weise für Excellenz im Controlling stehen und dabei die ganze Bandbreite zwischen innovativer Lösung mit Vorbildcharakter - neben Robert Bosch die Österreichische Post mit einem agilen Controlling Framework - und erfolgreicher Umsetzung einer integrierten Unternehmenssteuerung im Mittelstand wie bei Vetter Pharma abdecken“.

Österreichische Post: Agile Prinzipien in der Finanzarbeit weiter ausgerollt

Das Controlling-Team der Österreichischen Post AG hat sich mit einem agilen Framework für das gesamte Konzerncontrolling befasst, um besser und schneller auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Dazu wurden anderem ein neuer Priorisierungsprozess für die Topthemen des Folgejahres, OKRs als Tool für komplexere Aufgabenstellungen und ein sogenannter „Cycle of Clarity“, der für klarere Zielsetzungen sorgen soll, entwickelt. Damit, lobt Utz Schäffer, werden „Schritt für Schritt die agilen Prinzipien nun auch auf andere Aspekte der Arbeit im Finanzbereich ausgerollt“, und: „Im Ergebnis sehen wir im Controlling der Österreichischen Post nicht nur kürzere Prozessdurchlaufzeiten und Fortschritte bei der Prozess- bzw. Projektqualität. Die agile Transformation hat zudem zu mehr Eigenverantwortung, neuen Entwicklungspfaden für Controller und einem stärkeren Fokus auf strategische Themen geführt.“

Vetter Pharma-Fertigung: Konsequentes, umfassendes Vorgehen beeindruckt

Vetter Pharma-Fertigung hat sich die Operationalisierung der Vetter Finance Strategie 2025 am Beispiel der integrierten Unternehmenssteuerung vorgenommen, mit dem Ziel der Weiterentwicklung hin zu einem ganzheitlichen strategischen und operativen Steuerungskonzept auf Basis vollintegrierter und automatisierter Daten. Das Konzept beinhaltet eine rollierende 24-monatige Umsatzplanung, die auf einer kapazitätsgeprüften Produktionsplanung über alle Wertschöpfungsstufen basiert, eine einheitliche, konsistente Informationsbasis, interaktive Dashboards, Process Mining und Analytics Bausteine und nicht zuletzt eine Ausdifferenzierung der Controller-Rollen. Was die Award-Jury bei diesem Projekt überzeugt hat: „Jeder einzelne Baustein in diesem Konzept ist nicht grundsätzlich neu oder spektakulär innovativ und noch nie gesehen. Uns hat aber das konsequente und umfassende Vorgehen in einem mittelständischen Kontext beeindruckt“, denn: „Im Ergebnis zeigt sich bei Vetter Pharma ein deutlich geringerer Aufwand in der Unternehmenssteuerung, eine höhere Datenqualität, -Transparenz und Akzeptanz sowie eine bessere Interaktion mit dem Management“, fasst Utz Schäffer zusammen.

München, 15.5.2023. „Enabling High-Impact Culture in Financial Steering“. So lautet der Titel des Projekts der Merck KGaA, die damit den renommierten ICV Controlling Excellence Award 2023 gewonnen hat. Die ausgerufene unternehmensweite Maxime, das unternehmerische Denken jedes Mitarbeitenden zu fördern, hat das Controlling-Team verinnerlicht und die Finanzabteilung zum vertrauenswürdigen strategischen Berater entwickelt.

Hinter der neuen High-Impact Culture bei Merck steckt generell das Bestreben, ein Umfeld zu entwickeln, in dem jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin zum gemeinsamen Erfolg beitragen können. Ein klarer Fokus, reduzierte Komplexität und kontinuierlich verbesserte Produkte sind die Basis. Die Konzentration liegt dabei auf Aufgaben und Maßnahmen, die die größte Wirkung erzielen. Diesen Ansatz, der unternehmensweit Ende 2021 ausgerufen wurde, hat sich das Controlling-Team mit seinem Projekt „Enabling High-Impact Culture in Financial Steering“ ebenfalls zu eigen gemacht. Um die Finanzprozesse und -instrumente zu modernisieren, wurden wesentliche Elemente der Bottom-up-Budgetplanung abgeschafft. Maßnahmen-Entscheidungen werden stattdessen auf der Grundlage kontinuierlicher Prognosen und Prioritäten der Geschäfte getroffen. Die Ressourcenzuteilung bleibt flexibel, weil unabhängig von festen Budgetzeitplänen.

Essenziell für die erfolgreiche Umsetzung sind jedoch Verhaltens-und Arbeitsweisen der Mitarbeitenden. „Wir müssen bereit sein, unseren Status quo in Frage zu stellen, neue Fähigkeiten zu lernen und unternehmerisch zu denken. Damit wir Erfolg haben, brauchen wir also nicht nur die richtigen Prozesse und Instrumente wie Technologien oder Incentivierung - sondern müssen auch das richtige Mindset unserer Mitarbeiter fördern“, resümiert Kathrin Montry, Senior Principal Controlling Expert und Product Owner Projekt LEAP. Der Leiter Group Controlling & Risk Management Alexander Lind konkretisiert die Umsetzung für seinen Bereich. Auf Basis des Beyond-Budgeting-Modells werden Zielsetzung und Forecasting „entbündelt“, die Ressourcenallokation, das Performance Management und die Verhaltens- und Arbeitsweisen verändert. „Wir vertrauen dem Talent und der Leidenschaft unserer neugierigen Köpfe. Deshalb gestalten wir eine Umgebung, in der sie ihr Potenzial entfalten und Großes bewegen können“, sagt Lind.

Dieser „radikale Weg“ im Umgang mit der Erfahrung, dass traditionelle Planungsprozesse an ihre Grenzen stoßen, hat auch das Juryteam rund um Leiter Prof. Dr. Utz Schäffer beeindruckt, genauso wie die Tatsache, dass es sich beim Siegerprojekt nicht um eine Insellösung für das Controlling handelt, sondern dieses in einen größeren kulturellen Transformationsprozess eingebettet ist. „Der eine oder andere mag an dieser Stelle auch 15 oder 20 Jahre zurückdenken, als das Beyond Budgeting Konzept in den deutschsprachigen Raum kam und auch bei uns im ICV auf große Ablehnung stieß. „Beyond Budgeting – Nein Danke!“ war damals der Schlachtruf. Das ist lange her und heute steht nun mit Merck ein Unternehmen auf der Bühne, das sich in einem - relativ zu damals - stark veränderten Umfeld an eine etwas grundlegendere Veränderung der Unternehmenssteuerung herangewagt hat“ fasst Schäffer, Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC) der WHU – Otto Beisheim School of Management bei der Laudatio am Montag in München die preiswürdige Leistung zusammen.

Henkel AG & Co. KGaA: „Denken in Experimenten statt in Budgets“ mit der digitalen Roadmap für das Group Financial Controlling

Mit der Nominierung der Lösung von Henkel hat die Jury einen bislang ungewöhnlichen Weg eingeschlagen, denn es handelt sich um kein konkretes Projekt, sondern um eine digitale Roadmap. Mit dieser werden die diversen Initiativen im Group Financial Controlling priorisiert und umgesetzt.

Dabei ist man sich immer der Tatsache bewusst, dass die Entscheidungen für oder gegen Initiativen und die Einschätzung ihrer Erfolgsaussichten auch bei knappen Ressourcen sowie angesichts von Krisen und volatilem Umfeld gefällt werden müssen. Das Group Financial Controlling von Henkel hat hier einen innovativen und pragmatischen Ansatz entwickelt, lobt Laudator Utz Schäffer, denn mit der Roadmap werden mehrere agil und iterativ aufgesetzte Initiativen kombiniert, die im Erfolgsfall skaliert werden. Diesen „Denken in Experimenten statt in Budgets“ hat die Jury beeindruckt. Wichtig sei dabei, dass die Initiativen neben der Effizienzsteigerung durch Automatisierung auch auf eine größere Wertstiftung durch bessere Analysen („From Data to Insights“) und auf ein umfassendes Upskilling des zentrales Teams zielen.

Damit verfüge Henkel über etwas, was jedes mittlere und größere Unternehmen gerade in Zeiten der knappen Ressourcen unbedingt benötigt: einen systematischen, aber gleichzeitig auch flexiblen und pragmatischen Ansatz, um die diversen Initiativen zu priorisieren und umzusetzen, sagt Utz Schäffer über die Übertragbarkeit der nominierte Lösung. Lesen Sie dazu auch das Interview im Awardbereich der ICV Website icv-controlling.com mit Yu-Kyung Rasche, Head of Data & Analytics, Global Business Controlling/AFB bei Henkel.

"Predictive Forecasting – vom Konzept zum strategischen Impact": TX Group hat erledigt, was für viele andere noch eine unerledigte Herausforderung ist

Wie im Gewinnerprojekt von Merck ist der Ausgangspunkt die Einsicht, dass der Forecasting-Prozess in einem dynamischen Umfeld an Grenzen stößt und dabei enorme Ressourcen bindet. Die TX Group hat eine Lösung. Sie besteht im Kern in der Einführung von Predictive Analytics zur Unterstützung der Forecast-Erstellung. Mit der Nominierung wurde jedoch nicht die technische Lösung oder der gute Algorithmus gewürdigt, betont Utz Schäffer in seiner Laudatio. Vielmehr habe die schnelle, günstige Umsetzung ohne externe Unterstützung in einem mittelständischen Unternehmen überzeugt. Zumal das Controllingteam der TX Group den Schlusspunkt nicht mit der verbesserten Generierung des Forecasts gesetzt hat, sondern die Veränderung auch zur Weiterentwicklung der entsprechenden Steuerungsprozesse und zur Stärkung des Business Partnering nutzt, und „die damit genau das auf vorbildliche Weise macht, was für viele von Ihnen als Herausforderung vor der Tür steht“, ordnet Schäffer die Bedeutung des Projekts als Blaupause für andere Unternehmen ein.

München, 9.5.2022. Der ICV Controlling Excellence Award 2022 geht an die Deutsche Post DHL Group, die sich damit im Endspurt auf den letzten drei Plätzen um die renommierte Auszeichnung des ICV gegen SAP SE und Phoenix Contact GmbH & Co KG durchgesetzt hat. „Das siegreiche Projekt befasst sich in sehr überzeugender Weise mit der Integration von ESG Dimensionen in das Controlling und die Unternehmenssteuerung“, so die Begründung der Jury für ihre finale Entscheidung.

„Integration der Nachhaltigkeitsziele im Controlling von Deutsche Post DHL Group“ lautet der Titel des Gewinnerprojekts. Die Initialzündung dafür gab im März 2021 die Kommunikation der neuen ESG Roadmap im Konzern. Der Finanzbereich der Deutschen Post DHL Group übernahm daraufhin die Verantwortung sowohl für das interne als auch für das externe ESG Reporting. Mitarbeitende aus dem bisherigen Team Carbon Accounting des Finanzbereichs, aus der Nachhaltigkeitskommunikation und der Konzernstrategie wurden in einer neuen Abteilung gebündelt, die seither für Berichtsprozesse und Controlling für alle drei ESG Dimensionen im Einsatz sind. Das Projektteam startete damit, die ESG Ziele des Konzerns in operative und finanzielle Zielgrößen zu übersetzen sowie aussagekräftige und belastbare Kennzahlen für die Berichterstattung und Steuerung der ESG Roadmap zu identifizieren. Parallel dazu wurde ein umfassendes internes Berichtswesen für ESG Kennzahlen und ESG Maßnahmen aufgebaut. Es findet sich nun regelmäßig in Business Reviews und Performance Meetings. Durch die Verankerung im internen Kontrollsystem ist die Qualität gesichert. Schließlich wurde der Prozess für Investitionsentscheidungen um anspruchsvolle ESG Kriterien erweitert. „Damit verfügt die Deutsche Post DHL Group heute über etwas, das für die meisten Unternehmen noch Zukunftsmusik ist: ein weitgehend vollständiges und in die Finanzorganisation eingebettetes Controlling zur Steuerung von ESG Maßnahmen“, resümiert anerkennend der Jury-Leiter Prof. Dr. Utz Schäffer, Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC) der WHU – Otto Beisheim School of Management, bei der Laudatio am Montag in München.

Phoenix Contact GmbH & Co.KG geht real existierenden Controlleralltag mit hochgekrempelten Ärmeln, eigenen Bordmitteln und Learning by doing an

Die ebenfalls nominierte Lösung der mittelständischen Phoenix Contact Gmbh & Co KG zielt auf ein einheitliches Produktkostenermittlungsverfahren mit Simulationen und Szenario-Berechnungen. „Der real existierende Controlleralltag war hier der Ausgangspunkt“, fasst Utz Schäffer das Thema zunächst zusammen und konkretisiert: Die Produktkostenermittlung und die dazugehörige Berichterstattung war aufgrund länder-, gruppen- und teilweise sogar einzelpersonenspezifischer Lösungen sehr aufwendig. Um dieses Problem zu beheben, machte sich das Phoenix Contact-Team zunächst auf die Suche nach einer bereits im Markt vorhandenen Lösung. „Und jetzt wird es spannend“, ist Schäffer begeistert, denn: „Diese wird am Ende verworfen. Stattdessen entwickelt das Team selbst eine datenbankbasierte Simulationssoftware, mit der standardisierte Herstellkostensimulationen und Wirtschaftlichkeitsabschätzungen für Produkte und Produktionsverfahrensänderungen durchgeführt werden können“. Das Ergebnis überzeugt laut Schäffer nicht nur durch seinen Inhalt, sondern durch eine hohe Akzeptanz, eine vereinfachte Nutzung und einen stärkeren Einsatz von Simulationen bei einem gleichzeitig signifikant reduzierten Aufwand. „Das Bemerkenswerte für die Jury ist bei dieser Lösung weniger das technologische oder konzeptionelle Neuland, sondern das beispielhafte Vorgehen mit hochgekrempelten Ärmeln, eigenen Bordmitteln und einem intensiven Learning by doing!“

SAP SE macht aus Buzzword Agilität eine Reise hin zu Standardisierungen mit guten Anregungen für das Controlling in anderen Unternehmen

Ziel des ebenfalls nominierten Projekts „Agile Controlling: New Delivery Model for Controlling” war es, das Controlling bei SAP agiler und flexibler zu machen und gleichzeitig internen Kundenbedürfnissen effizient gerecht zu werden. „Seien wir ehrlich: Agilität ist auch im Kontext des Controllings ein vielbemühtes Buzzword, das immer wieder hochgezogene Augenbrauen und jede Menge Misstrauen hervorruft“, weiß Utz Schäffer, aber: „Genau deshalb finden wir in der Jury den vom Team der SAP eingereichten Lösungsvorschlag so überzeugend!“. Schließlich zeige das Projekt eine nicht weniger als fast vier Jahre lange Reise des Controlling-Bereichs mit einer Vielzahl von Bausteinen bis hin zu Standardisierungen von Bedürfnissen und darauf aufbauender Leistungserbringungen für verschiedene interne Kundengruppen des Controllings. „Wir als Jury glauben, dass das Gesamtpaket der SAP Lösung viele gute Anregungen für das Controlling in anderen Unternehmen beinhaltet“.

Der ICV Controlling Excellence Award geht 2021 an die Robert Bosch GmbH für das Konzept „Controller of the Future – People make the Difference!“. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen überzeugte mit der Entwicklung neuer Controller-Rollen als Unterstützung für die eigene Transformation. Der ICV würdigt außerdem ein Projekt von A1 Telekom Austria, „Finance Analytics @ A1 Austria“, ein Prozess zur Einführung von Advanced Analytics, sowie das Projekt „Einführung eines Produkt Lifecycle Controllings im Segment Robotics der KUKA“ der KUKA Deutschland GmbH. Der Award wurde am 26. April 2021 auf Europas führender Controlling-Fachtagung, dem 45. Congress der Controller, verliehen, der erstmals online stattfand.

Die mit Praktikern und Professoren gleichermaßen besetzte Fachjury für den ICV Controlling Excellence Award leitet der Vorsitzende des ICV-Kuratoriums, Prof. Dr. Utz Schäffer, von der WHU Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling, Vallendar. „Trotz der angespannten Corona-Situation haben wir uns wieder über viele hochwertige Bewerbungen gefreut“, so der Jury-Vorsitzende.

Der erste Preis geht an Bosch für eine „sehr überzeugende Lösung zur Ableitung und Einführung von neuen Controller-Rollen“. Bei den beiden ebenfalls ausgezeichneten Lösungen von KUKA mit ihrer Lösung für ein Product Lifecycle Controlling und von A1 Telekom Austria mit einem Prozess zur Einführung von Advanced Analytics wollte die Jury nicht zwischen Platz 2 und 3 differenzieren. Die Lösung von KUKA wird als ein branchenspezifisches, eher traditionelles, aber umso mehr als ein sehr überzeugendes „Herzblut“-Projekt gewürdigt. Mit der Auszeichnung für die Lösung der A1 Telekom aus Österreich setze die Jury ein Signal, wie wichtig dem ICV die Öffnung hin zu Analytics ist.

ICV Controlling Excellence Award 2021 an Bosch

Ausgangspunkt für das Sieger-Projekt des Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch ist die Tatsache, dass sich das Unternehmen mit der fortschreitenden Digitalisierung auch das Controlling weiterentwickelt. So unterstützen die Controller mit neuen Steuerungskonzepten, Methoden, Systemen und Tools die operativen Geschäftseinheiten im Wandel hin zum führenden Anbieter im Internet der Dinge und für Mobilitätslösungen. Da die digitale Transformation auch zu neuen Geschäftsmodellen für Bosch führt, ist es vordringliche Aufgabe für die Controller, diese mit angemessenen und angepassten sowie neuen Steuerungsinstrumenten in ihrem Auf- und Ausbau zu unterstützen.

Dazu gehört auch das zunehmend einheitenübergreifende Geschäft wirksam zu steuern und abzubilden. Gleichzeitig steigern die Controller im eigenen Funktionsbereich ihre Effizienz u.a. durch die Prozessautomatisierung mit Robotic Process Automation (RPA), die Erstellung von maschinellen Forecasts mit Predictive Analytics, z.B. für den Umsatz, und durch den Einsatz von hochintegrierten Reportingsystemen mit kundenorientierten Dashboards.

Im Rahmen des Konzepts arbeitete Bosch fünf neue Rollen für die insgesamt 4.000 Controller des Unternehmens aus und implementiert diese seit Anfang 2021. Neben dem altbekannten Profil Business Partner gibt es dabei den Business Analyst, Subject Matter Expert, Governor und Data Scientist. Für jede dieser Rollen wurde ein spezifisches Kompetenzprofil und ein dazu passendes Trainings-Curriculum erstellt.

Besonders bemerkenswert für die Jury ist, dass:

  1. Bosch sich damit proaktiv dem anstehenden Rollenwandel und der gerade in großen Unternehmen geforderten Ausdifferenzierung der traditionellen Controller-Rolle stellt;
  2. die Rollen- und Kompetenzprofile sehr fundiert abgeleitet wurden; nicht zuletzt flossen die Ergebnisse interner Kundenbefragungen, der Austausch mit anderen Unternehmen, die Sammlung konzerninterner Best Practices und wissenschaftliche Studien ein. Das Konzept wurde intern zudem gut verankert: insbesondere die Finance Transformation Working Group, das Netzwerk der Finance Controlling Academy und der Finance Transformation Board waren in die Erstellung intensiv eingebunden, so dass verschiedene Perspektiven früh einflossen und projektkritische Themen adressiert worden konnten;
  3. sich die Lösung nicht in neuen Rollen- und Kompetenzprofilen erschöpft, sondern auch ein umfassendes Implementierungskonzept beinhaltet. So umfasst das Trainingsportfolio neben Präsenztrainings und Webinaren auch zahlreiche autodidaktische Angebote wie z.B. Web Based Trainings, Impulse Talks und Videos. Daneben wurde umfassendes Kommunikationsmaterial erarbeitet und ein systematisches Tracking der Umsetzungsschritte inklusive Lessons Learned Workshops geplant.

Dieser letzte Punkt ist laut Jury entscheidend: „Die erfolgreiche Implementierung ist das A&O entsprechender Konzepte; zu groß ist vielfach die Kluft zwischen wohlfeiler Sonntagsrhetorik zur Rolle des Controllers und dem, was im betrieblichen Alltag dann wirklich passiert.“

Der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Utz Schäffer, erklärt: „In Summe eine sehr überzeugende Lösung, die den anstehenden Rollenwandel mustergültig adressiert.“ Die ICV-Mitglieder – ob im großen oder im kleineren Unternehmen – könnten hier unmittelbar entweder das ganze Einführungskonzept oder einzelne Bausteine übernehmen. Oder um ein Jury-Mitglied zu zitieren: „Hätte ich das mal letztes Jahr gehabt, als ich bei uns an dem Thema dran war.“

Dem Projekt-Kernteam der Bosch-Group unter Leitung von Sven Grandi, CFO des Geschäftsbereichs Bosch Global Services Solutions, gehörten an: Stefanie Florian, Expertin für Kompetenzmanagement im Controlling, Finance and Controlling Academy; Dieter Kirschmann, Leiter Finance and Controlling Academy; Moritz Möbus, Kaufmännischer Referent im Geschäftsbereich Bosch Global Service Solutions.

A1 Telekom: „Beispielhaftes Vorgehen mit hochgekrempelten Ärmeln“

Auch die Lösung der A1 Telekom Austria nimmt sich laut Jury-Urteil eines hochaktuellen Themas an: „Wie führe ich mein Controlling näher an das Thema Advanced Analytics heran?“ Besonders hervorzuheben sei, dass der Ansatz der Telekom Austria einen „Hands-on“ Approach anbietet, der darauf zielt, auch mit überschaubaren Bordmitteln und ohne den Einsatz externer Kräfte möglichst schnell in ein „Learning by Doing“ zu kommen und damit Advanced Analytics und die dazu erforderlichen Kompetenzen im Controlling sowie in der A1 Finance Area zu etablieren.

Konkret wurde in 2019 ein kleines Team aus Controllern, Data Scientists und Data Engineers zusammengestellt, das erste Use Cases in den Bereichen Bonitätsprüfung für Vertragskunden, Forecasting von Nachfrage nach Gerätetypen und Umsatz, frühzeitiges Erkennen von fehlerhaften Werten in der Umsatzbasis und monatliche Abweichungsanalyse identifiziert und diese E2E selbst umgesetzt hat. Im Projektteam der A1 Telekom Austria wurde dabei nach den Grundzügen der agilen Scrum-Methode gearbeitet, die jedoch den Projektbedürfnissen individuell angepasst wurde. Das mit Blick auf die Zielsetzung erforderliche Knowhow-Sharing erfolgte neben in Infoveranstaltungen pragmatisch und zielgerichtet über das Teilen der erfolgreichen Use Cases. Und genau hier schließt sich für die Jury der Kreis: „Das Bemerkenswerte am Lösungsansatz der Telekom Austria ist nicht der eine oder andere besonders beeindruckende Use Case, Vergleichbares findet man mittlerweile auch an anderer Stelle, sondern das beispielhafte Vorgehen mit hochgekrempelten Ärmeln, eigenen Bordmitteln und einem intensiven Learning by Doing.“

In Summe wird bis 2023 ein positiver Cashflow-Effekt in Höhe von 3.5 Mio. Euro aus den fünf initial umgesetzten Advanced Analytics Use Cases erwartet. Sonja Wallner, CFO A1 Austria, würdigt das Projekt „Finance Analytics@A1 Austria“ als einen großen Erfolg: „Die Datenzentrierung ist wesentlicher Bestandteil der A1- sowie der Finance Strategy. Mit dem Projekt ‚Finance Analytics @A1 Austria‘ haben wir wichtige Schritte in diese Richtung gesetzt und es uns zum Ziel gemacht Advanced Analytics in der Finance Unit zu forcieren und als essentiellen Bestandteil der ‚Financearbeit‘ zu etablieren. Wir haben dazu bewusst einen crossfunktionalen Team-Ansatz gewählt und dem Team große Freiheiten hinsichtlich Priorisierung und Arbeitsweise eingeräumt. Der qualitative als auch quantitative Wertbeitrag des Projekts hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen.“

Auch Gerhard Partl, Leiter Collection & Fraud A1 Austria, zeigt sich zufrieden: „Durch die Zusammenarbeit mit dem Finance Analytics Team konnten wir in meinem Verantwortungsbereich signifikante Verbesserungen beim Solvency Check erzielen. Im Rahmen von ESA („Enhanced Solvency Analytics“) wurden State of the Art Machine Learning Algorithmen (Log. Regression, XG Boost) etabliert, die uns eine bessere Beurteilung und Treffsicherheit hinsichtlich Annahme/Ablehnungen von Kunden ermöglichen. Dadurch können wir als A1 die Bad Debt nachhaltig optimieren.“

Dem Projektteam unter der Leitung von Michael Haselmayer, Finance Controlling, A1 Telekom Austria AG, Wien, gehörten Martin Faber, Adrian Maksymowic, Georg Kern, Harald Gamper, Lukas Drescher und Christian Rezek an.

KUKA-Projekt: „Diese Art von Eigeninitiative braucht es im Controlling!“

Die Lösung der KUKA Deutschland GmbH beinhaltet den Aufbau eines Produkt-Lebenszyklus-Controlling im Segment Robotics der KUKA. Dieses generiert Informationen, die zusammen mit der technischen Infrastruktur aus dem implementierten Datenmodell ein automatisiertes Reporting über den Produkt-Lebenszyklus und funktionale Silos hinweg ermöglicht. Die entsprechenden Daten unterstützen die Vertriebs-, Produktions- und Investitionsplanung, ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Steuerung der R&D und des bestehenden Produkt-Portfolios. Die Werkzeuge und Methoden des Ansatzes werden mittlerweile auch von anderen Unternehmensbereichen übernommen.

Was die Jury dabei besonders beeindruckt hat: „In den Jahren 2016 und 2018 wurden bereits zwei entsprechende Projekte gestartet und mussten jeweils ohne Ergebnisse gestoppt werden. Daraufhin hat ein Kernteam aus den zwei Bewerbern für den Award, beide Mitarbeiter des ‚Portfolio und R&D Controlling Teams‘, das Thema als agiles Projekt in Eigenverantwortung neu aufgesetzt, vorangetrieben und dadurch zum Erfolg geführt. Diese Art von Eigeninitiative braucht es im Controlling!“

Nach der äußerst erfolgreichen Pilot-Einführung in 2019 konnte die Organisation schnell von der Notwendigkeit des Produkt Lifecycle Controllings überzeugt werden. Dies erleichterte dem Team den weiteren Roll-out des Ansatzes. Die entwickelten Tools finden breite Akzeptanz bzw. Anwendung und die darin erfassten Daten werden in einem automatisierten Reporting zur Verfügung gestellt. Wolfgang Mayer, CTO KUKA Robotics, erklärt: „Die Business-Cases helfen bei der Priorisierung der R&D-Projekten und des Einsatzes der (immer knappen) Ressourcen. Mit der aus den Business-Cases erzeugten Transparenz, können wir alle R&D-Projekte nach Produkten und Kundenanforderungen darstellen. Darüber hinaus verstehen wir jetzt, welche Kosten für Cash-Flow generierende Produkte anfallen und welche für unterstützende Produkte benötigt werden. Der größte Mehrwert entsteht jedoch aus dem ‚Sign-Off‘ zum Gate 2 (Start der Entwicklung): zu dem Zeitpunkt setzen alle Stakeholder sich zusammen und beschließen gemeinsam die Produktentwicklung zu starten.“

Das ausgezeichnete Projekt der KUKA Deutschland GmbH haben Andreas Wolferseder und Reinoud van der Vliet realisiert.

Der ICV Controlling Excellence Award 2020 geht an BASF mit dem Projekt: Predictive Analytics approach for financial forecasting on Operating Division level called PACE – Predictive Analytics Estimate. 

Der Preisträger habe mit seinem Projekt ein - zumindest für große Unternehmen - „hot topic“ behandelt, so die Award-Jury in der Begründung ihrer Entscheidung, BASF unter allen Bewerbern zum Sieger zu küren: „Forecasts spielen – und das auch schon vor der Pandemie – eine immer wichtigere Rolle in der Steuerung der Unternehmen – und verursachen im Controlling einen ganz erheblichen Aufwand". Insofern liege es nahe zu versuchen, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen. BASF habe es mit der Realisierung des ausgezeichneten Projekts geschafft, den Forecast auf Group Level ganz zu automatisieren, und das bei einer Forecast-Genauigkeit, die mindestens genauso gut sei wie die manueller Forecasts, betont die entsprechend beeindruckte Jury. Die hohe Geschwindigkeit und der Einsparungseffekt beim Personal müssten also nicht mit Qualitätsnachteilen erkauft werden. PACE wurde von der BASF allein mit Bordmitteln erstellt, so der Preisträger; ein gesondertes Budget sei nicht erforderlich gewesen. Nach rund drei Jahren Erfahrung sei es im Unternehmen bereits als Standardprozess etabliert worden. Kaum ein anderes Unternehmen könne dies aktuell für sich behaupten: "Auch in dieser Hinsicht ist die Bewerbung der BASF vorbildhaft", resümiert Jury-Vorsitzender Prof. Jürgen Weber, der in dieser Funktion letztmalig im Amte war: Mit der Ausschreibung des Awards 2021 übergibt er die Leitung an seinen WHU-Kollegen Prof. Dr. Utz Schäffer. 

Auch 2020 hatte der Award-Jury wieder ein breites Spektrum hochkarätiger Bewerbungen vorgelegen - mit einem eindeutigen Schwerpunkt: Digitalisierung. Mit der BASF waren am Ende als Preisträger A1 Telekom Austria und Diginet GmbH & Co. KG nominiert.

Beim Projekt der A1 Telekom Austria AG ging es um die Identifikation von erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung des Working Capitals und der Lagerhaltung. Was die Bewerbung laut Jury letztlich preiswürdig gemacht hat, ist das agile Vorgehen im Projekt. SCRUM und Design Thinking seien auch für diese Fragestellung geeignete Instrumente gewesen. Das Projekt habe zudem von der Initialphase bis hin zur Umsetzung unter starker Beteiligung der Controller stattgefunden. „Es hat nicht nur zum gewünschten Projekterfolg geführt, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen verbessert. Damit kann es als ein Muster für weitere Projekte im Finanzbereich verwendet werden. Wer im Controlling noch keine Erfahrung mit agilen Techniken gemacht hat, sollte das möglichst bald tun!“, lautet der Aufruf von Prof. Weber. 

Das nominierte Projekt der Diginet GmbH & Co. KG (bekannt unter dem Markennamen Pixum) trägt den Titel: „Vision Team 42 – zukunftsfähiges Controlling und Modern Data Solutions aus einer Hand“. Ziel war es, im Konzern mit heterogener Steuerungslandschaft die Prozesse möglichst weitgehend zu standardisieren und zu vereinheitlichen, auch, um damit die Möglichkeit zu schaffen, ein intensives Benchmarking zu betreiben. Dazu sei eine grundlegende Neuaufstellung des Controlling-Bereichs ebenso erforderlich gewesen wie eine umfangreiche Systemveränderung und die Einführung neuer Data Science Lösungen. „Die Bereitschaft, alles Bestehende in Frage zu stellen, hat die Jury ebenso überzeugt wie der konsequente Neuaufbau des gesamten Steuerungssystems“, so der Jury-Vorsitzende. 

Die virtuelle Preisverleihung mit Details zu den Nominierten und dem Preisträger sehen Sie hier. 

 

Am 13. Mai ist in München auf Europas führender Controlling-Fachtagung der "ICV Controlling Excellence Award 2019" an die Unitymedia GmbH verliehen worden. Ausgezeichnet wurde auf dem 44. Congress der Controller die Lösung: "Value Steering Roadmap, Etablierung einer wertorientierten Steuerung bei Unitymedia". 

Die Juroren nominierten die Arbeiten von Unitymedia, Munich Re und Metro für die Preisverleihung. Bei der Unitymedia-Lösung würdigte die Jury, wie die Idee der Steuerung nach Kundenwert umgesetzt wurde. Bislang sei im Unternehmen über Produkte gesteuert worden, ohne den Verbund der Produkte bei den Kunden zu berücksichtigen.

Bei der Umstellung seien diverse systembezogene Schwierigkeiten bewältigt und agile Techniken genutzt und modifiziert worden. Die Lösung der Munich RE zum Aufbau einer "Digital Finance Plattform" beurteilte die Jury als "sehr gut ausgearbeitet" und als ein "erfolgreiches Digitalisierungsprojekt". Die Lösung habe mehr wegen der erreichten Breite als wegen einzelner innovativer Ideen überzeugt, ebenso die Professionalität des Ansatzes, der u.a. auch eine Evaluation und sehr sinnvolle nächste Schritte enthalte.

Das Thema der nominierten Metro-Lösung lässt sich funktional dem Beschaffungscontrolling zuordnen, das bislang laut Jury-Vorsitzendem Prof. Weber eher unterbelichtet sei. Hier wird das Thema "Datenqualität" fokussiert und zusätzlich zu internen Vereinfachungen würden mit der Lösung neue zusätzliche Erlöse möglich. "Damit ist die Arbeit geradezu ein Idealfall für die Digitalisierung: Interne Prozessverbesserungen können zu neuen Geschäften führen."

Die Jury-Entscheidung orientiert sich am gemeinsamen Controllerleitbild von ICV und International Group of Controlling (IGC). Eine vorbildliche Controllerarbeit liegt demnach dann vor, wenn Controller damit eine spürbare Veränderung erzielen, die Lösung praxiserprobt ist und diese Veränderung nicht nur das Controlling selbst betrifft, sondern das Unternehmen auch insgesamt erfolgreicher macht. Die Veränderung muss zudem von den Controllern intern erarbeitet worden und innovativ sein.

Das Bewerberfeld beurteilt der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Weber, als sehr gut, "eher noch besser als im letzten Jahr. 2019 gehörten zu den Bewerbern diverse 'große Namen', aber auch kleinere Unternehmen fehlten nicht. Der inhaltliche Schwerpunkt lag im Bereich der Digitalisierung. Hier tut sich offensichtlich sehr viel - endlich! Wir können also insgesamt sehr zufrieden sein."

Die Unitymedia in Köln ist einer der führenden Kabelnetzbetreiber in Deutschland und eine Tochter von Liberty Global. Das Unternehmen erreicht in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg 13 Mio. Haushalte mit seinen Breitbandkabeldiensten. Strom (Steering Roadmap) ist ein Gemeinschaftsprojekt des Controllings und der Business Units mit dem Ziel, eine wertorientierte Steuerung zu etablieren. Neue Perspektiven sind zu schaffen, um Unitymedia eine den aktuellen Marktentwicklungen entsprechende Steuerung zu ermöglichen. Dies erfordert, den mengengetriebenen Kapitaleinsatz durch wertgenerierenden Kapitaleinsatz zu ersetzen. Voraussetzung dafür ist, dass vor dem gezielten Einsatz von Kapital der zu erwartende Mehrwert dieser Transaktion bekannt ist.

Aus dem datengetriebenen Projekt Strom wird die Basis für eine standardisierte wertorientierte Steuerung erarbeitet. Neben dem Primärziel, kundenwertorientiert zu steuern, vereint das Datenmodell alle relevanten Businesstreiber unter einem Dach im Controlling. Das Steuerungsinstrument schafft Transparenz und versetzt Unitymedia in die Lage, aus verschiedenen Dimensionen relevante Fragestellungen zu beantworten.

Unitymedia GmbH: "Value Steering Roadmap, Etablierung einer wertorientierten Steuerung bei Unitymedia"

Durch eine wertorientierte Provisionierung können so große Einsparpotenziale freigesetzt werden. Hauptmotivation ist dabei, zu verstehen, welche Kundenereignisse den Wert des Kunden beeinflussen und mit welchen Kenngrößen diese Veränderungen optimiert werden können. Die Customer Journey, die die Zyklen der Kundenreise beschreibt, ist ein strategischer Begriff im Marketing. Strom verbindet die Steuerungswelt mit der Kundenreise in einem Managementsystem. Das Kundenerlebnis spiegelt sich in den Prozessen wider und wird sich mittel- sowie langfristig verbessern.

Durch Strom versteht Unitymedia die Phasen der Customer Journey und kann die Unternehmensaktivitäten auf die Bedürfnisse des Kunden ausrichten. Strom arbeitet nach dem agilen Projektansatz. Es zeigt, wie crossfunktionale Zusammenarbeit zu einem Erfolgsfaktor werden kann. Seit dem 8. Mai 2018 arbeitet das 13-köpfige Projektteam daran, eine ganzheitliche Datenbasis zu entwickeln, um eine kundenwertorientierte Steuerung zu etablieren.

Munich Re: "Digitalisierung und Automatisierung des Finanzbereichs mithilfe einer virtuellen Datenplattform (Digital Finance Platform)"

Die Finanzabteilungen von Munich Re stehen vor der Herausforderung, unter Zeitdruck komplexe Analysen für den Vorstand zu erstellen. Hierzu ist eine Vielzahl an Daten aus internen wie externen Datenquellen zu beschaffen und aufzubereiten, was zeitintensiv und aufgrund des hohen manuellen Aufwands fehleranfällig ist. Hieraus entstand das Ziel, diese Prozesse zu automatisieren, um zugleich eine Qualitätsverbesserung der Analysen zu erreichen.

Mit einem interdisziplinären Team aus IT- und Controllingexperten wurde eine virtuelle Datenplattform ("Digital Finance Platform") entwickelt, die eine vollautomatisierte Datenübernahme aus verschiedenen unternehmensinternen und -exernen Datenquellen (zum Beispiel SAP BW, Bundesbank) in die analytischen Modelle ermöglicht. Die Analyseergebnisse können damit automatisiert erstellt und mit einem einzigen "Click" in einer Datenbank gespeichert und dem Vorstand in Echtzeit über ein Dashboard zugänglich gemacht werden.

Die Projektziele liegen in der Verbesserung betrieblicher Entscheidungen durch stärker datengestützte, zeitnähere, analytisch verbreiterte und verbesserte Handlungsempfehlungen an den Vorstand. Zudem werden Effizienzsteigerungen und Komplexitätsreduktionen der bestehenden Berichts- und Produktlandschaft realisiert. Bei der Konzeption wurde auf eine möglichst leichtgewichtige, einfach zu wartende IT-Architektur geachtet. So erfolgen Datenzugriffe in Echtzeit gegen die Quellsysteme, damit abgesehen von den Analyseergebnissen keine eigene Datenhaltung erforderlich ist. Weiterhin ist die Plattform offen gegenüber nahezu beliebigen Quellsystemen sowie einer Vielzahl an Analysetools.

Die Plattform wird intern bereits von über 100 Nutzern in verschiedensten Anwendungsfällen in Finanz- als auch Geschäftsbereichen sowohl national als auch in den internationalen Einheiten der Gruppe genutzt. Dabei ist die Nutzung der Plattform weder auf die Versicherungsbrache noch auf Munich Re beschränkt und kann grundsätzlich auch in allen anderen Unternehmen zum Einsatz kommen.

Metro AG: "Brand Data Excellence - Eine globale Lösung für Business und Finance"

Metro ist ein führender internationaler Großhändler. Weltweit kaufen 24 Mio. Kunden hier Lebensmittel und Non-Food-Ware. Die Kunden sind selbstständige Unternehmer oder kleine Kioske. Metro ist in 36 Ländern aktiv, davon in 25 Ländern mit Großhandelsmärkten, und beschäftigt weltweit mehr als 150.000 Mitarbeiter.

Wesentlich für das Geschäft sind Markenartikel und zunehmend auch die Eigenmarkenprodukte, deren Entwicklung, Abverkäufe, Lieferantenanalysen und das interne Reporting. Die Markeninformationen zu den einzelnen Produkten, die bereits in der Artikelbeschreibung enthalten waren, konnten nicht verwendet werden. Das formulierte Bedürfnis: Eine Markenauflistung zu schaffen, die sämtliche Informationen abbildet, umso ein schnelles, einfacheres Reporting zu erstellen, Datenweiterverarbeitung zu ermöglichen und einen globalen Blick auf die Markenperformance der einzelnen Produkte zu erhalten, für Metro und die Lieferanten.

Die Lösung: ein Tool mit konsistenten Markeninformationen, das mit der Artikellistung im Warenwirtschaftssystem verknüpft ist. Das vom Controlling entwickelte Brand-Data-Management-Tool (BDM-Tool), führt alle wesentlichen Markeninformationen zusammen. Das BDM-Tool hilft Metro, die Markeninformationen in mehrfacher Hinsicht zu nutzen. So erhalten verschiedene Abteilungen wie Einkauf und Controlling Transparenz über den operativen Umsatz, die Ergebnisentwicklung und den Marktanteil jeder Marke, und das international über alle 25 Metro-Großhandelsländer hinweg.

Auswertungen sind nun möglich, die den einzelnen Abteilungen helfen, zu verstehen, wie jede einzelne Marke performt, und Sortimentsentscheidungen zu treffen. Das Wissen über die Performance der einzelnen Marken hilft Metro auch bei Lieferantenverhandlungen. Die Markeninformationen sind ein wichtiger Bestandteil aller digitalen Interaktionen mit den Kunden. Das gesamte Unternehmen, von Angebots- über Eigenmarken Management, Marketing und Customer Relationship Management sowie Controlling, profitiert von dem Projekt, lokal und international. Das Single-Brand-Attribut, direkt im Quellsystem, sichert den Nutzen für alle Abteilungen.

Der „ICV Controlling Excellence Award 2018“ ist am 23. April 2018 auf Europas größter Controlling Fachtagung, dem 43. Congress der Controller, an die Robert Bosch GmbH, Division Powertrain Solutions (Diesel Systems), Stuttgart, für die Lösung „Big-Data-basierter Ansatz zur Optimierung des Net Working Capital bei Bosch Powertrain Solutions“ verliehen worden.

Die Jury des Internationalen Controller Vereins (ICV), geleitet von Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, WHU – Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling (IMC) und Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, hatte drei Kandidaten für den Award nominiert: Brau Union Österreich AG, Linz; Robert Bosch GmbH, Division Powertrain Solutions (Diesel Systems), Stuttgart; Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), Berlin. Nominierungen und Entscheidung für den Sieger waren eine schwierige Aufgabe, berichtet Professor Jürgen Weber, denn „die Qualität der Einreichungen war in diesem Jahr so hoch wie noch nie“. Als Sieger wurde schließlich „eine richtungweisende Lösung aus dem Themenfeld ‚Digitalisierung‘ gekürt, das für die gesamte Controlling-Community überaus aktuell ist“, so die Jury.

Die Sieger-Lösung der Robert Bosch GmbH

Die Robert Bosch GmbH, Powertrain Solutions, hat mit der Lösung, „Big-Data-basierter Ansatz zur Optimierung des Net Working Capital bei Bosch Powertrain Solutions“, den „ICV Controlling Excellence Award 2018“ gewonnen. 
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen ändern sich immer schneller und stellen das Controlling auch im Geschäftsbereich Powertrain Solutions der Robert Bosch GmbH vor die Herausforderung, Controlling-Methoden und -Prozesse adäquat anzupassen. Um Controller entsprechend dem eigenen Controller-Leitbild als Business-Partner zu etablieren, müssen Effizienzsteigerungen und ein höherer Automatisierungsgrad in den Basisprozessen erzielt werden. Aus diesen Gründen wurde im Geschäftsbereich Powertrain Solutions eine Digitalisierungs-Roadmap erarbeitet, die bis 2021 den flächendeckenden Einsatz von Big-Data-Tools im Controlling zum Ziel hat. Dies erforderte neben der Anpassung der IT-Infrastruktur zusätzliche Kompetenzen bei den Controllern im Umgang mit Big Data. Darüber hinaus waren schließlich organisatorische Anpassungen in Bezug auf die dauerhafte Zusammenarbeit in cross-funktionalen Teams zur Analyse und Bearbeitung der Ergebnisse aus den Big-Data-Anwendungen erforderlich. Um Erfahrungen mit der Nutzung von Big Data und den sich daraus ergebenden Herausforderungen am praktischen Beispiel sammeln zu können, wurde 2017 ein erstes Projekt mit einem Big Data & Analytics Tool gestartet. Dies hat eine bis dahin bestehende Lücke im Controlling im Umgang sowie der damit verbundenen Working-Capital-Optimierung durch moderne Algorithmen geschlossen. Das Projekt hat dadurch bereits Zielkonflikte innerhalb des Working Capital aufgedeckt, realisierbare Potenziale analysiert sowie Erfahrungswerte der Mitarbeiter in der Arbeitsweise mit BI-Tools festgehalten. Anhand der tagesaktuellen, detaillierten Daten aus dem Big Data & Analytics Tool kann Bosch Powertrain Solutions nun Potenziale aufdecken und mithilfe von Alert-Funktionen bei Abweichungen mit den betroffenen Fachabteilungen zeitnah gezielt gegensteuern.

Die nominierte Lösung der Brau Union Österreich AG 

Als Preisträger nominiert war auch die Lösung: „KPI (Key Performance Indicator) Framework in der Supply Chain der Brau Union Österreich AG“.
Die Controller als Business Partner in der Brau Union Österreich AG wollen das finanzielle Wissen ihrer Managementpartner und deren Abteilungen erhöhen und so die Zusammenarbeit im Unternehmen, besonders in der Supply Chain, fördern. Dazu wurde ein Werkzeug geschaffen, mit dem alle Beteiligten ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg erkennen und Steuerungsgrößen identifizieren können. Damit wird auch das Verständnis für finanzielle Daten in operativen Bereichen weiterentwickelt. Das KPI Framework ist im Governance Cycle integriert und somit fixer Bestandteil für die Steuerung der Supply Chain auf verschiedenen Ebenen. Es ist nicht nur der erste Bericht in der Supply Chain, der Produktions- und Logistikkennzahlen miteinander verknüpft; vielmehr verfügt die Supply Chain damit nun auch über eine übersichtliche Darstellung logischer Verknüpfungen der Kennzahlen. Dadurch werden Ursache-Wirkungs-Betrachtungen je Kennzahl möglich und Mitarbeiter können ihren Beitrag zum Unternehmensergebnis nachvollziehen. Jeder in der Supply Chain, vom SC-Direktor bis zum Mitarbeiter auf Shop-Floor-Ebene, kann von diesem Bericht profitieren und sich zusätzliches finanzielles Wissen aneignen. Das Framework wird in den meisten steuerungsrelevanten Bereichen der Supply Chain eingesetzt. 

Die nominierte Lösung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) 

Für den Award nominiert war zudem die Lösung: „GKV-Planungstool als Controllinglösung des vdek zur Planung der Finanzentwicklung in der Gesetzlichen Krankenversicherung“.
Das GKV-Planungstool hat der vdek beauftragt und die Barmer federführend als Gemeinschaftsprojekt aller Ersatzkassen – Barmer, Die Techniker, DAK Gesundheit, die Kaufmännische Krankenkasse, die HEK Hanseatische Krankenkasse und der hkk Handelskrankenkasse Bremen – erstellt. Die Krankenkassen brauchen ein Instrument zur Finanzplanung. Die kassenindividuelle Planung muss mit einer Planung der Finanzentwicklung für die GKV flankiert werden, da diese die Grundlage auch für die Finanzentwicklung der Einzelkassen ist. Genau das bietet die nominierte Lösung. Mit dem neuen GKV-Planungstool ist es dem Projektteam gelungen, ein Tool und einen Gesamtprozess zu kreieren, in den nahezu alle Informationen einfließen, die das Krankenversicherungssystem in der Bundesrepublik betreffen. Als zentrale Größe wird dabei in einer Mittelfristplanung der von den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern zu zahlende kostendeckende Beitragssatz ermittelt. Das Herzstück der Controllinglösung bilden die vollkommen neuartigen Financial Scoreboards, die die Finanzausstattung des Gesamtsystems in allen Bereichen auf Kennzahlenebene umfassend beschreiben. Das GKV-Planungstool liefert als zentrale Information den kostendeckenden Beitragssatz für die GKV. Dieser wird dann vor allem auf Einzelkassenebene verwendet, um kurz- und mittelfristige Finanzplanungen zu erstellen und Preisstrategien zu entwickeln. Darüber hinaus werden die Ergebnisse sowohl für die politischen Diskussionen im Krankenversicherungssystem als auch für ein verbandsinternes Frühwarnsystem und einzelkassenspezifische Wettbewerbsbestimmungen benötigt.


Der ICV-ControllerPreis 2017 geht an EDEKA Südwest. Das Team „Unternehmensentwicklung“ des Geschäftsbereichs Controlling wurde am Montag (15. Mai) auf dem 42. Congress der Controller in München für „eine innovative, Richtung gebende Lösung zur umfassenden Veränderung des Steuerungssystems und des Controllings“ ausgezeichnet. 

Die EDEKA Südwest ist ein Unternehmensverbund mit Großhandlung, verschiedenen Geschäftsbereichen und Tochterbetrieben, dessen Erfolg maßgeblich von der vollständigen Vernetzung und Abstimmung der Führungs- und Steuerungssysteme abhängt. Sehr oft sind schnelle Entscheidungen gefragt, deren Auswirkungen in alle Richtungen abzuschätzen und erkennbar sein müssen. Mit der neuen, jetzt ausgezeichneten Lösung, „Entwicklungsmodell“ genannt, steht bei EDEKA Südwest ein Instrument als zentrales Managementwerkzeug bereit. Es ermöglicht den Geschäftsbereichsleitern, strategische Ziele und Maßnahmen zu führen und zu steuern. 

Das „Entwicklungsmodell“ unterstützt dabei, die Strategie in strategische Ziele für die Folgejahre herunter zu brechen und geplante Maßnahmen aus den verschiedenen Bereichen diesen Zielen zuzuordnen. Darüber hinaus können Maßnahmen den bestehenden Managementsystemen zugeordnet und außerdem sofort mit (Plan-) Budgetwerten und Kostenstellen, bzw. Investitionen hinterlegt werden. Sie sind somit auch als Vorläufer und Grundlage für die jährlich stattfindende Unternehmensplanung verwendbar. Jeder Geschäftsbereichsleiter bekommt einen Komplettüberblick der Maßnahmen aus dem gesamten Verbund, die ihn – auch in den nächsten Geschäftsjahren – tangieren.

Bei der Entwicklung der Lösung waren als verbindendes Element der Systeme einzelne Maßnahmen von Geschäftsbereichen bzw. Tochtergesellschaften der EDEKA Südwest identifiziert worden. Mit dem preisgekrönten „Entwicklungsmodell“ werden Maßnahmen aus dem bereichsinternen Handling in ein zentrales Werkzeug überführt.

Wesentlicher Erfolgsfaktor der Entwicklung und Einführung war ein „behutsamer“ Umgang; Dialog, Rückkopplung, Offenheit für die Anforderungen aber auch für die Bedenken der Geschäftsbereichsleiter. Für die Projektinitiatoren der Abteilung „Unternehmensentwicklung“ war essentiell, alle Bereiche einzubeziehen.

Der Vorsitzende der ICV-Jury, Prof. Dr. Jürgen Weber, WHU – Otto Beisheim School of Management, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, erläutert: „Es ist leichter, eine ambitionierte Strategie zu formulieren, als diese konkret umzusetzen. Es sind pragmatische, im täglichen Management-Alltag nutzbare Ansätze gefragt, vor allem bei der Übersetzung der Strategie in konkrete Handlungen.“ Dass die strategische Steuerung vielerorts noch von der operativen losgelöst bzw. nur unzureichend mit dieser verbunden ist, bezeichnet er als einen „bekannten Mangel in der Praxis“. 

Wie am besten die Integration gelingt, zeige der ControllerPreis-Träger 2017: „eine innovative, Richtung gebende Lösung zur umfassenden Veränderung des Steuerungssystems und des Controllings“, so Prof. Weber. Die Preisträgerlösung 2017 zeichne ein „einfacher Zugang und schrittweises Hineinwachsen“ aus: „Integration schon vorhandener Instrumente; Start auf Excel-Basis, dann Übergang auf eine eigene Software-Lösung; zu Beginn geringer Umfang, dann Lernen und Erweitern bei Erkennen des damit verbundenen Nutzens“. Hervorgehoben wird zudem das Zulassen bereichsindividueller Vorgehensweisen und -geschwindigkeiten sowie der Einbe-zug von Nachhaltigkeitszielen.

Für die Juroren des Internationalen Controller Vereins (ICV) gaben drei weitere Kriterien den Ausschlag für ihre Entscheidung. Neben der Nachhaltigkeit der mit der Lösung vollzogenen Veränderung einerseits sehen sie zweitens den Nutzen für das ganze Unternehmen, nicht nur für das Controlling – ein wesentliches Kriterium, da der Erfolg des Controllings und der Erfolg eines Unternehmens eng zusammenhängen. Drittens wurde die Lösung von den Controllern selbst federführend konzipiert und umgesetzt. Das ist für die Juroren von Bedeutung, da die Nachhaltigkeit einer Lösung besonders dann gefährdet ist, wenn die Veränderung stark von außen ge- und betrieben wird.
Der diesjährigen Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Weber gehörten an: Hillert Onnen (ehemals BLG, ICV-Kuratoriumsmitglied), Roland Iff (Geberit International AG), Hubert Tretter (t4t Management Consulting) und Prof. Dr. Andreas Seufert (FH Ludwigshafen, Leiter ICV-Fachkreis „BI/Big Data und Controlling“).

EDEKA Südwest
Die EDEKA Südwest feiert dieses Jahr ihren 90. Geburtstag. Mit einem Konzernaußenumsatz von 8,4 Mrd. Euro in 2016 ist sie die zweitgrößte von sieben Regionalgesellschaften im nationalen EDEKA-Verbund. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich über die Bundesländer Baden-Württemberg, Saarland und Rheinland-Pfalz mit Teilen von Hessen und Bayern. Die EDEKA Südwest betreibt Lebensmittelgroß- und -einzelhandel sowie vorgelagerte Produktionsbetriebe für Lebensmittel. Das Geschäftsgebiet zählt ca. 1.300 Lebensmittelmärkte, rund 1.000 Märkte werden von selbständigen Kaufleuten betrieben. Für EDEKA Südwest arbeiten inklusive der Mitarbeiter des selbständigen Einzelhandels ca. 44.000 Mitarbeiter, davon 2.650 Auszubildende.

Der ControllerPreis 2016 geht an das Controlling-Team der Covestro Deutschland AG. Am Montag (25. April) wurde der mit 5.000 EUR dotierte Preis auf dem 41. Congress der Controller in München für das Projekt: „Umfassendes Re-Design des gesamten Controllings als Folge des Carve Outs von Covestro aus dem Bayer-Konzern“ verliehen.

Den Preis überreichten der ICV-Vorsitzende Siegfried Gänßlen und der Leiter der Jury Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, Otto Beisheim School of Management, an Wolfgang Zellerhoff, Global Accounting & Controlling, stellvertretend für die von ihm geführten globalen Controlling-Funktionen im Covestro Konzern. Nach der Preisverleihung stellte Zellerhoff den 580 Zuhörern im Plenum die ausgezeichnete Lösung vor.

Nach beispielhaftem Carve out das Controlling mustergültig verändert
In seiner Laudatio würdigte Prof. Weber das Projekt als eine „innovative, Richtung gebende Lösung im Bereich einer umfassenden Veränderung des Steuerungssystems und des Controllings". Es sei gelungen, ein sehr erfolgreiches Controlling noch besser werden zu lassen. Nach einem beispielhaft gelungenen Carve out haben die Covestro-Controller – aus einer vormals als Teilkonzern-Controlling innerhalb des Bayer Konzerns in den Kapitalmarkt entlassen – die neuen, großen Herausforderungen mustergültig gemeistert.

Wenn ein Unternehmen „von jetzt auf gleich“ dem Kapitalmarkt ausgesetzt wird, erklärte der Jury-Vorsitzende, sind Antworten gefragt, wie man dem Kapitalmarkt im Controlling am besten gerecht wird. Das Controlling-Team der Covestro Deutschland AG habe darauf genauso überzeugende Antworten gefunden, wie auf die Frage, trotz der höchst komplexen Aufgaben im Zuge des IPO einen umfassenden Systemcheck und eine konsistente Systemveränderung zu realisieren. Mustergültig wurde gezeigt, wie ein solcher Prozess zu organisieren ist, welche Fallen zu vermeiden sind, welche Barrieren überwunden werden müssen und welche Schritte zu gehen sind.

Covestro-Lösung mit einer Reihe vorbildlicher Eigenschaften
Die Lösung des ControllerPreis-Trägers 2016 Covestro zeichnet eine Reihe vorbildlicher Eigenschaften aus, lobte der ICV-Jury-Vorsitzende. So wurde ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen kurzfristig-pragmatischen Lösungen des IPO-Prozesses und einer ganzheitlich visionären Gestaltung der langfristigen Steuerungs- und Controlling-Landschaft im Unternehmen hergestellt. Der Übergang aus dem beschränkten Aufgabenportfolio eines Teilkonzerncontrollings in eine professionelle, kapitalmarktfähige Konzerncontrolling-Funktion sei zudem reibungslos gelungen.

Außerdem haben die Preisträger einen ganzheitlichen Ansatz zur Professionalisierung von Steuerung & Controlling gefunden; eine vorbildliche Kombination aus Controlling-Identität (Rolle & Anspruch) – Steuerungsansatz – effizienter & effektiver Organisation – Prozessen – Personal- und Community-Entwicklung. Die Covestro-Controller haben sich, so Prof. Jürgen Weber weiter, in vorbildlicher Weise fokussiert: auf die Bereiche mit dem größten Wertbeitrag bzw. auf die Themen mit großem Ergebnishebel und bisher geringer Controlling-Abdeckung.

Die Preisträgerlösung 2016 bezeichnet die ICV-Jury als innovativ: Aktiv hat sich das Controlling-Team mit Innovationsthemen für Steuerung & Controlling auseinandergesetzt, z.B. mit dem Volatility Management im Controlling.

Schließlich habe ein weiteres Entscheidungskriterium für die Covestro Deutschland AG gesprochen: Das Controlling hatte eine treibende Rolle inne, Schnittstellen-Themen wie etwa die Konzeption eines neuen Incentivierungssystems oder der strategischen Planung vorangetrieben.

Der ControllerPreis 2015 geht an die RWE AG in Essen. Dort hat ein interdisziplinäres Projektteam unter der Leitung von Dr. Peter Scherpereel, Leiter Controlling Generation & Trading, den Einfluss von "Biases", gedanklichen Vereinfachungen, auf Entscheidungsprozesse untersucht sowie Techniken zur Verbesserung der Entscheidungsqualität entwickelt. Am 20. April verlieh der Internationale Controller Verein (ICV) auf dem 40. Congress der Controller den mit 5.000 EUR dotierten Preis für dieses innovative wie vorbildhafte Veränderungsprojekt zum verhaltensorientierten Controlling.

In dem Projekt wurden bislang vornehmlich in der Theorie vorherrschende verhaltensorientierte Controllingaspekte auf Entscheidungsprozesse in der Praxis übertragen und konkrete Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet. Ausgangspunkt des Projektes waren reduzierte Erwartungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit einiger in der Vergangenheit getätigten Investitionen, die neben erheblich veränderten Rahmenbedingungen u.a. auch auf Projektverzögerungen und Budget-Überschreitungen zurückzuführen waren. Ursachenanalyse und Erarbeitung sowie Implementierung von Maßnahmen für die Verbesserung zukünftiger Entscheidungen standen im Mittelpunkt. Grundlage für die Untersuchungen war das Konzept der so genannten "cognitive biases", d.h. "Abkürzungen" bzw. "gedankliche Vereinfachungen" bei der Entscheidungsfindung, die zu Fehlentscheidungen führen können. Der ICV hat sich mit seiner Ideenwerkstatt seit 2011 mit dem Thema "Behavioral Controlling" befasst, um praktisch umsetzbares Wissen zu erarbeiten. Wichtige Anstöße zur Beschäftigung mit Verhaltensaspekten des Controllings haben Erkenntnisse aus der Psychologie geliefert, die zeigen, dass die Rationalität vielfach durch Biases beeinflusst wird. Grundlagen für bessere Entscheidungen legenAuch im jetzt ausgezeichneten RWE-Projekt spielt die Erkenntnis eine entscheidende Rolle, dass sich Biases als Teil der menschlichen Denkweise zwar nicht abstellen lassen, aber das Bewusstsein für deren Existenz und ihre Auswirkungen eine wichtige Grundlage für bessere Entscheidungen ist.

Das Projektteam, bestehend aus Dr. Peter Scherpereel, Julian Gaul, Jan Lozek und Diana Rauhut, hat zunächst anhand von Beispielprojekten die jeweils zugrunde liegenden Entscheidungsprozesse analysiert, um festzustellen, ob und welche Biases im RWE-Konzern besonders relevant sind. Anschließende Workshops zunächst mit dem Top-Management schufen Bewusstsein für das Thema. Danach wurden mit Beteiligung des Top-Managements Techniken zur Verringerung der Auswirkungen von Biases entwickelt. Zur Implementierung struktureller Gegenmaßnahmen in der Organisation wurden diese zunächst in mehreren Piloten getestet. Um Management und Mitarbeiter im Konzern mit dem Thema vertraut zu machen, wurden spezielle Workshops zum Thema Biases entwickelt.

Mittlerweile wird zudem bei jeder Vorstandsbefassung transparent gemacht, welche Techniken zur Verringerung von Biases angewendet wurden. Die Nachhaltigkeit der Workshop-Inhalte unterstützt eine leicht verständliche Broschüre mit Hintergründen und detailliert erklärten Gegenmaßnahmen. Neben der Implementierung struktureller Maßnahmen zählt der angestoßene Kulturwandel der offenen Aussprache bei kritischen Themen zu den wesentlichen erzielten Ergebnissen. Biases beeinflussen das Verhalten von Managern und ControllernBiases kommen in allen Phasen der Controllingprozesse vor und beeinflussen das Verhalten von Managern und Controllern gleichermaßen. Dessen müssen sich Controller bewusst sein. Obwohl in der Wissenschaft ein breiter Konsens über die Existenz von Biases besteht, sind Lösungsvorschläge bisher nur vereinzelt verfügbar.

Die Schaffung eines Problembewusstseins gilt als erster Schritt des Lösungswegs. Insofern ist die Lösung des ControllerPreis-Trägers 2015 für die Controlling-Community von großer Bedeutung. Im Dream-Car-Bericht der ICV-Ideenwerkstatt von 2012, "Was macht Controller erfolgreich(-er)? | Auf das Verhalten kommt es an!", heißt es: "Die Funktion des Controllers ist die Entscheidungsunterstützung und Verhaltenssteuerung des Managers. Traditionelle entscheidungsorientierte Controlling-Konzeptionen gehen davon aus, dass eine Informationsversorgung des Managers mit allen entscheidungsrelevanten Informationen und den notwendigen Methoden und Instrumenten ausreicht, damit dieser optimale Entscheidungen im Sinne der Unternehmensziele trifft. Verhaltensorientierung hingegen berücksichtigt motivationale Eigenschaften (Wollensdefizite) und kognitive Beschränkungen (Könnensdefizite) des Managers und des Controllers im Rahmen der Entscheidungsunterstützung und Verhaltenssteuerung." Kognitive Beschränkungen würden Könnensdefizite bei Managern und Controllern verursachen. Die Fokussierung der Könnensdefizite habe in den letzten Jahren zu einer stärkeren Verhaltensorientierung im Controlling geführt.

Die Hamburger EliteMedianet GmbH, Betreiberin der Online-Partnervermittlung ElitePartner, ist am Montag (19. Mai 2014) auf dem 39. Congress der Controller in München für eine mustergültige Marketing-Controlling-Lösung mit dem renommierten ControllerPreis 2014 des Internationalen Controller Vereins (ICV) ausgezeichnet worden.

Die EliteMedianet GmbH ist ein Tochterunternehmen der Tomorrow Focus AG mit über 80 Mitarbeitern in der Hamburger Hafencity und betreibt mit ElitePartner eine der führenden Online-Partnervermittlungen im deutschsprachigen Raum. Mit dem Projekt „Media-Kompass – Regressionsgestützte Optimierung der Allokation des Werbebudgets“ hat ElitePartner eine innovative und beispielgebende Lösung zur Entscheidungsunterstützung entwickelt und eingeführt. Diese hilft, das Media-Budget, das zwei Drittel des Jahresumsatzes von rund 30 Mio. EUR ausmacht – auf verschiedene Mediakanäle so zu verteilen, so dass die gestellten Ziele optimal erreicht werden. Durch „flexible Stellschrauben“ im Entscheidungsprozess können auch spezifische Teilziele berücksichtigt werden. Je nach dem, welche Zielgruppe in welchem Zeitraum stärker angesprochen werden soll, lassen sich Gewichtungen im Modell verändern. Präzise Prognosen sind möglich, Abweichungen können analysiert werden und ins Allokationsmodell einfließen. Insgesamt erfolgt eine stärkere Ausrichtung auf die Unternehmensstrategie.

Diese Lösung wird wegen ihrer einfachen Bedienbarkeit als Kommunikationsgrund-lage der an den Entscheidungen beteiligten Manager und Mitarbeiter im Unter-nehmen wertgeschätzt. Ihr Einsatz führte zu einer Umverteilung im Budget für eine effizientere Zielerreichung – insbesondere die Steigerung der „Anzahl neuer Kun-den-Registrierungen“ – und zu einer Verbesserung des Kosten-Umsatz-Verhältnisses um 9,8 Prozent im Jahresvergleich von 2012 und 2013.


Der mit 5.000 EUR dotierte ControllerPreis 2014 wurde zur Eröffnung der größten Controlling-Fachtagung im deutschsprachigen Raum, dem 39. Congress der Con-troller, vom Vorsitzenden des Internationalen Controller Vereins (ICV), Siegfried Gänßlen, CEO der Hansgrohe SE, und von Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsit-zender des ICV-Kuratoriums, Otto Beisheim School of Management, an Markus Winter, kfm. Leiter der EliteMedianet GmbH, Janina Arndt, Robert Brunner, Christina Pieplow, Andra Plückthun, Katrin Sawadsky und Juno Ziss überreicht. In seiner Laudatio nannte der Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber die diesjäh-rige Preisträgerlösung eine „Lösung für einen Kernprozess des Unternehmens“; nämlich die Planung und Verteilung des Mediabudgets. Die Controller hätten sich als Treiber der Entwicklung und als Partner des Managements bewährt. Das einfach zu bedienende, die Kommunikation im Marketing-Management anregende Instrument unterstütze Entscheidungen basierend auf harten statistischen Analy-sen und nicht mehr nur nach Bauchgefühl. Entstanden sei ein verständliches Excel-Standard-Tool für die internen Kunden des Controllings aus Marketing und Media-Buying.

Weber erklärte, Marketing-Controlling habe in der Praxis noch immer einen großen Nachholbedarf. Doch mittlerweile kümmere sich das Marketing zunehmend selbst um den „return on marketing“. Heute stünden viele Marketiers den Controllern in der Fähigkeit zu rechnen nicht mehr nach. Als Partner der Marketing-Manager müssten Controller somit immer bessere Lösungen zur Verfügung stellen, ein Anspruch, den die ControllerPreis-Träger 2014 von ElitePartner beispielgebend einlösen.

„Der diesjährige Preisträger fokussiert auf einen speziellen und hochaktuellen  Aspekt erfolgreicher Controllerarbeit. Bei der Lufthansa ist die Ausrichtung auf die periodische Planung als eine der Kernaufgaben von Controllern beispiel­gebend gelungen“, erläutert Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling (IMC), Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, die Entscheidung. „Durch das mustergültige Projekt wurden die Planungsinhalte grundlegend verändert: Eine neue Planungstechnik wird konsequent umgesetzt und es ist eine integrierte Nutzung des insgesamt immer noch nur wenig und zumeist nur ‚halbherzig‘ verwendeten Instruments der Simulation gelungen.“

Der ControllerPreis 2013 wurde nach drei Aspekten vergeben: 1. Nachhaltigkeit der Veränderung; 2. Nutzen für das gesamte Unternehmen, nicht allein für das Controlling; 3. Von den Controllern selbst federführend konzipiert und umgesetzt. Das Lufthansa-Projekt zeichnet eine Entwicklung von der einwertigen Planung zur Bandbreitenplanung aus. Die traditionelle „best case/Erwar­tungs­wert/worst case“-Logik der periodischen Planung wird überwunden. Darüber hinaus werden Planung und Risikomanagement verbunden; der Risikoaspekt wird systematisch in die periodische Planung integriert. Damit einhergehend werden die internen Modelle der Manager und der Controller verändert: „Risiko“ ist nun originärer Teil jeder Planung. Schließlich wird im Lufthansa-Projekt die Idee eines leicht nutzbaren Simulationstools professionell umgesetzt, dessen Komplexität systematisch reduziert wurde, um es wirklich handhabbar zu machen.

Die hohe Relevanz der mit dem ControllerPreis 2013 ausgezeichneten Lösung untermauern neueste Ergebnisse des WHU-Controllerpanels. Demnach findet eine systematische Berücksichtigung von mehrwertigen Erwartungen derzeit in der Praxis noch nicht statt. Simulations-, Bandbreiten- wie auch Treiber-basierte Planung wird nur selten angewendet. Auch bei den dahinter liegenden Methoden – wie z.B. Monte Carlo Simulationen – gibt es noch erhebliche Defizite. Fast jeder zweite Controller kennt dieses Instrument gar nicht. Insofern ist zu hoffen, dass das Beispiel Lufthansa Schule macht und mehr Unternehmen den Weg gehen, mehrwertige Erwartungen konsequent zu berücksichtigen.

Vorbilder für die Controlling-Gemeinschaft

Der ICV hat den mit 5.000 EUR dotierten Preis "ControllerPreis" auf dem 38. Congress der Controller, Europas größter Controlling-Fachtagung, zum 11. Mal verleihen. Die Einreichungen sind internationaler geworden; erstmals lagen der Jury Bewerbungen aus Polen und Moldawien vor. Der ICV-Jury gehören aus der Unternehmenspraxis Hillert Onnen (BLG Logistics Group), Luc Schultheiss (Endress+Hauser Flowtec AG), Hubert Tretter (t4t Management Consulting); aus der Wissenschaft Prof. Dr. Andreas Seufert (FH Ludwigshafen) und Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, (WHU – Otto Beis­heim School of Management) an.

Die Otto Group Hamburg hat den diesjährigen "ControllerPreis" des Internationalen Controller Vereins (ICV) erhalten. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Einführung einer Prozesskostenrechnung im Service Center Lieferantenverkehr“, das der ICV als Kern einer mustergültigen Steuerung von internen Dienstleistungen würdigt.

Wie der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, WHU - Otto Beis­heim School of Management, erklärte, haben für die diesjährige Preisträgerlösung mehrere Faktoren gesprochen. Es sei ein grundlegender und umfassender Umgestaltungsprozess eingeleitet, die Dienstleistungsproduktion neu aufgestellt und ein professionelles Dienstleistungsmanagement sowie ein neues Preis­modell eingeführt worden. Zudem habe das konsequente Change Management zu deutlichen Effizienzverbesserungen geführt, in deren Ergebnis neben reduzierten Stückkosten der Dienstleistungen vor allem eine hohe Zufriedenheit der internen Kunden erzielt wurde.

Im Bereich Kreditorenbuchhaltung verarbeitet das Service Center rund 450.000 Rechnungen jährlich für 10 Konzerngesellschaften. Bei den Gesamtkosten von 3,8 Mio. EUR im Lieferantenverkehr sieht Michael Felix, Leiter Service Center Lieferantenverkehr der Otto Group, "namhafte Beträge, die etwa die Tochtergesellschaften einsparen können." Die wesentliche Weiterentwicklung mit dem realisierten Projekt bestehe darin, "dass sichtbar wird, wo die Ansatzpunkte für Kosteneinsparungen liegen. Die geschaffene Transparenz hat die Einstellung zu solchen nachgelagerten Prozessen wie etwa in der Kreditorenbuchhaltung verändert, denn es wird deutlich, dass man mit dem eigenen Tun Kosten reduzieren kann. Wir entwickeln uns von den klassischen Gemeinkosten, die auf das Gesamtunternehmen berechnet werden, weiter zu Kosten, die auf einzelne Organisationseinheiten, auf Warengruppen bis hin zu einzelnen Artikeln weiterberechnet werden können."

"Das Thema 'Shared Service Center' steht aktuell im Fokus vieler Unternehmen, um Gemeinkosten zu senken", erklärt Jürgen Weber. "Dazu sind die Prozesse zu standardisieren und konsequent zu managen. Die Otto Group nutzt mustergültig mit der Einführung der Prozesskostenrechnung ein sehr wirksames, aber insgesamt immer noch nur wenig verbreitetes Instrument zur Steuerung des Service Centers. Der Preisträger zeigt, wie die hohe Komplexität der Prozesskostenrechnung gemeistert und die vielerorts noch zu geringe Aufmerksamkeit für den Gemeinkostenbereich zum Nutzen des gesamten Unternehmens erhöht werden kann."

Vorbilder für die Controlling-Gemeinschaft

Der ICV hat den "ControllerPreis" auf dem 37. Congress der Controller, Europas größter Controlling-Fachtagung, zum 10. Mal verleihen. "Bei den Einreichungen ist die Qualität deutlich gestiegen", berichtet Jürgen Weber. "Wir hatten zum einen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Otto Group und einer weiteren Bewerbung; und zwei, drei weitere wären auch preiswürdig gewesen. Insofern hat sich die Idee des ControllerPreises offensichtlich endgültig durchgesetzt."

Der Preis soll der Controlling-Gemeinschaft Vorbilder zeigen und Ansporn zum Nachmachen sein. Vergeben wird die Auszeichnung nach drei Aspekten: Erstens ist das die "Nachhaltigkeit der Veränderung", denn eine schnelle Einführung eines neuen Instruments allein verpufft; zweitens zählt der "Nutzen für das Unternehmen, nicht nur für das Controlling", denn der Erfolg des Controllings und der Erfolg des Unternehmens hängen eng zusammen; drittens ist die "von den Controllern selbst federführende Konzeptionierung und Umsetzung" maßgeblich, denn die Nachhaltigkeit ist gefährdet, wenn die Veränderung stark von außen getrieben und betrieben wird.

Der ICV-Jury gehören aus der Unternehmenspraxis Hillert Onnen (BLG Logistics Group), Luc Schultheiss (Endress+Hauser Flowtec AG), Hubert Tretter (t4t Managment Consulting); aus der Wissenschaft Prof. Dr. Andreas Seufert (FH Ludwigshafen) und Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, (WHU - Otto Beis­heim School of Management) an.

ControllerPreis-Träger waren bislang: Sick AG: Neugestaltung der Planung („One-Page-Only“);  Aventis Pharma: FACTs – Finance Analyzing & Controlling Tools; T-Online International: Steuerung von Wachstumsunternehmen; Kaufhof Warenhaus: Neuausrichtung des Filialgeschäfts; Hansgrohe AG: Sales up!; Lufthansa City Line: Neue Unternehmenssteuerung; Wittlinger Therapiezentrum/Dr. Vodder Akademie: Entwicklung eines Prozess-, Qualitäts- und Finanzcontrolling; Fiege: „Vom Reporter zum Berater“; Bundesagentur für Arbeit: Steuerung Arbeitsmarktprogramme; McDonald`s: Initiativen-Controlling McCafé.

Otto Group

1949 in Deutschland gegründet, ist die Otto Group heute eine weltweit agierende Handels- und Dienstleistungsgruppe mit rund 54.200 Mitarbeitern (Stand Februar 2012). Die Gruppe ist mit 123 wesentlichen Unternehmen in mehr als 20 Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens präsent. Ihre Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die drei Segmente Multichannel-Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Service. Im Geschäftsjahr 2011/12 (29. Februar) erwirtschaftete die Otto Group nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 11,6 Mrd. Euro. Sie ist weltweit größter Online-Händler für Fashion und Lifestyle und weltweit zweitgrößter Online-Händler mit dem Endverbraucher (BtoC). Kataloggeschäft, E-Commerce und der stationäre Einzelhandel bilden die drei Säulen des Multichannel-Einzelhandels der Otto Group. Weltweite Konzernaktivitäten und eine Vielzahl von strategischen Partnerschaften und Joint Ventures bieten Otto ausgezeichnete Voraussetzungen für Know-how-Transfer und die Nutzung von Synergiepotenzialen. Ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit der Konzernunternehmen garantiert zugleich Flexibilität und Kundennähe sowie eine optimale Zielgruppenansprache in den jeweiligen Ländern.

Für weitere Informationen:

Anja Schlumberger, Tel.: 040 6461-2820, Fax: -4490,

E-Mail: anja.schlumberger{bei}ottogroup.com

Der ControllerPreis 2011 des Internationalen Controller Vereins (ICV) ist der McDonald´s Deutschland Inc. für das Projekt „Initiativencontrolling McCafé“ verliehen worden. Die Preisverleihung fand am Montag (16. Mai) in München auf dem 36. Congress der Controller statt. Zum 9. Mal hat der ICV den mit 5.000 EUR dotierten ControllerPreis für eine mustergültige Controlling-Lösung vergeben. In dem ausgezeichneten Projekt „Initiativencontrolling McCafé“ hatten die McDonald’s Controlling-Abteilungen den gesamten Realisierungsprozess von McCafé, seit 2003, also bereits vor dem Start des Markteintritts beginnend, unterstützt und begleitet.

Der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums, Otto Beisheim School of Management, Institut für Management und Controlling (IMC), Vallendar, erläutert die Entscheidung so: „Die Kernmerkmale dieses ausgezeichneten Projekts liegen zum einen in der Konsequenz, den Aufbau eines Geschäftsfelds von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Implementierung und Weiterentwicklung über Jahre hinweg zu begleiten und zu unterstützen. Zum anderen ist die Entwicklung der Controller selbst, vom reinen Zahlenlieferanten zum Business Partner, hervorzuheben. Beides in Summe macht das Projekt zu einem würdigen Gewinner des diesjährigen ControllerPreises.“

Auf dem 35. Congress der Controller ist am Montag (14. Juni) in München der „ControllerPreis 2010" des Internationalen Controller Vereins (ICV) an die Bundesagentur für Arbeit (BA) verliehen worden. Geehrt wurde eine für öffentliche Verwaltungen mustergültige Controlling-Lösung - ein „Leuchtturm-Projekt". Ein Sonderpreis ging an Birgit Feistmantl, Controllerin der Swarovski Japan ltd.

Der mit 5.000 EUR dotierte ControllerPreis 2010 ging an die BA für das Projekt „SAMP - Steuerung Arbeitsmarktprogramme". SAMP unterstützt die Budgetierung und deren Anpassung an sich schnell ändernde Rahmenbedingun-gen. Die BA hat angesichts ihres hohen Bedarfs an einer unterjährigen Steuerung die quartalsweise Fortschreibung der Jahresplanung eingeführt und kann auf dieser Basis Anpassungen im laufenden Geschäft vornehmen.

Einen Sonderpreis vergab die ICV-Jury an Birgit Feistmantl, Controllerin der Swarovski Japan ltd. Ihr war es in der japanischen Tochter des österreichischen Unternehmens gelungen, das japanische Accounting mit einem Controlling nach dem ICV-Leitbild zu verbinden. Das Ergebnis sind deutliche Veränderungen im Bereich der Kostenzuordnung, ebenso wie in der Personalsteuerung.

Auswahlprozess wirft drei neue Spitzenthemen auf
Zum 8. Mal hat der ICV den ControllerPreis für eine mustergültige Controlling-Lösung vergeben. Die Juroren erlebten in diesem Jahr Gewohntes und auch Neues im Auswahlprozess. Der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber, Vorsitzender des ICV-Kuratoriums und Direktor des Instituts für Management und Controlling an der WHU - Otto Beisheim School of Management, hat als Neuheiten bei den Bewerbungen drei Spitzenthemen ausgemacht, „die alle für das Controlling wichtig sind".

So haben sich erstens „Marken als Werttreiber und Wertträger des Unternehmens" als ein „neues inhaltliches Feld" gezeigt. Controller müssten hierzu dringend noch Expertise aufbauen. Nur vereinzelt erfolgten heute erst entsprechende Bewertungen (als Intangibles); im Rahmen der Regelsteuerung sei das Thema bislang noch unterentwickelt. Besonders eine Bewerbung um den ControllerPreis 2010 zum „Brand Performance Management" habe sich als richtungsweisend gezeigt, weil es sich dabei nicht nur um Markenbewertung, sondern um „echtes Markenmanagement handelte, an dem die Controller maßgeblich mit beteiligt seien".

Eine weitere, zweite Neuheit habe sich bei der „Perspektive Internationalität" gezeigt. Im anglo-amerikanischen Raum sei die „deutsche Auffassung vom Controlling" ebenso wenig bekannt wie in Asien, meint Jürgen Weber. In diesem Jahr gab es aber eine Bewerbung, die auch hier richtungsweisend sei. In der japanischen Tochter eines österreichischen Unternehmens sei „ein Versuch gelungen, dem japanischen Accounting ein Controllingleben einzuhauchen", berichtet Weber. Dabei sei eine „sehr sensible Anpassung des ‚German Controlling' an die japanischen Besonderheiten, z.B. durch die Integration von Elementen des continuous improvement", geleistet worden. Das Ergebnis waren „deutliche Veränderungen im Bereich der Kostenzuordnung, ebenso wie in der Personalsteuerung". Den Einsatz der Controllerin der Swarovski Japan ltd., Birgit Feistmantl, würdigte die Jury mit einem Sonderpreis.

Die dritte, richtungweisende Bewerbung um den ControllerPreis kam laut ICV-Jury aus einem „Feld, auf dem Controlling zwar begrifflich Einzug gehalten hat, wo die Lösungen in der Praxis aber eher noch theoretische sind: öffentliche Institutionen", beschreibt Chef-Juror Weber. Hier bestehe erhebliches Potenzial und hohe Dringlichkeit, die immer knapper werdenden staatlichen Mittel effektiver und effizienter einzusetzen. In diesem Kontext ging der Controller-Preis an eine öffentliche Institution, die „den Schwenk von einer traditionellen Inputsteuerung zur ergebnis- und wirkungsorientierten Steuerung geschafft" habe. Bei der Bundesagentur für Arbeit habe ein „bemerkenswert konsequenter Umbau der Führung unter starker Beteiligung der Controller" stattgefunden. Effektivität und Effizienz seien erheblich verbessert worden, erklärt Weber.

Die Bewerbung um den ICV-Preis erfolgte für einen Teilaspekt des Verände-rungsprojektes, der die Budgetierung und deren Anpassung an sich schnell ändernde Rahmenbedingungen betreffe. Noch stärker als in der Privatwirtschaft sei die Haushalts- und Budgetplanung im öffentlichen Bereich überaus komplex und deshalb langsam und unflexibel. Wo der Aufgabenumfang starken Schwankungen unterliegt, da bestehe hoher Bedarf an einer unterjährigen Steuerung. Deshalb wurde ein Weg beschritten, ergänzend zum periodischen Vorgehen quartalsweise unterjährig die Jahresplanung fortzuschreiben und auf dieser Basis dann Anpassungen im Geschäft vorzunehmen. Wie Jürgen Weber erklärte, soll der ControllerPreis 2010 für die BA öffentliche Institutionen ermutigen, die Idee des Controllings in die Realität umzusetzen. Der Preis sei für ein „Leuchtturmprojekt" vergeben worden.

Bernd Voss: Vom Reporter zum Berater

  • Lufthansa CityLine: "Neuausrichtung der Unternehmenssteuerung"
  • Wittlinger Therapiezentrum/Dr. Vodder Akademie:
    "Entwicklung eines Prozess-, Qualitäts- und Finanzcontrolling im Zusammenspiel"

Hansgrohe AG: "Sales Up! - Wachstum gegen den Trend!"

Kaufhof Warenhaus AG, "Marktorientierte Filialsteuerung"

T-Online International AG, "Steuerung von Wachstumsunternehmen über die Effizienzmatrix"

Aventis Pharma Deutschland GmbH, "FACTs - Finance Analyzing & Controlling Tools"

Sick AG, "One Page Only"

ICV Newcomer Award 2024

ICV Newcomer Award

Im Rahmen ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Planning in a VUCA World: A Critical Review of the Planning Process of Henkel AG & Co. KGaA“ hat Annalena Beuchel untersucht, wie Planungsprozesse in einem volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Geschäftsumfeld (VUCA) angepasst werden können. Dabei analysierte sie Schwachstellen bestehender Prozesse und entwickelte praxisorientierte Lösungen auf Basis agiler Ansätze und Beyond-Budgeting-Prinzipien. „Diese Arbeit ist ein Meilenstein für die Unternehmensplanung in dynamischen Märkten. Sie kombiniert tiefgehende Analysen mit innovativen Ansätzen, die sofortige Anwendung finden können“, so das Urteil der Fachjury für den ICV Newcomer Award, überbracht von Laudator Matthias von Daacke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des ICV. 

Lesen und sehen Sie hier in Kürze mehr von der Preisverleihung. 

Steyr, Österreich, 24. November 2023. Shawn Pauer und Erik Lüerß sind die Gewinner des ICV Newcomer Awards 2023. Das Siegerduo wurde im Rahmen der ICV Herbsttagung CIS Controlling Insights Steyr für seine Arbeit mit dem Titel „Success Factors in the Implementation of Machine Learning Algorithms in Financial Forecast Processes“ ausgezeichnet. „Sie haben mit Ihrer Forschung einen wertvollen Beitrag geleistet und einen wichtigen Einblick in die erfolgreiche Implementierung von Machine Learning in der Finanzprognose geliefert!“, übermittelte Laudator und stellvertretender ICV Vorstandsvorsitzender Matthias von Daacke den Jury-Entscheid.

Durch ihre Bachelorarbeit begleitet wurden die beiden Studenten der WHU – Otto Beisheim School of Management von Prof. Dr. Utz Schäffer und Prof. Dr. Marko Reimer, die genauso wie die Jury das Potenzial der gewählten Thematik erkannten, denn „obwohl die Vorteile des maschinellen Lernens für die meisten Manager in der Wirtschaft offensichtlich sind, bleibt die Anwendung in der Finanzprognose oft hinter den Erwartungen zurück“, ist sich die ICV Newcomer Award Jury einig. Diese setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern aus Theorie und Praxis im Controlling: Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Nicole Jekel, Prof. Dr. Susann Erichsson und Prof. Dr. Solveig Reissig-Thust sind Professorinnen an der Hochschule für Technik bzw. für Wirtschaft und Recht in Berlin; Gunnar Elbers ist Partner der CTCon GmbH in Düsseldorf; Christina Keindorf leitet das Konzerncontrolling der Deutschen Bahn AG. Wie immer legte die Jury auch 2023 bei ihrer Entscheidung größten Wert auf die vier Aspekte wissenschaftliche Fundierung, praktische Relevanz, direkte Umsetzbarkeit und Innovationsgrad.

Erfolgreiche Implementierung von Machine Learning setzt aktives Managen kritischer Faktoren voraus

Unter den acht eingereichten Arbeiten im Rennen um den ICV Newcomer Award 2023 hatte die Arbeit von Shawn Pauer und Erik Lüerß auch deshalb überzeugt, weil neben einer gründlichen Literaturrecherche und einer umfassenden Fallstudie mit 16 Experteninterviews bei der SAP AG auch ein eigenes Best-Practice-Modell entwickelt wurde. Dieses bietet 18 handlungsleitende Erfolgsfaktoren in den vier Dimensionen Ziel und Umfang, Tool, Mitarbeiter und Kultur sowie Prozess. Sie helfen Unternehmen bei der Entscheidung für die erfolgversprechendste Implementierung von Machine Learning in ihre eigenen Finanzprognosen. „Anstatt sich auf die technische Perspektive zu konzentrieren, haben Sie in Ihrer Arbeit die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen und Herausforderungen für das Change Management bei der Einführung von Machine Learning in der Finanzprognose analysiert“, lobt die Jury die Herangehensweise des Gewinnerteams ans Thema. Schließlich könnten erst durch das aktive Managen der kritischen Faktoren für die erfolgreiche Implementierung die Vorteile von machine-learning-basierten Prognosen voll ausgeschöpft werden – höhere Genauigkeit, Vermeidung kognitiver Verzerrungen, besseres Alignment, größere Aktualität und erhöhte Kosteneffizienz.

Österreichs Top 500 Unternehmen tragen Erkenntnisse zur Arbeit von Daniel Mitterlehner bei

Den zweiten Platz beim ICV Newcomer Award 2023 hat sich Daniel Mitterlehner mit seiner Masterarbeit „Die Zukunftsthemen des Controllings in österreichischen Großunternehmen“ gesichert. Der Student der Fachhochschule Oberösterreich Steyr war von Ing. Mag. Thomas Rockenschaub durch seine Masterarbeit begleitet worden. Im Zentrum der Arbeit stand die Befragung der umsatzstärksten Top 500 Unternehmen Österreichs - mit einer Rücklaufquote von 37 Prozent. Die Abschlussarbeit treffe mit einer insgesamt hohen Qualität den Puls der Zeit und liefere zudem aussagekräftige Ergebnisse, fasst die Jury zusammen, und: „Besonders beeindruckend ist Ihre Fähigkeit, aktuelle Literatur und vergleichbare Studien in Ihre Arbeit einzubeziehen und ein klares Zukunftsbild für das Controlling in Österreich zu zeichnen“. Nicht umsonst werde die Arbeit auch bereits als Publikation in der Fachzeitschrift „Controlling und Management Review“ berücksichtigt. Derart große Beachtung einer Masterarbeit sei außergewöhnlich und deshalb umso beeindruckender, ist sich das Expertenteam in seiner Beurteilung einig.

Antonia Schukraft setzt Integratives Performance Management als dreistufigen Zyklus in die Praxis um

Dem Integrativen Performance Management hat sich die Drittplatzierte Antonia Schukraft gewidmet. Dieses untersuchte sie am Beispiel des Entwicklungsbereichs der Magna PT B.V. & Co. KG. In ihrer Bachelorarbeit, betreut von Prof. Dr. Roman Stoi von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart, geht es um die Verbindung von Balanced Scorecard (BSC) mit Objectives & Key Results (OKR) zu einem integrierten Performance Management System. Dieses ermöglicht eine systematische und mehrstufige Umsetzung von Vision und Strategie genauso wie eine agile Nachverfolgung gesetzter Ziele. „Vage visionäre Vorstellungen übersetzt Antonia Schukraft mit einem dreistufigen Performance Management-Zyklus in konkrete kurzfristige Ziele, die über OKRs operationalisiert und iterativ im Jahreslauf umgesetzt werden“. Davon ist die Jury genauso beeindruckt wie von der Praxiserprobung im Entwicklungsbereich des Automobilzulieferers Magna und der damit verbundenen tiefen inhaltlichen Auseinandersetzung mit adäquaten OKR-Sets sowie der Visualisierung und Umsetzung eines entsprechenden Reportings. „Ihre Arbeit zeigt deutlich, dass durch die zyklische Kombination von BSC und OKR sowohl die strategischen Ziele strukturiert umgesetzt werden als auch die abgeleiteten Objectives & Key Results unterjährig verfolgt werden können“, fasst die Jury das Ergebnis zusammen.
Leider konnten Antonia Schukraft und ihr Betreuer krankheitsbedingt nicht persönlich zur Preisverleihung erscheinen. 

ICV bedankt sich bei Studierenden und Hochschulvertretenden für den Blick über die Theorie hinaus

Laudator Matthias von Daacke zeigte sich begeistert von den Themen der Finalistinnen und Finalisten. Der stellvertretende ICV Vorstandsvorsitzende wies im Rahmen der Preisverleihung auf die Bedeutung des intensiven Austauschs mit Hochschulen und anderen Ausbildungseinrichtungen hin, um das Controlling stetig weiterzuentwickeln. Der ICV verstehe sich dabei als Sprachrohr und Vertreter der Controlling-Praxis. Sein Dank ging dabei sowohl an die Studierenden, die bereits während ihres Studiums innovative wissenschaftliche Lösungen für praktische Problemstellungen im Controlling entwickeln, als auch an die Professorinnen und Professoren, die den Praxisbezug in ihrer Lehre und Forschung pflegen. Nur so könne auch die Bandbreite gewährleistet werden, die erneut bei den Einreichungen zum ICV Newcomer Award in diesem Jahr zu sehen gewesen sei: Mit Arbeiten von der treiberbasierten Planung über Design Thinking bis hin zur EU Taxonomy waren von den Studierenden wieder viele interessante Themenfelder bespielt worden.

Der mit insgesamt 4.000 Euro dotierte ICV Newcomer Award wird von Haufe und der Haufe Akademie gesponsert. Bewerbungen für den ICV Newcomer Award 2024 können bis 15. Mai eingereicht werden: www.icv-controlling.com/newcomeraward

Der ICV Newcomer Award 2022 geht an Ayse Kötemen. Die Absolventin der Universität Duisburg-Essen (Mercator School of Management) hat die zentralen Herausforderungen für eine erfolgreiche Implementierung von Predictive Analytics-Anwendungen im Controlling herausgearbeitet. Der stellvertretende ICV Vorstandsvorsitzende Matthias von Daacke überreichte virtuell die Auszeichnung und würdigte in seiner Laudatio das außerordentliche Engagement der Preisträgerin: 193 hochwertige Beobachtungen hat sie für ihre empirische Analyse herangezogen.

Ausgangspunkt ihrer Arbeit mit dem Titel „Einsatz von Predictive Analytics im Controlling – Eine empirische Analyse“ sei die Erkenntnis gewesen, dass etliche Projekte im Controlling im Bereich Predictive Analytics (PA) scheitern, berichtete Kötemen bei ihrer Präsentation, die sie wie die beiden weiteren FinalistInnen im Rahmen der ICV Herbsttagung CCS Controlling Competence Spaces hielt. Dabei, so betonte Kötemen, seien gerade PA-Anwendungen für das Controlling eine große Chance, den Anstieg der Massendaten durch Big Data erfolgreich zu verarbeiten und damit eine verbesserte, weil datengetriebene Entscheidungsunterstützung des Managements zu ermöglichen. Den Ursachen für den hohen Grad des Scheiterns dieser Anwendungen im Controlling ist Ayse Kötemen in ihrer Analyse auf den Grund gegangen. Ihrer Auswertung zufolge sind unzureichende Datenqualität, mangelndes Know-how im Bereich Predictive Analytics sowie fehlende Unterstützung durch das Top-Management die zentralen Herausforderungen. Mit diesen Erkenntnissen hat Ayse Kötemen, die inzwischen als Fachgebietsleiterin Finanzen & Beschaffung am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper arbeitet, klare Handlungsanweisungen geschaffen, damit eine erfolgreiche Implementierung von Predictive Analytics im Controlling gelingen kann, lobte Matthias von Daacke die Preisträgerin des ICV Newcomer Awards 2022, deren Abschlussarbeit von Prof. Dr. Marc Eulerich begleitet worden war.

Kritierien für den ICV Newcomer Award? Wissenschaftlich fundiert, relevant, umsetzbar und spannend muss es sein!

Zu Beginn der Verleihung, die im Rahmen der 20. CCS Controlling Competence Spaces online erfolgte, fasste Christina Keindorf noch einmal zusammen, worauf es der Jury bei der Auswahl der Finalteilnehmenden im Wettbewerb um den Award ankommt. Zunächst gehe es grundsätzlich immer um die wissenschaftliche Fundierung, gepaart mit einer praktischen Relevanz der Fragestellung, so die Leiterin des Konzerncontrollings bei der Deutschen Bahn. Genauso wichtig seien der Award-Jury, der Keindorf angehört, aber auch die direkte Umsetzbarkeit der entwickelten Konzepte sowie der Innovationsgrad der Abschlussarbeiten. Doch damit nicht genug. „Letztlich soll es für Sie auch spannend sein, auf unsere heutige Controller-Tagung zu kommen, um sich von den Themen des ICV Newcomer Awards inspirieren zu lassen“.

„Jeder Controlling-Mitarbeiter kann daraus direkt Handlungsbedarf schlussfolgern und Umsetzungen in die Wege leiten“
In diesem Sinne übernahm Christina Keindorf die Laudatio für den Drittplatzierten Frederick Thönig. Seine Masterarbeit hat er dem Thema „Effizienzsteigerung im Debitorenmanagement mithilfe von Robotic Process Automation: Eine Prozessanalyse am Beispiel der Reiss Kälte-Klima GmbH & Co. KG“ gewidmet. Mit seiner Thesis knüpft Thönig an Arbeiten der ICV Fachkreise Working Capital Management sowie Robotic Process Automation (RPA) an. Im Rahmen eines induktiven Vorgehens hat der Absolvent der CBS International Business School in Mainz überprüft, inwieweit RPA-Automation als Softwaretool zur Effizienzsteigerung im Finanzbereich beiträgt. Begleitet hatte ihn dabei Prof. Dr. Mike Schulze. Die hohe Praxisnähe der Ausarbeitung habe die Jury begeistert, berichtete Christina Keindorf: „Jeder Controlling-Mitarbeiter kann daraus direkt Handlungsbedarf schlussfolgern und Umsetzungen in die Wege leiten!“ Frederick Thönig ist heute kaufmännischer Leiter bei der Reiss Kälte-Klima GmbH & Co.KG.

Individuelles Informationsverhalten beeinflusst Entscheidungsvorbereitung und -prozesse: Junior speaks first!

Die Zweitplatzierte im Wettbewerb um den ICV Newcomer Award 2022 ist Kea Wassermann von der Graduate School der Nordakademie. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat sie das Controlling selbst als zu untersuchendes Objekt in den Mittelpunkt gestellt und damit einen ganz neuen Blickwinkel entwickelt. Sie ist der Frage nachgegangen, inwiefern das menschliche Informationsverhalten Entscheidungsvorbereitung und Entscheidungsprozesse beeinflusst. Wassermann hat bei der umfassenden Recherche für ihre qualitativ-empirische Studie etliche kognitive Verzerrungen ausgemacht, für deren Überwindung sie ein Debiasing-Maßnahmen-Konzept vorlegt. Dazu gehört unter anderem die „Junior speaks first“-Idee: Die Person mit dem niedrigsten Status äußert ihre Meinung in Meetings zuerst. Auch Entscheidungsbäume, die helfen, Komplexität zu reduzieren und Entscheidungsprozesse zu formalisieren, seien neben etlichen weiteren Tipps und Tricks eine direkt umsetzbare Idee, die Kea Wassermann in ihrer Arbeit vorstellt. „Sicherlich werden wir darüber in dem einen oder anderen Journal noch lesen!“, freute sich ICV Geschäftsführerin Carmen Zillmer als Laudatorin über die gelungene Mischung aus Theorie und Praxisbezug der Arbeit mit dem offiziellen Titel „Rationalitätssicherung im Controlling unter besonderer Berücksichtigung von kognitiven Verzerrungen und Debiasing-Maßnahmen“. Diese war von Prof. Dr. Hanno Drews begleitet worden. Kea Wassermann ist inzwischen als Commercial Policy & Pricing Officer Health Systems bei Philips GmbH Market DACH tätig. 

2021: Ali-Rabab Qureshi (WHU - Otto Beisheim School of Management, Vallendar)

Der ICV Newcomer Award 2021 geht an Ali-Rabab Qureshi (Bild) von der WHU - Otto Beisheim School of Management für seine Masterarbeit „Developing an Early Warning System to Improve Proactive Risk Management in Non-Financial Companies“. Damit schafft die Hochschule das Triple bei den ICV-Preisträgern für den Controlling-Nachwuchs. Bereits 2018 und 2019 hatten ihre Absolventen die Auszeichnung erhalten, die seit 2007 vom Internationalen Controller Verein vergeben sowie von Haufe und der Haufe Akademie gesponsert wird.

Optimale Frühwarnung als Herzensangelegenheit des Preisträgers
„Das Konzept der Frühwarnsysteme liegt mir sehr am Herzen“, begründet Qureshi die Themenwahl für seine Masterarbeit, die er bestätigt sah durch eine weitere Herausforderung: „Es gibt dazu nur sehr wenige praktische Informationen“. Dieses Manko hat der Preisträger beseitigt. Mit seiner Masterarbeit ist ihm neben einer spannenden Mischung aus Theorie und Praxis die Entwicklung einer individuellen Methodik gelungen, die ein allgemeingültiges Vorgehen ablöst. Dabei hat Ali-Rabab Qureshi zwei Stränge ausgemacht, welche die erfolgreiche Implementierung eines Frühwarnsystems maßgeblich beeinflussen: das richtige Verständnis für geeignete Indikatoren und die Erkenntnis dafür in der Organisation. Der Award-Gewinner hat deshalb ein Modell entworfen, das die Frage beantwortet, ob eine Organisation für den Einsatz eines Frühwarnsystems bereit ist. 

Freude über den Award-Gewinn auch bei thyssenkrupp Steel Europe
Betreut und für den ICV Newcomer Award 2021 eingereicht wurde die preiswürdige Master-These zum Risikomanagement von Prof. Dr. Utz Schäffer, Direktor des Instituts für Management und Controlling der WHU - Otto Beisheim School of Management, Vallendar, denn: „Das Thema Früherkennung ist wichtiger denn je. Ali-Rabab Qureshi hat in seiner Masterarbeit trotz schwieriger Rahmenbedingungen in der Pandemie eine sehr gute, praxistaugliche Lösung entwickelt. Meinen Glückwunsch und ein großes Dankeschön an Ralf Leitermann von thyssenkrupp Steel Europe für die engagierte Begleitung des Projekts.“ Ralf Leitermann, der den Masteranden Ali-Rabab Qureshi im Unternehmen betreut hat, ist Head of Risk and Internal Control bei thyssenkrupp Steel Europe AG. Seine Erfahrung von mehr als zehn Jahren im Controlling und aus der Etablierung von Risikoidentifikations-, Bewertungs- und Überwachungsprozessen bei thyssenkrupp sind in die Preisträger-Arbeit mit eingeflossen. Den erfahrenen Praktiker hat die Auszeichnung sehr bewegt. Das wurde auch bei der Preisübergabe und der anschließenden gemeinsamen Präsentation am 18. September im Rahmen der ICV Nord-Ost-Tagung in Schwerin deutlich: “Freude und Stolz berühren mich immer noch, wenn ich daran denke, dass die Thesis meines Masteranden und Freundes Ali-Rabab Qureshi mit einer 1 an der WHU - Otto Beisheim School of Management bewertet wurde. Als daraus noch der 1. Platz beim ICV wurde, stieg die Freude nicht nur bei mir, sondern auch in unserem Unternehmen ganz immens.”

„Moderne Budgetierung agil gestalten“ erreicht den 2. Platz
Platz 2 für den ICV Newcomer Award 2021 geht an Helen Denninger von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart. Sie hatte ihre Bachelor-Arbeit dem Thema „Moderne Budgetierung agil gestalten am Beispiel der Magna PT B.V. & Co.KG“ gewidmet. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Roman Stoi. Helen Denninger zeigt, wie der Planungsprozess in Zeiten von Digitalisierung und wachsenden globalen Märkten effizient und mehrwertstiftend aufgebaut werden kann. Sie beschreibt eine Toolbox, die dem Umfeld und Geschäftsmodell entsprechend für Unternehmen individualisiert verwendet werden kann. Im Fokus stehen Geschäftsprozesse, vor allem aber Kunde und menschlicher Faktor statt Kostenstellen, Kostenträgern und Kostenartenplanung. „Hervorzuheben ist die intensive und anschauliche Auseinandersetzung mit der praktischen Umsetzung ihrer Thesis – eine Arbeit, die wir als Jury nicht nur interessiert gelesen haben, sondern die uns auch viele Impulse für die eigene Arbeit verliehen hat“, lobt Jury-Mitglied Christina Keindorf, Konzerncontrolling Deutsche Bahn, und: „Ich bin gespannt auf Ihre Masterthesis!“.

3. Platz für die optimale Integration von Shared Services im Controlling
„Shared-Service-Centers (SSCs) as an Efficiency Driver in Controlling – how to integrate SSCs in Henkel’s Finance Function?” erreicht beim ICV Newcomer Award 2021 den 3. Platz. Niklas Werle hat sich dieses Themas angenommen, begleitet von Prof. Dr. Marko Reimer von der WHU - Otto Beisheim School of Management, Vallendar. Werle stellt in seiner Arbeit dar, unter welchen Bedingungen Shared Services, die vor allem von großen Unternehmen gerne genutzt werden, „aber nicht immer Erfolgsgeschichten sind“, auch komplexe Controlling-Leistungen erbringen können, fasst Jury-Mitglied Christina Keindorf zusammen. Neben der „beeindruckenden Anzahl an Literaturquellen“, die Niklas Werle dabei verarbeitet und zusammengeführt hat, überzeugten die Jury auch die empirischen Use Cases von Henkel, die Erfolgsfaktoren, aber auch Stolpersteine von Shared Services im Bereich des Controllings und seine Einbindung in die Finanzfunktion des Unternehmens anschaulich darstellen. Christina Keindorfs Tipp: „Eine absolute Empfehlung an alle Praktiker, die sich über die optimale strukturelle Integration und Koordination von Shared Services im Controlling Gedanken machen!“.

Dank an die Lehrenden für ihre Pflege des Praxisbezugs
Jury-Vorsitzende Nicole Jekel, Professorin an der Beuth Hochschule für Technik, Berlin, bedankte sich bei der Preisverleihung im Rahmen der ICV Nord-Ost-Tagung in Schwerin am 18. September bei allen Studierenden, die sich am Wettbewerb beteiligen. Für den ICV als Sprachrohr und Vertreter der Controlling-Praxis sei der intensive Austausch mit Hochschulen und Ausbildungseinrichtungen enorm wichtig. Mit dem Newcomer Award würdige der ICV deshalb die Leistung junger Nachwuchskräfte, die bereits während ihres Studiums innovative wissenschaftliche Lösungen für praktische Aufgabenstellungen im Controlling entwickeln.

Jekel bedankte sich bei den weiteren Jury-Mitgliedern Solveig Reissig-Thust, Professorin für Controlling an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin, Gunnar Elbers, Partner der CTCon GmbH Düsseldorf, sowie bei Ute Schröder von den Controlling-Benchmark-Zirkeln – vor allem aber auch bei den Professorinnen und Professoren, welche die Studierenden begleiten. „Für die Controlling-Praxis ist es wichtig, dass sie sich während ihrer Ausbildung nicht nur mit theoretischen Konzepten und Methoden, sondern auch mit deren praktischer Anwendung und daraus entstehenden Problemen beschäftigen“. Genau dafür sorgten die Professorinnen und Professoren mit der Pflege des Praxisbezugs in ihrer Lehre und Forschung.

Der ICV Newcomer Award 2020 geht an Jesper Juul (Bild) von der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, für die Masterarbeit „The application of performance metrics in earn-out provisions“, betreut von Prof. Dr. Thomas Gruber. Den zweiten Platz gibt es für die Gemeinschaftsarbeit von Christoph Beis und Andreas Friedrich von der Stockholm School of Economics für die Masterarbeit „The Data Scientist: A Cockoo in the Management Accountant’s Nest?“, betreut von Prof. Dr. Lukas Goretzki. Platz 3 belegt Manuel Mandl mit seiner Arbeit „Use cases and implementation of manufacturing execution systems data in a process mining application“, an der TU München betreut von Matthias Regier und Prof. Dr. Gunther Friedl.

Platz 1 für Masterarbeit zum Thema „Kaufen und Verkaufen“ – „Mergers & Acquisitions“
Die Laudatio zum Gewinner sprach die ICV-Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Nicole Jekel:
„Der Preis ist heiß! Es geht um das Kaufen und Verkaufen, um Mergers & Acquisitions. Wenn Sie ein Unternehmen verkaufen wollen, dann fragen Sie sicherlich: Wieviel Geld bekomme ich für mein Unternehmen? Verkäufer wollen so viel Geld wie nur möglich erhalten. Käufer hingegen wollen natürlich alles so günstig wie nötig zu einem nachhaltigen Wert bekommen. Konkret geht es beim 1. Platz um Earn-outs – also um vertragliche Vereinbarungen – im Rahmen von Unternehmenstransaktionen, die einen Teil des Kaufpreises von der zukünftigen Performance des veräußerten Unternehmens über eine festgelegte Zeit abhängig machen.
Was haben Mergers and Acquisitions mit Controlling zu tun? Eine Menge! Insbesondere geht es um eine betriebswirtschaftliche Beratung bei Unternehmensentscheidungen. Schlicht und einfach geht es um rationale Entscheidungen. Und in dem Zusammenhang wurde bisher wenig geforscht.
Konkret dreht sich somit alles um die Performance-Messung: An erster Stelle geht es meist um EBIT oder EBITDA, an zweiter Stelle um den Umsatz, gefolgt von nachhaltigen Unternehmenswerten bis hin zu nicht-finanziellen Erfolgsmaßen. Wir wissen, dass die Auswahl der Performance-Messung für den Informationsgehalt als auch für eine mögliche Manipulation eine immense Rolle spielen kann. Wenn wir ein Unternehmen verkaufen wollen dann – so sagen Norddeutsche: „wird die Braut geschmückt“. Wie schmücke ich nun eine Braut? Um z.B. die Umsatzzahlen zu boosten, können kurzfristige Aktionen eingeleitet werden, die aber langfristig dem Unternehmen auch eher schaden könnten.
Der Preisträger des 1. Platzes hat sich richtig Arbeit gemacht. Neben einer fundierten Literaturrecherche wurden vier Hypothesen mithilfe von 65 Interviews getestet. Dabei wurden Verkäufer als auch Käufer interviewt. Ich bin jetzt schon gespannt, welche konkreten Erkenntnisse und Tipps wir rund um diese Vertragsgestaltungen bei Unternehmenstransaktionen erhalten.
Aus diesem Grund haben wir unseren ersten Platz an Herrn Jesper Juul mit dem Master-Thema: „The application of performance metrics in earn-out provisions“ von der Hochschule für Wirtschaft und Recht vergeben, betreut von Prof. Dr. Thomas Gruber.“

Platz 2 für Masterarbeit „Data Scientist: A Cockoo in the Management Accountant’s Nest?“
Die Laudatio für den 2. Platz sprach Jury-Mitglied Ute Schröder:
„Der 2. Platz geht an Christoph Beis und Andreas Friedrich von der Stockholm School of Economics für die Masterarbeit „The Data Scientist: A Cockoo in the Management Accountant’s Nest?“, betreut von Herrn Prof. Dr. Lukas Goretzki.
Wir alle hatten in der Jury schon an dem Titel viel Spaß und haben sofort angefangen, zu diskutieren, ob der Data Scientist den „klassischen Management Accountant“ ablöst und überflüssig macht. Und genau mit dieser Fragestellung setzt sich die Masterarbeit ausführlich auseinander. Sehr gut haben Christoph Beis und Andreas Friedrich heraus-gearbeitet, dass die genaue Aufgaben und Rolle des „Data Scientist“ in den Unternehmen nicht klar beschrieben ist und oft sehr unterschiedlich ausgelegt wird. Deshalb ist ihre klare Empfehlung erst einmal, die Rollendefinition zu schärfen und auch die organisatorische Anbindung zu klären. Sonst entsteht ein Vakuum, das für interne Machtkämpfe und individuelle Ausprägungen der Rolle genutzt werden kann.
U.a. soll der Data Scientist die Geschäftstreiber erkennen, die Daten mit dem Management verstehen und so bereinigen, dass Trends erkennbar werden und ein Blick in die Zukunft über Predictive Analytics gewagt werden kann.
Hier gibt es natürlich Überschneidungen zu der Buchhaltung und dem Controlling. Am besten sollte unter einer Leitung im Team entschieden werden, wer welche Aufgaben hat und wie die Abgrenzung zum Management sinnvoll erfolgen kann. Auf jeden Fall sind sich alle befragten Unternehmen und auch die Studierenden einig, dass die Bedeutung des Data Scientist und die digitale Auswertbarkeit von Daten immer wichtiger wird und stark steigt. Wer dieses Know-how aufbaut und aktiv nutzt, wird zukünftig seinen Erfolg als Unternehmen steigern können. Wenn die Controller und Buchhalter sich dieses Wissen nicht aneignen oder nicht im Team mit den Data Scientisten arbeiten, wird dementsprechend Ihre Bedeutung im Unternehmen als Business Partner zurückgehen.
Dieses Know-how muss somit in den Unternehmen in allen Bereichen gefördert werden und wird nicht zuletzt auch vom dem CFO der Zukunft gefordert werden.“

Platz 3 für „Anwendungsfälle und Implementierung von Daten aus Fertigungssystemen in einer Process-Mining-Anwendung“
Die Laudation für den Drittplatzierten sprach Professorin Solveig Reissig-Thust:
„Den 3. Platz haben wir an Manuel Mandl für seine Arbeit zum Thema „Use cases and implementation of manufacturing execution systems data in a process mining applicati-on“ (also: Anwendungsfälle und Implementierung von Daten aus Fertigungssystemen in einer Process-Mining-Anwendung) vergeben. Die Arbeit wurde von Herrn Matthias Re-gier und Prof. Dr. Gunther Friedl an der TU München betreut.
Die Digitalisierung im Controlling ist ein absolut spannendes und nach wie vor hochaktuelles Forschungsgebiet. Da wundert es auch nicht, dass sich zahlreiche Abschlussarbeiten mit diesem Thema beschäftigen. Leider kratzen aber viele nur an der Oberfläche und bleiben bei allgemeinen Aussagen. Besonders begeistert hat uns als Jury daher die Arbeit von Herrn Mandl. Sie zeigt sehr eindrucksvoll ein konkretes Anwendungsbeispiel für ein datenbasiertes Produktionscontrolling.
Herr Mandl entwickelt in seiner Arbeit eine Applikation basierend auf Produktionsdaten eines internationalen Konzernunternehmens. Mit Hilfe der neuartigen Methode des Process Minings können weltweit tagesaktuelle Daten aus dem Produktionsprozess gewonnen werden. Die Vorteile für das Controlling liegen auf der Hand – denkt man an verbesserte Steuerung, Planung und Kontrolle der Produktionsabläufe. Besonders interessant fanden wir auch die Darstellung der Prozessvisualisierung, die es ermöglicht, den Produktionsprozess in Echtzeit abzubilden und damit sofort Abweichungen und Ineffizienzen zu erkennen.

Die Arbeit von Herrn Mandl beeindruckt auf der einen Seite durch das sehr detallierte technische Detailwissen, auf der anderen Seite aber auch durch die sehr systematische und gut nachvollziehbare Darstellungsweise. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Forschung im Bereich der Produktionsdatenanalyse. Gleichzeitig ist sie interessant für alle Praktiker, die an einer Erhöhung der Effizienz und Transparenz ihrer Produktionsprozesse interessiert sind.“ 

Der ICV Newcomer Award 2019 für ist am 16. No-vember in Berlin verliehen worden: Der 1. Preis geht an Daniel Braun und Jakob Merz von der WHU – Otto Beisheim School of Management, Vallendar, für die Masterarbeit: „Agile @ Controlling. How can Controlling Support Different Degrees of Agility in Organizations?”, betreut von Prof. Dr. Utz Schäffer; der 2. Preis an Gernot Domes von Fachhochschule Kärnten, Villach, mit der Masterarbeit: „Die Auswirkungen der Digitalisierung im Kontext von Industrie 4.0 auf die Funktionen des Controllings am Beispiel lokal produzierender Unternehmen“,betreut von Dr. Alexander Sitter; der 3. Preis an Anna Adem von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, mit der Bachelorarbeit: „Agiles Target Costing in der Halbleiterbranche am Beispiel der Infenion Technologies AG“,betreut von Prof. Dr. Roman Stoi.

Enge Verbindung von Wissenschaft, Lehre und Praxis

Die Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Nicole Jekel, Professorin an der Beuth Hochschule für Technik Berlin, verlieh den ICV Newcomer Award auf der Fachtagung Controlling Inspiration Berlin – CIB 2019 gemeinsam mit der Jury und mit dem Stv. ICV-Vorstandsvorsitzenden, Matthias von Daacke. In ihrer Laudatio erklärte Professorin Jekel, „für die praktische Weiterentwicklung des Controllings ist der intensive Austausch mit Hochschulen und anderen Ausbildungseinrichtungen notwendig. In diesem Sinne möchten wir mit dem Preis die Leistung junger Nachwuchskräfte, die bereits während ihres Studiums innovative wissenschaftliche Lösungen für praktische Probleme des Controllingsentwickeln, anerkennen.“ Sie dankte allen beteiligten Studierenden und deren Professorinnen und Professoren, weil diese den Praxisbezug in ihrer Lehre und Forschungpflegen. „Für die Controller-Praxis ist es von großer Bedeutung, dass sich Studierende während ihrer Ausbildung nicht nur mit theoretischen Konzepten und Methoden, sondern auch mit deren praktischer Anwendung und daraus entstehenden Problemen beschäftigen.“

Zwölf Teilnehmende aus allen Ländern der DACH-Region hatten Abschlussarbeiten eingereicht. Diese deckten thematisch von klassischen Controlling-Instrumenten wie der Kostenrechnung und der Budgetierung über das Risikomanagement bis zu Agilität und Digitalisierung die ganze Bandbreite ab. Zudem bildeten auch die einreichenden Institutionen die gesamte Breite des Hochschulspektrums ab, was laut Professorin Jekel für eine breite Akzeptanz des Nachwuchspreises in der Hochschullandschaft spreche.

Jury-Mitglieder würdigen die Siegerarbeiten

Der von Prof. Dr. Nicole Jekel geleiteten Jury gehören an: Gerhard Radinger, Trainer der CA Controller Akademie; der langjährig ehrenamtlich im ICV engagierte Dr. Walter Schmidt aus Berlin; Christina Keindorf, Leiterin Konzerncontrolling DB Konzern (CC), in Personalunion Leiterin Controlling Gruppen-/Servicefunktionen (CCH) sowie Kfm. Geschäftsführerin Usedomer Bäderbahn, Vorstand Finanzen DB Barnsdale AG, Kfm. Geschäftsführerin DB Competition Claims GmbH, und Ute Schröder von den Controlling- Benchmark-Zirkeln.

Bei ihrer Entscheidung hat die Jury – wie in den Jahren zuvor – feste Kriterien angelegt: Neben der wissenschaftlichen Fundierung ging es bei der Entscheidung vor allem um die praktische Relevanz der Fragestellung, die direkte Umsetzbarkeit der entwickelten Konzepte, den Innovationsgrad der Abschlussarbeiten sowie um die Konformität der Arbeiten bzw. derer kritischen Diskussion zu den Grundsatzpositionen des ICV.

Jury-Mitglied Gerhard Radinger hielt die Laudatio für die 3. Preisträgerin: Anna Adem von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit der Bachelorarbeit „Agiles Target Costing in der Halbleiterbranche am Beispiel der Infenion Technologies AG“, betreut von Prof. Dr. Roman Stoi.

Die Arbeit sei eine gute Mischung aus Theorie und Praxis, eine Verbindung von Controlling-Klassiker (Target Costing) und modernem Thema (Agilität). Hier sei eine eigenständige und innovative Konzeption zum agilen Target Costing in der Halbleiterindustrie erarbeitet worden. Das Werk überzeuge insbesondere im Praxisteil durch die detaillierte Analyse der Situation im Ausbildungsunternehmen sowie durch die exemplarische Umsetzung der erarbeiteten Konzeption auf ein konkretes Chipentwicklungsprojekt, das messbare Erfolge gezeigt habe. Der innovative Ansatz bestehe in der Verknüpfung des klassischen Target-Costing-Prozesses mit agilen Methoden der Organisation und des Projektmanagements. Das ermögliche, erfolgsrelevante Bedürfnisse und die Preisbereitschaft der Kunden bereits zu Beginn der Produktentwicklung einzubeziehen. Nach dem „Fail-early-Prinzip“ ließen sich erste Entwicklungsergebnisse iterativ bewerten, um sie bei Bedarf unter Beachtung vom Markt erlaubter Kosten sowie von Kundenanforderungen schnell und flexibel anzupassen.

Die Jurorin Christina Keindorf hielt die Laudatio für den 2. Preisträger: Gernot Domes von der Fachhochschule Kärnten, Villach, mit seiner Masterarbeit „Die Auswirkungender Digitalisierung im Kontext von Industrie 4.0 auf die Funktionen des Controllings am Beispiel lokal produzierender Unternehmen“, die von Dr. Alexander Sitter betreut wurde.

Die Arbeit beantworte anhand empirischer Untersuchungen die Frage, inwieweit lokale Produktionsunternehmen auf die Veränderungen der Funktionen und Aufgabengebiete des Controllings im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und Industrie 4.0 vorbereitet sind. Diese Problemstellung sei anhand eines bestehenden Reifegradmodells zur digitalen Transformation im Controlling, welches der Autor eigenständig erweitert habe, um konkrete Handlungsempfehlungen für produzierende Unternehmen ableiten zukönnen. „Damit verbindet Herr Domes in beispielhafter Weise Theorie und Praxis.“

Jury-Mitglied Dr. Walter Schmidt würdigte den 1. Preisträger: Eine gemeinschaftliche eingereichte Abschlussarbeit von Daniel Braun und Jakob Merz von der WHU – OttoBeisheim School of Management, „Agile @ Controlling. How can Controlling Support Different Degrees of Agility in Organizations?”, betreut von Prof. Dr. Utz Schäffer.
„Die beiden Autoren haben sich nicht nur der Mühe unterzogen, die Vielzahl sich zum Teil widersprechender Agilitäts-Definitionen zu ordnen. Sie haben es auch verstanden, die doppelte Bestimmung von Agilität – externe Erwartungen und interne Ordnungsprinzipien – in eine intuitiv verständliche Matrix zu fassen. Das ist schon für sich eine schöpferische Leistung, die besondere Anerkennung verdient. Dadurch, dass sie beide Dimensionen mit dem Gedanken der Flexibilität verbinden, schaffen sie einen Agilitäts- Rahmen, in den die vielfältigen Aspekte der Führung von Unternehmen und Organisationen eingeordnet werden können“, so Dr. Schmidt. Die Autoren seien aber noch einen Schritt weiter gegangen, indem sie gezeigt hätten, dass Agilität keine „Alles oderNichts-Aufgabe“ darstellt, sondern differenziert auf verschiedene Inhalte und Organisationsstrukturen angewandt werden kann. „Mit ihrer Matrix geben die beiden Autoren dem praktischen Controlling ein einfach zu nutzendes Instrument in die Hand, um sowohl den Grad der Agilitätsansprüche als auch jenen seiner Umsetzung bestimmen zu können“, so Dr. Schmidt. „Ich hoffe, dass diese Matrix sich schnell verbreiten wird. Nur selten sind fundierte wissenschaftliche Erkenntnis und praktische Nutzbarkeit so dichtbeieinander.“

Gero Hippke von der WHU Otto Beisheim School of Management ist Preisträger des ICV Controlling-Nachwuchspreises 2018. Mit seiner Arbeit „Business Intelligence bei Bayer: Verbesserung der Entscheidungsfindung im Management und Stärkung des Controllings”überzeugte er die Jury, die aus 14 eingereichten Abschlussarbeiten aus allen Ländern der D-A-C-H-Region auswählen konnte. Der mit 4.050 Euro dotierte und von Haufe Verlag und Haufe Akademie gesponserte Preis würdigt exzellente Nachwuchsarbeiten im Controlling mit dem Ziel, den akademischen Controllernachwuchs zu fördern sowie innovative und praktikable Ideen von der Hochschule in die Controllingpraxis zu transferieren und somit einer breiten Controllerschaft zugänglich zu machen.

Verliehen wurde der ICV Controlling-Nachwuchspreis in diesem Jahr im Rahmen der CCS Controlling Competence Stuttgart, der ICV-Herbsttagung im deutschen Südwesten. Einleitend zur Preisverleihung am 22. November übernahm Walter Schmidt, Executive Adviser des ICV-Vorstands und Jury-Mitglied, die Laudatio. Er berichtete von einer großen Bandbreite der eingereichten Arbeiten – von klassischen Controlling-Instrumenten wie der Kostenrechnung und der Budgetierung über das Risikomanagement und Nachhaltigkeitscontrolling bis zu Rollenmodellen im Controlling. Auch die einreichenden Institutionen bilden die gesamte Bandbreite des Hochschulspektrums ab. “Das spricht für eine breite Akzeptanz des Preises in der Hochschullandschaft”, schlussfolgerte Walter Schmidt, der auch auf die Kriterien für die Preisvergabe hinwies. Dazu gehören praktische Relevanz, direkte Umsetzbarkeit, aber auch der Innovationsgrad des vorgestellten Konzepts. Unabdingbar sei dabei immer die Konformität der Arbeiten bzw. ihre kritische Diskussion zu den Grundsatzpositionen des ICV.

Als Finalisten konnte Walter Schmidt schließlich folgende Bewerber verkünden: 

3. Platz: Dominik Große von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Titel seiner Masterarbeit: “Stochastische Szenarioplanung als risiko-orientierte Planungsmethode des Controllings – Potenziale und Herausforderungen”. Betreut wurde er von Prof. Dr. Dr. (habil.) Wolfgang Becker. Den Fokus hat Dominik Große auf eine Planungsmethode gelegt, die der zunehmenden Unsicherheit gezielt Rechnung tragen kann. Mit den stochastischen Szenarioplanungen werden statistisch bewertete Risiken in den Planungsprozess integriert und die Zukunft durch einen risikoadjustierten Entwicklungskorridor illustriert. Walter Schmidt würdigt die Arbeit von Große mit einem Zitat des griechischen Politikers und Feldherrn Perikles: “Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die die Zukunft vorbereitet zu sein” – “und dazu leistet Ihre Masterarbeit einen wertvollen Beitrag!”, lobte Schmidt abschließend den Drittplatzierten.

Die Jury-Kollegin von Walter Schmidt, Ute Schröder von den Controlling-Benchmark-Zirkeln, stellte anschließend die weiteren Platzierten und den Sieger vor:

2. Platz: Kathrin Hermann von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart. Titel ihrer Bachelorarbeit: “Concept of the Application of Digitalization Tools in the Finance Function – using the example of Robotic Process Automation at MANN + HUMMEL Group”. Betreut wurde Kathrin Hermann von Prof. Dr. Roman Stoi. Die “Robotic Process Automation” – kurz RPA – wird in allen Finanzfunktionen Einzug halten, so der Tenor der Arbeit, in deren Rahmen sie nicht nur Nutzen und Möglichkeiten dieser Entwicklung analysiert, sondern sich auch mit der Fragestellung auseinandersetzt, welche Hindernisse es zu überwinden gilt und inwiefern sich das Rollenbild des Controllers dafür verändern muss – hin zum IT-Architekten und Data-Scientist. “Kathrin Hermann setzt sich nicht nur mit einem hochaktuellen und spannenden Thema auseinander. Sie wagt auch den ersten Schritt in die Praxis. Darum geht es uns auch im ICV: Theorie und Praxis, Fachwissen und Fachkönnen zueinander zu bringen. Deshalb gratulieren wir Ihnen besonders zu Ihrer vorgelegten Bachelorarbeit und freuen uns schon auf Ihre Masterarbeit”, gab Schröder der Zweitplatzierten im Rahmen der Preisverleihung mit auf den Weg.

Sieger des ICV Controlling-Nachwuchspreises 2018 ist Gero Hippke von der WHU – Otto Beisheim School of Management. Betreut wurde er von Prof. Dr. Utz Schäffer. Der Titel seiner Arbeit lautet “Business Intelligence bei Bayer: Verbesserung der Entscheidungsfindung im Management und Stärkung des Controllings”. Ute Schröder betonte, dass es Gero Hippke gelungen sei, die Kernthemen und steuerungsrelevanten Bereiche im Controlling abzudecken: Informationen bereitstellen und Forecasting mit dem Ziel, noch bessere Entscheidungen zu treffen. Der Preisträger habe diesen Prozess der automatisierten Business Intelligence Lösung am Beispiel der Bayer AG dargelegt. Dabei gehen die Prinzipien einer solchen “Agile BI” über den Bereich der Software hinaus mit dem Ziel, generell operative und organisatorische Agilität zu erreichen, um flexibel, effizient und schnell im Markt agieren zu können. “Das Thema ist aktuell, interessant und in zahlreichen Unternehmen derzeit ein brandheißes Thema”, fasst Ute Schröder zusammen, und: “Die Herausforderungen und wichtigen Schritte bei der Einführung von agilen BI-Systemen und -Tools hat Herr Hippke gut veranschaulicht, von der Konsolidierung über die IT-Systeme bis hin zum Cultural Management”.

Am 18. November 2017 hat der Internationale Controller Verein (ICV) auf seiner Fachtagung „17. Controlling Innovation & Inspiration Berlin – CIB 2017“ den ICV-Controlling-Nachwuchspreis 2017 verliehen.

  • Der 1. Platz ging an Doreen Semper von der Beuth Hochschule für Technik Berlin für die Arbeit „Mitarbeitersteuerung im Customer Service Center dargestellt am Beispiel eines Inbound-Projekts“, betreut von Prof. Dr. Hans Schmitz.
  • Platz 2 gewann Gerald Weißensteiner von der Fachhochschule der Wirtschaft Graz, Campus 02, Studienrichtung Rechnungswesen und Controlling, mit seiner Bachelorarbeit „Selektion möglicher KPIs und Konzeption eines Kennzahlencockpits am Beispiel der WO&WO Sonnenlichtdesign GmbH & Co. KG“, betreut von Alexandra Knefz-Reichmann und begutachtet von Prof. Dr. Michl.
  • Der 3. Platz ging an Fabio Britz von der Technischen Universität Kaiserslautern für seine Master-Arbeit „Verrechnungspreise zwischen Steuerung und Besteuerung: Verdeutlichung von Zielkonflikten anhand einer Fallstudie“. Die Arbeit wurde betreut von Florian Beham und von Prof. Dr. Volker Lingau begutachtet.

„Hervorragend gelungen, die Wertschöpfungskette darzustellen und Prozesskennzahlen zu definieren“

Mit ihrer Arbeit sei es der 1. Preisträgerin hervorragend gelungen, in einem Unternehmen die Wertschöpfungskette darzustellen und Prozesskennzahlen zu definieren, erklärte Jury-Mitglied Ute Schröder vom Controlling-Benchmark-Zirkel in ihrer Laudatio. Den Jury-Entscheid begründete die Jurorin mit den aktuellen Herausforderungen durch die Digitalisierung: „Die digitale Transformation erschüttert Unternehmen zum Teil in ihren Grundfesten – und auch Aufgaben und die Rolle des Controllers bleiben davon nicht unberührt. Die Digitalisierung wird auch das Controlling radikal verändern. In der Jury waren wir uns einig, dass es zukünftig immer mehr darum gehen wird, die Unternehmensprozesse und die Werttreiber im Unternehmen durch eine IST-Datenanalyse immer mehr kennenzulernen. Das bedeutet Big Data erstmal mit den IST-Daten zu beherrschen und zu verstehen. Aus diesem Grund haben wir unseren ersten Platz an Doreen Semper vergeben.“

Zur preisgekrönten Arbeit berichtete sie: „Uns ist sehr positiv die Vorgehensweise aufgefallen. Es wurden sowohl externe Daten und Benchmarks herangezogen als auch jeder Prozessschritt sauber erfasst und durch Rückfragen intern intensiv mit den Beteiligten abgestimmt. Des Weiteren fand eine sehr enge Kommunikation zwischen der IT-Abteilung und dem Controlling statt. Hier hat sich eine junge Nachwuchscontrollerin aktiv mit den Unternehmensprozessen auseinandergesetzt und diese praxisnah transparent dargestellt.“ So sei es gelungen für das Unternehmen ein Steuerungssystem aufzubauen, auf dem ein monetäres Anreizsystem als logische Konsequenz aufsetzt. „Wir haben in der Jury viel diskutiert, ob die Mitarbeiter genug einbezogen wurden bei der Findung der richtigen Kennzahlen und des an die Leistung gekoppelten Entgelts. Diesen Punkt fanden wir sehr wichtig“, berichtete die Jurorin weiter. „Insbesondere durch die Evaluation nach drei Monaten, wo auch noch einmal methodische Schwächen und die Zufriedenheit mit dem neuen Anreizsystem abgefragt wurden, haben wir positiv und nachhaltig bewertet. Auf Grund dieser Evaluation fanden auch noch einmal Korrekturen im Unternehmen statt.“

Key Performance Indicators & Verrechnungspreise

Die Arbeit des 2. Preisträgers (Gerald Weißensteiner, FH der Wirtschaft Graz, „Selektion möglicher KPI`s und Konzeption eines Kennzahlencockpits am Beispiel der WO&WO Sonnenlichtdesign GmbH & Co. KG“) beschäftigt sich mit der Entwicklung von Kennzahlen, die als Key Performance Indicators (KPI`s) genutzt werden sollen. Am Beispiel eines realen Unternehmens und lt. Jury „gut nachvollziehbar“ werden die Fragen behandelt, welche Auswahlschritte sinnvoll sind, welche Bewertungskriterien herangezogen wurden, welche Daten benötigt werden, welche Vor- bzw. Nachteile die ausgewählten Kennzahlen aufweisen. Juror Dr. Walter Schmidt, Executive Advisor des ICV-Vorstands: „Ein wesentlicher Punkt für die Prämierung seiner Arbeit liegt in der Orientierung auf den Zweck von Kennzahlen, die für die Führung eines Unternehmens eingesetzt werden sollen. So weist er darauf hin, dass die alleinige Erfassung eines Sachverhalts durch eine quantitative Kennzahl ohne Zuhilfenahme einer qualitativen Information problematisch sein und im ungünstigsten Fall zu Fehlentscheidungen führen könnte“. ICV-Vorstand und Jury-Mitglied Dr. Schmidt: „Kennzahlen sollen Controllern helfen, Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und sie proaktiv in den Führungsprozess einzubringen. Das ist Position des Internationalen Controller Vereins (ICV).“

„Steuern ist etwas anderes als Steuern!“, erklärte Juror Gerhard Radinger in seiner Laudatio zum 3. Preisträger. „Auf diesen kurzen Nenner könnte man die Arbeit von Fabio Britz bringen. Die sogenannten Inter-Company-Verrechnungen haben zum einen den Zweck, fiskalische Sanktionen wie Doppelbesteuerung oder Strafzahlungen zu vermeiden, aber auch die Steuerbelastung international tätiger Konzerne zu optimieren.“ Die „nur schwer überbrückbaren Zielkonflikte zwischen Steuern und Steuern“ habe Fabio Britz in seiner ausgezeichneten Master-Arbeit, „Verrechnungspreise zwischen Steuerung und Besteuerung: Verdeutlichung von Zielkonflikten anhand einer Fallstudie“, theoretisch beleuchtet und mit einem Fallbeispiel auch „zahlenmäßig unterlegt“. Radinger weiter: „Die Arbeit verbindet ein für den Controller spannendes wie auch gesellschaftspolitisch aktuelles Thema in hervorragender Weise.“

Wissenschaftliche Fundierung, Praxisrelevanz, Umsetzbarkeit, Innovationsgrad

Der NachwuchsPreis-Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole Jekel gehörten in diesem Jahr Christina Keindorf, Deutsche Bahn AG, Gerhard Radinger, Trainer CA Controller Akademie, Dr. Walter Schmidt, Executive Advisor des ICV-Vorstands, und Ute Schröder, Controlling-Benchmark-Zirkel, an. Die Jury hatte mehrfach getagt und dabei äußerst kritisch diskutiert, berichtet die Jury-Vorsitzende Prof. Jekel. Eingereicht worden waren 18 Abschlussarbeiten aus allen Ländern der DACH-Region. Diese deckten von klassischen Controlling-Instrumenten wie der Kostenrechnung und der Budgetierung über das Risikomanagement und Nachhaltigkeitscontrolling bis zu Rollenmodellen im Controlling die ganze Bandbreite ab. Auch die einreichenden Institutionen bildeten das gesamte Hochschulspektrum ab, was für eine hohe Akzeptanz des Nachwuchspreises in der Hochschullandschaft spricht.

Bei ihrer Entscheidung hatte die Jury folgende Kriterien angelegt: Neben der wissenschaftlichen Fundierung ging es vor allem um die praktische Relevanz der Fragestellung, die direkte Umsetzbarkeit der entwickelten Konzepte und den Innovationsgrad der Abschlussarbeiten. Ab 2018 wird als weiteres Kriterium die Konformität der Arbeiten bzw. deren kritische Diskussion zu den Grundsatzpositionen des ICV bewertet.

Der ICV-Controlling-NachwuchsPreis ist insgesamt mit über 4.000 Euro dotiert und wird vom Haufe Verlag und der Haufe Akademie gesponsert.

Finanzen und Nachhaltigkeit im Reporting verbinden, Risiken in der Unternehmensplanung berücksichtigen, das Selbstverständnis der Controller als „Partner des Managements“ klären – die Siegerarbeiten des diesjährigen ICV-Controlling-Nachwuchspreises sind vielfältig. Der Internationale Controller Verein (ICV) hat am Sonnabend (12. November 2016) im WISTA Technologie-Park Berlin-Adlershof den diesjährigen Preis für die besten Studienabschlussarbeiten zum Controlling verliehen.

Den 1. Preis erhielt Selina Rogers, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, für ihre Arbeit „Implementation of Integrated Reporting on the Example of Adidas”, der 2. Preis ging an Fynn Kohn, FH Kiel, und der 3. Preis an Dominic Danial Djannesari, WHU – Otto Beisheim School of Management, Vallendar.

„Siegerin hat höchst relevantes Thema aufgegriffen“

Die erste Preisträgerin, Selina Rogers, hatte ihre Bachelorthesis zur Einführung des Integrated Reporting am Beispiel der Firma Adidas geschrieben. Die ICV-Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Ute Vanini, FH Kiel, begründete ihre Entscheidung mit der „überzeugend klaren Problemformulierung und -abgrenzung“ sowie mit einem „sehr strukturierten Vorgehen zur Problembearbeitung“. Die Arbeit habe ein für Praxis und Forschung höchst relevantes Thema aufgegriffen, die Analyse basiere auf einer umfassenden internationalen Literaturauswertung. Zudem werden konkrete Lösungsansätze zum Integrated Reporting für das Unternehmen entwickelt und nachvollziehbar dokumentiert: „Die Ansätze für eine Integration des Reporting lassen sich z.T. auch auf andere Unternehmen übertragen“, so Professor Dr. Ute Vanini.

„Integrated Reporting“ strebt die Verknüpfung der Finanz- mit der Nachhaltigkeitsbe-richterstattung von Unternehmen an. So soll ein ganzheitliches Unternehmensbild gezeigt werden. Die Wirkung reicht weit über die bloße Berichterstattung hinaus: Auch unternehmensintern soll mit diesen integrierten Größen gesteuert werden, was
Anpassungen etwa des Ziel- und Controllingsystems notwendig macht. Hierbei muss das Management sich eine Vorstellung über die Umwelt und die Wirkungsweisen ihres Handelns darauf verschaffen.

Risikomanagement & Controlling – Controller als „Business Partner“
Der zweite Preisträger, Fynn Kohn, von der FH Kiel, hatte seine Masterthesis „Integration von Risikomanagement und Controlling – Entwicklung von Szenarien und Simulationen zur Berücksichtigung von Risikoaspekten in der Unternehmenspla-nung der ACO Haustechnik Gruppe“ überschrieben. Laut ICV-Jury zeigt die Arbeit „strukturiert und anwendungsorientiert Ansätze und Probleme des Einsatzes komplexerer Monte-Carlo-Simulationen zur Integration von Unternehmensplanung und Risikomanagement in einem mittelständischen Unternehmen beispielhaft auf“.

Der dritte Preisträger, Dominic Danial Djannesari von der WHU – Otto Beisheim School of Management, hatte seine Bachelorthesis mit dem Titel „Business Partne-ring in Practice – The relationship between Controllers' roles and reporting practices“ verfasst. Auch dieser Gewinner habe ein sehr relevantes Thema aufgegriffen, erklärte die Juryvorsitzende. Die empirische Untersuchung, wie sich das Verständ-nis der eigenen Controllerrolle auf das Reporting eines Unternehmens auswirkt, schärfe zumindest in den Unternehmen das Bewusstsein für das Thema und könne Ansatzpunkte für eine bewusstere Gestaltung der Controllerrolle bieten.

Rekordbeteiligung 2016
Groß wie nie zuvor war das Bewerberfeld um den ICV-Controlling-Nachwuchspreis 2016: 23 Arbeiten wurden aus der gesamten DACH-Region, sowohl von Universitä-ten als auch Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften, eingereicht. Deren breites Themenspektrum deckte vom klassischen Kostencontrol-ling und der Budgetierung über das Risikomanagement und Nachhaltigkeitscontrolling bis zu Rollenmodellen im Controlling die ganze Bandbreite des Controllings ab.

Seit 2005 verleiht der ICV den Controlling-Nachwuchspreis alljährlich auf der Fach-tagung Controlling Innovation Berlin (CIB). Der Preis ist insgesamt mit über 4.000 EUR dotiert und wird von Haufe-Verlag und Haufe-Akademie gesponsert. Die CIB organisieren die regionalen Netzwerke des ICV im Osten Deutschlands: Berlin-Brandenburg, Sachsen, Thüringen sowie Weser-Harz. Traditionell stellt der frisch gekürte Preisträger im CIB-Plenum seine Arbeit vor.


Der Internationale Controller Verein (ICV) hat den Controlling-Nachwuchspreis 2015 am Sonnabend (7. November) in Berlin verliehen. Der 1. Preis ging an Dipl.-Ing. Bettina Schoberegger von der FH Joanneum in Graz. Platz zwei wurde zweimal vergeben, an: Thomas Weisz­dorn (Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg) sowie an Daniel Erlemann (Hochschule Niederrhein). Die Preisverleihung fand während der ICV-Fachtagung Controlling Innovation Berlin - CIB 2015 in Berlin-Adlershof statt.

Die Siegerarbeit von Bettina Schoberegger, "Zielkonflikte im Working Capital Management - Optimierung interner und externer Logistikprozesse durch verbesserte Interaktion", ist in Graz von Prof. Dr. Martin Tschandl betreut worden. Die Arbeit von Thomas Weiszdorn, "Einfluss der Distributionsstrategie auf den marktorientierten Unternehmenswert - Empirische Analyse internationaler, börsennotierter Unternehmen", betreute in Nürnberg Professor Thomas M. Fischer.

Die Masterthesis von Daniel Erlemann, "Entwicklung eines Verfahrens zur angemessenen Berücksichtigung der Energiekosten im Rahmen eines Energiemanagementsystems gemäß ISO 50001:2011 in kleinen und mittleren Unternehmen am Beispiel der Frankenberg GmbH", betreute in Krefeld Prof. Ulrich Nissen.

Die Preisträger hatte eine Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Ute Vanini, Fachhochschule Kiel, FB Wirtschaft, gekürt. Der Jury gehören Gerhard Radinger, Trainer CA Controller Akademie in Wörthsee bei München, Dr. Hendrik Vater, CFO DHL Supply Chain Southern Europe, CFO Life Science & Healthcare Logistics DHL Supply Chain EMEA, Mitglied des ICV-Kuratoriums, und Ulrich Wilke, Berlin, an.

In ihrer Masterthesis beschäftigt sich die Nachwuchspreis-Trägerin mit der Optimierung des Working Capitals von Unternehmen. Da eine isolierte Optimierung des Working Capitals in einzelnen Funktionsbereichen zu negativen Auswirkungen entlang der Lieferkette führen kann, sind Optimierungen aufeinander abzustimmen und die gegenseitigen Auswirkungen auf die Supply Chain zu berücksichtigen. Im Working Capital Management kann dies durch einen ganzheitlichen, auf die Prozesse entlang der gesamten Lieferkette abgestimmten Ansatz erreicht werden. Dazu ist es notwendig, die Einflussfaktoren auf das Working Capital und insbesondere deren Wechselwirkungen zu identifizieren und zu analysieren. In ihrer Laudatio betonte die Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Ute Vanini, die Siegerarbeit beschäftige sich mit "einem aktuellen und sehr relevanten Thema, da eine reduzierte Kapitalbindung wesentlich zur Rentabilität und Liquidität eines Unternehmens beiträgt."

In seiner Masterarbeit untersucht Thomas Weizdorn, laut Jury erstmalig, den Einfluss der Distributionsstrategie auf den marktorientierten Unternehmenswert auf Basis einer großzahligen internationalen Stichprobe. Die empirische Analyse konnte den positiven Einfluss ausgewählter Distributionsstrategien auf die kurz- und die langfristige Umsatzentwicklung und die (Über-)Renditeentwicklung aufzeigen, jedoch nicht auf die Kapitalmarktperformance.

An der Masterthesis von Daniel Erlemann würdigte die Jury die "umfassende und strukturierte Bearbeitung einer praxisrelevanten Fragestellung." Der 2. Preisträger habe konkrete und direkt anwendbare Lösungsansätze für eine verbesserte Einbeziehung der Energiekosten in die Deckungsbeitragsrechnung eines Unternehmens entwickelt: "Ihm ist somit der Theorie-Praxis-Transfer in herausragender Weise gelungen."

Mit dem Controlling-Nachwuchspreis erkennt der ICV die Leistungen von Nachwuchskräften an, die bereits während ihres Studiums innovative wissenschaftliche Lösungen für praktische Probleme des Controllings entwickeln. Auch ihre Professorinnen und Professoren erfahren Anerkennung, weil sie den Praxisbezug in ihrer Lehre und Forschung pflegen und ihre Studierenden unterstützen. "Für die Controller-Praxis ist es von großer Bedeutung, dass sich Studierende während ihrer Ausbildung nicht nur mit theoretischen Konzepten und Methoden, sondern auch mit deren praktischer Anwendung beschäftigen", so Prof. Vanini.

Der Controlling-Nachwuchspreis ist insgesamt mit über 4.000 Euro dotiert, das Preisgeld geht jeweils zu 2/3 an den Studierenden und zu 1/3 an den betreuenden Lehrstuhl. Den seit 2005 alljährlich auf der Fachtagung Controlling Innovation Berlin - CIB verliehenen Preis sponsern Haufe Verlag und Haufe Akademie.

Controlling-Nachwuchspreisträgern 2014 (v.l.n.r.): Simon Redlinger, HS Aalen, 1. Preis; Claudia Lisa Weißmann, TU Darmsatdt, 3. Preis; Christopher Kaufmann, HS Rosenheim, 2. Preis.

Am 15. November sind auf der Fachtagung „14. Controlling Innovation Berlin – CIB 2014“ die drei Hochschulabsolventen gemeinsam mit ihren betreuenden Professoren geehrt worden. Der 1. Preisträger, Simon Redlinger, stellte im CIB-Plenum vor rund 100 Controlling-Experten seine Arbeit vor. Alle drei, in diesem Jahr ausgezeichneten Masterarbeiten behandeln das Spannungsfeld zwischen Controlling und Technik und sind entweder in Kooperation zwischen den Fachbereichen Wirtschaft und Technik oder an einer Technischen Universität erstellt worden.

Der mit über 4.000 EUR dotierte Controlling-NachwuchsPreis wurde auch in diesem Jahr von der Haufe-Gruppe gesponsert.

1. Preis:

Simon Redlinger (Hochschule Aalen, betreut von Prof. Dr. Axel Löffler und Prof. Dr. Robert Rieg) hat in seiner Masterthesis „Windkraft Wirtschaftlichkeitsrechnung – eine systemdynamische Analyse“ eine sehr praxisrelevante Fragestellung bearbeitet, erklär-te die Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Ute Vanini von der FH Kiel, in ihrer Laudatio. Dabei habe er eine äußerst anspruchsvolle Methode zur Modellierung der vielfältigen Wir-kungszusammenhänge bei der Erzeugung von Windkraft verwendet. Zudem würden verschiedene Szenarien simuliert sowie Parameter im Rahmen von Sensitivitätsanaly-sen variiert und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Windkraftanlagen berechnet. Der Preisträger zeige somit, dass auch komplexe Modellierungs- und Simu-lationsmethoden direkt in der Praxis angewendet werden können und dort einen deutlichen Mehrwert bei der Analyse der Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen bieten.

2. Preis:

Der zweite Preisträger, Christopher Kaufmann, an der Hochschule Rosenheim betreut von Prof. Dr. Robert Ott und Prof. Dr. Oliver Kramer, wurde für seine Masterthesis „Festlegung von verursachungsgerechten Fertigungsstundensätzen zur korrekten Bewertung des Vorratsvermögens nach BilMoG“ (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz) geehrt. Die Jury würdigte die umfassende und strukturierte Bearbeitung einer praxisrelevanten Fragestellung. Dabei seien konkrete und direkt anwendbare Lösungsansätze für die Verbesserung der Verursachungsgerechtigkeit der Fertigungsstundensätze für ein Praxisunternehmen entwickelt worden. Dem Preisträger sei somit der „Theorie-Praxis-Transfer in herausragender Weise“ gelungen.

3. Preis:

Die 3. Preisträgerin 2014 ist Claudia Lisa Weißmann von der TU Darmstadt, betreut von Prof. Dr. Reiner Quick und Prof. Dr. Anette von Ahsen. Ihre Masterthesis trägt den Titel: „Analyse der Nutzung von Life Cycle Costing und Life Cycle Assessment für Effizienzhäuser“. Die Preisträgerin habe eine relevante Fragestellung aufgegriffen, mittels einer wissenschaftlichen Methodik (Life Cycle Costing) analysiert und ihre Vorgehensweise und ihre Ergebnisse verständlich dargestellt. Die Arbeit gefalle insgesamt durch eine umfassende Literaturauswertung.

Der 1. Preis wurde für die Diplomarbeit von Christopher Scheubel, Technische Universität München, vergeben (im Bild vorne links). Die von Prof. Dr. Gunther Friedl und Dr. Sabine Pallas betreute Arbeit mit dem Titel „Corporate Social Responsibility and Financial Performance in the Automotive Industry – Do Social and Environmental Outperformers also outpace financially?“ geht der Frage nach, ob sich Maßnahmen der sozialen Verantwortung und der Nachhaltigkeit für Unternehmen auch finanziell lohnen. Die Jury erachtete es als besonders preiswürdig, dass sich die Arbeit mit einem relevanten und aktuellen Thema beschäftigt: der Bedeutung der Corporate Social Responsibility (CSR) für das Controlling. Sie leiste hier „einen grundlegenden Beitrag, denn wenn die CSR-Aktivitäten einen positiven Einfluss auf den finanziellen Unternehmenserfolg haben, müssen sie auch gesteuert und damit „controlled“ werden“, heißt es in der Laudatio der Jury-Leiterin, Prof. Dr. Ute Vanini von der FH Kiel. Die Arbeit besteche neben ihrer sprachlichen Prägnanz durch ihr äußerst fundiertes Untersuchungsdesign und dessen wissenschaftlich saubere und ambitionierte Umsetzung. Dem Autor sei es gelungen, ein anspruchsvolles Thema klar und verständlich aufzubereiten und Implikationen für das Management abzuleiten.

Den 2. Preis erhielt Tobias Zöller von der Technischen Universität Darmstadt. Mit seiner Arbeit „Kritische Analyse von Ansätzen des Carbon-Controlling“ wurde er von Prof. Dr. rer. pol. Reiner Quick und Prof. Dr. Anette von Ahsen betreut. Die Bachelorthesis hatte die Jury ausgewählt, weil Carbon-Controlling ein noch relativ junges, aktuelles und wichtiges sowie komplexes Thema für die Controller-Community ist. Auf der Grundlage einer umfassenden internationalen Literaturauswertung gebe Zöller einen strukturierten und kritischen Überblick über die verschiedenen Ansätze des Carbon-Controllings, so die Jury.

Den 3. Preis vergab die Jury an Christine Meyer von der Justus-Liebig-Universi­tät Gießen. Ihre von Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger betreute Masterthesis hat das Thema: „The effects of information presentation on the base-rate fallacy: An experimental approach“. Die Autorin befasst sich darin mit der Fehleinschätzung von bedingten Eintrittswahrscheinlichkeiten bestimmter Ereignisse. Sie untersucht auf der Grundlage von Experimenten, wie unterschiedliche Berichtsformate in Form von Texten, Grafiken und Tabellen das Auftreten dieser Fehleinschätzungen beeinflussen. Jury-Leiterin Prof. Vanini betont, dass sich hieraus „wertvolle Implikationen für die Controller-Praxis für die Gestaltung von Berichten und die Darstellung von Informationen“ ergeben. „Neben der inhaltlichen Bedeutung ist auch die hohe wissenschaftliche Qualität der Arbeit besonders preiswürdig“, so die Jury-Leiterin.

Controlling für die Praxis weiterentwickeln

Der ICV hat den Controlling Nachwuchspreis zum 9. Mal im Rahmen der Fachtagung "Controlling Innovation Berlin – CIB 2013" verliehen. Als führende europäische Vereinigung der Controlling-Praktiker verbreitet der ICV das Gedankengut des Controllings und entwickelt es für die Praxis weiter. „Dafür sind die Befruchtung mit neuen Ideen und die Zusammenarbeit mit Hochschulen und anderen Ausbildungseinrichtungen nötig“, erläutert Prof. Dr. Ute Vanini die wesentlichen, mit der Idee des Controlling-Nachwuchspreises verbundenen Ziele. „Mit dem Preis möchten wir die Leistung junger Nachwuchskräfte, die bereits während ihres Studiums innovative wissenschaftliche Lösungen für praktische Probleme des Controllings entwickeln, anerkennen. Auch ihre Professorinnen und Professoren haben sich unsere Anerkennung verdient, weil sie den Praxisbezug in ihrer Lehre und Forschung pflegen und ihre Studierenden als Sparringspartner und Betreuer unterstützen. Für die Controller-Praxis ist es von großer Bedeutung, dass sich Studierende während ihrer Ausbildung nicht nur mit theoretischen Konzepten und Methoden, sondern auch mit deren praktischer Anwendung beschäftigen.“

Die elf eingereichten Abschlussarbeiten umfassten eine bunte Mischung klassischer und neuer Controlling-Themen. Die Jury unter Leitung von Prof. Dr. Ute Vanini mit Gerhard Radinger, Trainer in der Controller Akademie, Ulrich Wilke, Dr. Hendrik Vater, CFO DHL Supply Chain Southern Europe, CFO Life Science & Healthcare Logistics DHL Supply Chain EMEA, ICV-Kuratoriums­mitglied, war über die zunehmende Internationalisierung erfreut. Denn eine wissenschaftliche Weiterentwicklung des Controllings kann nur nach internatio­nalen Standards erfolgen. Ihre Entscheidungen fällt die Jury anhand der vier Kriterien wissenschaftliche Fundierung, praktische Relevanz, Umsetzbarkeit und Innovationsgrad.

Der von Haufe Verlag und Haufe Akademie gesponserte Controlling-Nach-wuchspreis ist insgesamt mit 4.050 Euro dotiert. Zusätzlich zu den Geldpreisen erhalten die Preisträger eine kostenlose Jahresmitgliedschaft im ICV und ein kostenloses Jahresabonnement des Controller Magazins, der erfolgreichsten und auflagenstärksten Controlling-Zeitschrift Deutschlands.

Der Controlling-NachwuchsPreis 2012 geht an Sabine Rossegger, FH Joanneum Kapfenberg, mit der Diplomarbeit "Moderne Budgetierung – Adäquate IT-Unterstützung zur Praxisumsetzung", den 2. Preis erhält Robert Schulze von der HS für Wirtschaft und Recht Berlin für die Masterarbeit "Designing principles and sucess factors for the conception of management performance dashboards for sales companies – A case study on Biotronik", der 3. Preis geht an Slavomira Podluckà von der FH Westküste in Schleswig-Holstein mit der Bachelorarbeit "Framing im Berichtswesen".  Der Controlling-NachwuchsPreis des Internationalen Controller Vereins (ICV) wurde am 27. Oktober auf der Fachtagung "Controlling Innovation Berlin – CIB 2012" zum achten Mal verliehen.

Die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Ute Vanini, Prodekanin und Controlling-Professorin der Fachhochschule Kiel, mit Dr. Hendrik Vater (DHL), Ulrich Wilke (Controller im Ruhestand) und Gerhard Radinger (Controller Akademie CA), traf ihre Entscheidung unter zwölf eingereichten Arbeiten von Hochschulen aus drei Ländern (D, A, CH). Entscheidende Kriterien waren wissenschaftliche Fundierung, praktische Relevanz der Fragestellung, direkte Umsetzbarkeit der entwickelten Handlungsempfehlungen und der Innovationsgrad der Arbeit.

Preisträger 2012 aus Kapfenberg, Berlin und Heide (Schleswig-Holstein)
Den 1. Preis erhält die Diplomarbeit von Sabine Rossegger, FH Joanneum Kapfenberg (Österreich). Das Thema der von Prof. Dr. Martin Tschandl betreuten Siegerarbeit 2012 lautet: "Moderne Budgetierung – Adäquate IT-Unterstützung zur Praxisumsetzung". Die Jury-Vorsitzende, Prof. Vanini, berichtet von einem "sehr eindeutigen Sieger": "Selten habe ich eine derartige Geschlossenheit bei der Juryentscheidung erlebt, was für eine durchgängig ausgezeichnete Qualität der Arbeit spricht."

"Die Arbeit beschäftigt sich mit einem äußerst relevanten und komplexen Thema für die Praxis, da Planungs- und Budgetierungsprozesse sehr viele zeitliche Ressourcen in Unternehmen beanspruchen", erläutert die Juryvorsitzende die Entscheidung. "Aufbauend auf dem Konzept der 'Modernen Budgetierung' des Internationalen Controller Vereins argumentiert Frau Rossegger, dass eine qualitativ hochwertige, aber auch effiziente Budgetierung nur mit einer entsprechenden IT-Unterstützung zu erreichen ist und entwickelt ein Vorgehensmodell inklusive eines Bewertungsansatzes zur Softwareauswahl." Dabei sei ein "Spagat zwischen einer wissenschaftlichen fundierten Herleitung und anschaulichen Darstellung des Modells in herausragender Weise" gelungen. Der in der Siegerarbeit entwickelte Ansatz "kann als Grundmodell für die IT-Unterstützung dienen und von Unternehmen jeweils auf ihre spezifische Bedürfnisse angepasst und vereinfacht werden", lautet das Fazit.

Der 2. Platz wurde vergeben an Robert Schulze von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. In seiner Masterthesis, "Designing principles and success factors for the conception of management performance dashboards for sales companies – A case study on Biotronik", hat der Autor laut Jury "ein relevantes Thema gut nachvollziehbar und strukturiert bearbeitet und anschaulich dargestellt." Er habe eine konkrete unternehmensbezogene Lösung für ein Performance Management Dashboard entwickelt, wobei sich die Vorgehensweise und der grundlegende Aufbau des Dashboards problemlos auf andere Unternehmen übertragen lässt.

Der 3. Platz wurde vergeben an Slavomira Podluckà von der Fachhochschule Westküste in Schleswig Holstein. Mit der Arbeit über das "Framing im Berichtswesen" nahm die Jury erstmalig eine Bachelorthesis in den Kreis der preiswürdigen Arbeiten auf. Beim "Framing" geht es um die inhaltliche, strukturelle und sprachliche Gestaltung von Berichten und die dadurch ausgelösten, gewollten und ungewollten, Effekte auf die Wahrnehmung und Entscheidung der Berichtsleser. "Frau Podlucká untersucht mit ihrer Thesis ein sehr relevantes, wenn auch bislang wenig beachtetes Thema aus der Controlling-Praxis anhand zahlreicher Beispiele sehr anschaulich und leitet auch einige Handlungsempfehlungen ab", heißt es bei der ICV-Jury.

(Bild: Nach der Verleihung des Controlling-NachwuchsPreises 2011 in Berlin, v.l.n.r.: Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger, Justus-Liebig-Universität Gießen; Prof. Dr. Ute Vanini, Fachhochschule Kiel, ICV-Jury-Vorsitzende; Sebastian Göbel, 2. Preis, Justus-Liebig-Universität Gießen; Günther Lehmann, Haufe-Verlag; Karl Krziwon, 1. Preis, Hochschule Rosenheim.)

Der 1. Preis, dotiert mit 2.500 EUR, geht an Karl Krziwon von der Hochschule Rosenheim. Seine in Zusammenarbeit mit BMW entstandene Arbeit trägt den Titel: „Entwicklung eines Modells zur systematischen Erhebung von Faktorpreisen für Kalkulationsmodelle zur Kostenstrukturanalyse von Fahrzeugbauteilen“. Die ICV-Jury würdigte mit ihrer Entscheidung das in dieser Arbeit entwickelte anspruchsvolle, aber praktikable Modell zur Entscheidungsunterstützung bei der Auswahl von Daten für Kalkulationsmodelle in der Automobilindustrie.
Der zweite, mit 1.500 EUR dotierte Preis geht an Sebastian Göbel von der Justus-Liebig-Universität Gießen für seine Arbeit „Controllinggerechte Gestaltung von Anreizsystemen in Krisensituationen“. Laut ICV-Jury hat der Autor ein sehr relevantes Thema strukturiert und umfassend aufgearbeitet und allgemeine Handlungsempfehlungen für die krisengerechte Gestaltung von Anreizsystemen abgeleitet.
Mit dem seit 2005 alljährlich verliehenen „Controlling-NachwuchsPreis“ will der Internationale Controller Verein (ICV) den Controllernachwuchs fördern sowie innovative und praktikable Ideen einer breiten Controllerschaft zugänglich machen. Das Preisgeld wird jeweils zu 2/3 an den Preisträger und zu einem Drittel an den betreuenden Hochschullehrer ausgeschüttet.
Die „Controlling Innovation Berlin“ (CIB) ist eine von den regionalen ICV-Arbeitskreisen Berlin, Berlin-Brandenburg, Franken, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen und Weser-Harz organisierte Fachtagung. Jedes Jahr treffen sich zur CIB Controlling-Praktiker, Manager, Berater, Wissenschaftler und Studenten in der WISTA Management GmbH in Berlin-Adlershof. Das Motto der CIB 2011, „Controlling ist (auch) Kommunikation“, unterstrich den Anspruch des veranstaltenden Internationalen Controller Vereins (ICV) an ein nachhaltiges Controlling. Dieser Ansatz versteht Controlling als Steuerungsprozess, der nur im Zusammenwirken von Controllern und Managern seine Wirkung entfalten kann.

Der Controlling-NachwuchsPreis wird gesponsert von Haufe Lexware und von der Haufe-Akademie.

20. Controlling-Nachwuchspreisträger Martin Petschnig (3.Preis) und Kathrin Moormann (1. Preis) mit ihrer Professorin Dr. Ute Vanini.

An die Fachhochschule Kiel, die Universität Regensburg und die FH Joanneum Kapfenberg (Österreich) sind die Controlling-Nachwuchspreise 2010 des Internationalen Controller Vereins (ICV) verliehen worden.

Die Controlling-Nachwuchspreisträger wurden auf der Fachtagung „10. Controlling Innovation Berlin CIB 2010“ am Sonnabend (18. September) geehrt. Kathrin Moormann von der FH Kiel präsentierte im Plenum ihre mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit zur „Systematisierung der Risikoidentifikation“.

Ausschlaggebend für die Jury-Entscheidung war die Erarbeitung konkreter, anwendungsnaher, innovativer Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die von hoher praktischer Relevanz für das Controlling sein sollten. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Prof. Dr. Ute Vanini (Vorsitzende), Dr. Klaus Eiselmayer, Ulrich Wilke und Dr. Hendrik Vater.

Die Controlling-Nachwuchspreisträger 2010 sind:

1. Preis, dotiert mit 2.250 EUR: Kathrin Moormann, FH Kiel: „Systematisierung der Risikoidentifikation im Dräger-Konzern - Entwicklung eines Risikokatalogs und weiterführender Ansätze“;

2. Preis, dotiert mit 1.200 EUR: Bettina Karl, Universität Regensburg: „Von der Input- zur Outputorientierung am Beispiel der Event-Abteilung der

HypoVereinsbank“;

3. Preis, dotiert mit 600 EUR: Martin Petschnig, FH Joanneum Kapfenberg: „Controlling der Kundenintegration - Erstellung eines Controlling-Konzeptes im Rahmen von Mass Customization und Open Innovation“.

Anliegen des zum 6. Mal verliehenen ICV-Controlling-Nachwuchspreises ist es, den Controllernachwuchs zu fördern sowie innovative Ideen einer breiten Controllerschaft zugänglich zu machen. Die vom Haufe Verlag gesponserten Preisgelder werden zu 2/3 an die Autoren ausgeschüttet und zu 1/3 an den betreuenden Lehrstuhl bzw. die betreuende Professur. Eine Jahresmitgliedschaft im Internationalen Controller Verein, die auch den Bezug des „Controller Magazins“ einschließt, ist weiterer Bestandteil des Preises.


An die Fachhochschule Kiel, die Universität Regensburg und die FH Joanneum Kapfenberg (Österreich) sind die Controlling-Nachwuchspreise 2010 des Internationalen Controller Vereins (ICV) verliehen worden.

Die Controlling-Nachwuchspreisträger wurden auf der Fachtagung „10. Controlling Innovation Berlin CIB 2010“ am Sonnabend (18. September) geehrt. Kathrin Moormann von der FH Kiel präsentierte im Plenum ihre mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit zur „Systematisierung der Risikoidentifikation“.

Ausschlaggebend für die Jury-Entscheidung war die Erarbeitung konkreter, anwendungsnaher, innovativer Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die von hoher praktischer Relevanz für das Controlling sein sollte. Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Prof. Dr. Ute Vanini (Vorsitzende), Dr. Klaus Eiselmayer, Ulrich Wilke und Dr. Hendrik Vater.

Die Controlling-Nachwuchspreisträger 2010 sind:

1. Preis, dotiert mit 2.250 EUR: Kathrin Moormann, FH Kiel: „Systematisierung der Risikoidentifikation im Dräger-Konzern - Entwicklung eines Risikokatalogs und weiterführender Ansätze“;

2. Preis, dotiert mit 1.200 EUR: Bettina Karl, Universität Regensburg: „Von der Input- zur Outputorientierung am Beispiel der Event-Abteilung der HypoVereinsbank“;

3. Preis, dotiert mit 600 EUR: Martin Petschnig, FH Joanneum Kapfenberg: „Controlling der Kundenintegration - Erstellung eines Controlling-Konzeptes im Rahmen von Mass Customization und Open Innovation“.

Anliegen des zum 6. Mal verliehenen ICV-Controlling-Nachwuchspreises ist es, den Controllernachwuchs zu fördern sowie innovative Ideen einer breiten Controllerschaft zugänglich zu machen. Die vom Haufe Verlag gesponserten Preisgelder werden zu 2/3 an die Autoren ausgeschüttet und zu 1/3 an den betreuenden Lehrstuhl bzw. die betreuende Professur. Eine Jahresmitgliedschaft im Internationalen Controller Verein, die auch den Bezug des „Controller Magazins“ einschließt, ist weiterer Bestandteil des Preises.

Christian Ludwig: Konzeption eines Kennzahlensystems für den Produktionsbereich zur Qualifizierung des Controlling im Metallbau am Beispiel der Yue Hui Enterprise Shanghai.

Green Controlling-Preis

Mit Green Controlling unter dem Titel "TUI Net Zero 2050" sichert die TUI Group den Erfolg der TUI Nachhaltigkeitsstrategie, die sie gemeinsam mit der Digitalisierung als Basis für profitables Wachstum betrachtet. 
Dafür hat der internationale Touristikkonzern mit Sitz in Hannover den Green Controlling-Preis 2023 erhalten. Dieser wurde im Rahmen des ICV Congresses der Controller am 30. April 2024 in München überreicht. Der mit 10.000 Euro dotierte Green Controlling-Preis wird jährlich von der Péter Horváth-Stiftung in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein verliehen. Guido Kessener, Head of Group Reporting der TUI Group, nahm den Preis stellvertretend für sein Projektteam mit Kathrin Möller (Group Director Sustainability & ESG), Frieder Olfe (Head of Technology / Sustainability) und Dr. Susanne Gauglitz (CFO Central Region) entgegen. 

Stuttgart/Wörthsee, 20. September 2022. Der Weg zur CO2-Neutralität beginnt im Bereich Finance. Mit dem Gewinnerprojekt „Combining Planet & Profit“ des Green Controlling-Preises 2022 zeigt Heraeus Precious Metals einen beispielhaften Transformationspfad auf. Er beginnt im Controlling, erstreckt sich über den gesamten Geschäftsbereich und später, so das Ziel, auf die ganze Branche. „Diese ganzheitliche Lösung ist in mehrfacher Hinsicht eine Musterlösung“, würdigte Laudator Prof. Dr. Heimo Losbichler, ICV Vorstandsvorsitzender, das Projekt bei der Verleihung am 20. September in Stuttgart. Der mit 10.000 Euro dotierte Green Controlling-Preis wird jährlich von der Péter Horváth-Stiftung in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein verliehen.

Die Heraeus Gruppe ist ein weltweit führender Technologiekonzern in Familienbesitz. Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf eine im Jahr 1660 gegründete Familienapotheke zurück. Heute gehören zum Konzern Unternehmen aus den Bereichen Umwelt, Elektronik, Gesundheit und industrielle Anwendungen. Die nun preisgekrönte Business Unit Heraeus Precious Metals ist weltweit führend bei Edelmetalldienstleistungen und -produkten sowie im Handel von industriell genutzten Edelmetallen. In diesem Geschäftsbereich sind alle Aktivitäten im Edelmetallkreislauf vom Handel über die Edelmetallproduktion bis hin zu Recycling gebündelt.

Das Ziel ist fest im Blick: „Wir als Heraeus Precious Metals haben einen konkreten Plan, wie wir unseren Beitrag leisten werden, unseren Planeten zu schützen. Unsere Produkte tragen aktiv dazu bei, Emissionen einzusparen. Gleichzeitig wollen wir aber auch mit der Art und Weise, wie wir unsere Produkte herstellen, einen Beitrag für unseren Planeten leisten. Dabei gehen unsere Ziele und Ambitionen weit über die Vorgaben des Gesetzgebers hinaus“, bekräftigen Maria Busch und Christin Sauer. Unter ihrer Federführung wird das umfassende Projekt vorangetrieben. Maria Busch ist Head of Global Controlling, Reporting & Projects; Christin Sauer ist Global Business Controller der Heraeus Precious Metals am Sitz der Heraeus Holding im hessischen Hanau. Die Metallindustrie und ihr Umgang mit kostbaren Ressourcen sollen transformiert werden, so ihr titulierter Anspruch. Der Weg dorthin beginnt im eigenen Unternehmen mit konsequenter Messung und Nachverfolgung der ehrgeizigen Ziele durch das Controlling.

Ab 2033 sind fossile Energien tabu

Ausgehend vom Basisjahr 2019 soll Elektrizität bis zum Jahr 2025 weltweit vollständig aus Quellen erneuerbarer Energien bezogen sowie die Effizienz der eingesetzten Energien um 20 Prozent erhöht werden – auch, indem unnötige Verbräuche identifiziert und vermieden werden. Zudem strebt Heraeus Precious Metals an, bis 2025 vollständig CO2-neutral zu produzieren. Bis zum Jahr 2033 soll die Sparte Heraeus Precious Metals frei von der Verwendung fossiler Energien sein.

Damit sind Startlinie und Zieleinlauf definiert. Anders als in vielen anderen Unternehmen, die sich ebenfalls auf den Weg zum CO2-freien Fußabdruck gemacht haben, liegt der Ausgangspunkt der Transformation im Bereich Finance. Hier wird das zukunftweisende Projekt aufgesetzt und der Grundstein für alle weiteren Ableitungen von Maßnahmen gelegt. Auf Basis des jeweils aktuellen CO2-Fußabdrucks werden Management- und Cost Center-Reports erstellt, CO2-Ziele in Management Scorecards festgeschrieben und der CO2-Fußabdruck für anstehende Investitionsentscheidungen und Budgetprozesse mit in Betracht gezogen. In der zweiten Stufe der Entwicklung wird dieser Prozess mit Zielsetzungsvereinbarungen, Review Meetings und Produktionsbegehungen in die ganze Organisation ausgerollt, bis schließlich in Stufe 3 die „grüne Unternehmenstransformation“ erreicht ist. Mit der Transformation geht die Revision der bisherigen Unternehmensstrategie einher – das bestehende Geschäftsmodell wird auf den Prüfstand gestellt. Auch die Zulieferer werden in die Entwicklung einbezogen. Heraeus Precious Metals hat kein geringeres Ziel, als neue Standards für seinen Industriebereich zu setzen. 

Vier Säulen sorgen für Orientierung entlang des Projektwegs

Für die Realisierung hat Heraeus Precious Metals vier tragende Säulen identifiziert, auf deren inhaltliche Stabilität zu achten ist, um das Projektziel zu erreichen. Unter dem Motto „Shaping the way we work to combine Planet and Profit“ sind die Bereiche Transparenz & Roadmap, kulturelle Transformation, kohlenstoffreduzierende Aktivitäten sowie Geschäftsmodelle & Kunden immer fest im Blick. Controllerinnen und Controller können mit Investitionsentscheidungen, wissenschaftlich fundierten Zielsetzungen und der permanenten Evaluierung des Produktportfolios im Hinblick auf den CO2-Fußabdruck maßgeblich zum Gelingen beitragen. Über QLIK Berichte werden relevante Daten organisationsweit bis zum Cost Center Level zur Verfügung gestellt. Im Budgetierungsprozess werden die größten CO2-Treiber ausgemacht und im Rahmen der Management-Zielvereinbarungen die Reduktion der Kohlenstoffemissionen analog der EBT-Ziele auf alle Standorte und Geschäftsbereiche übertragen. 

Drei zentrale Punkte waren ausschlaggebend für die Entscheidung, Heraeus Precious Metals zum Gewinner des Green Controlling-Preises 2022 zu küren, sagt Prof. Dr. Heimo Losbichler. Zum einen sei bemerkenswert, dass das Projekt keine Reaktion auf die Erfordernisse des Kapitalmarkts, sondern „aus eigener Überzeugung“ entstanden sei. Darüber hinaus biete das Controlling-Team eine ganzheitliche Lösung an - von der Strategie bis zum operativen Reporting, vom Leistungserstellungsprozess bis zu den Produkten. Die gesamte Wertschöpfungskette bis Scope 3 wurde konzipiert und für eine flächendeckende Anwendung im gesamten Konzern gesorgt. Dabei sei beeindruckend, dass das Augenmerk nicht nur auf CO2, sondern auf GHG gelegt wurde. „Außerdem zeigt das Projekt den Idealfall des modernen Controllings: die Lösung schafft Transparenz, ausgehend von einem eindeutigen Ist-Zustand und klaren Zielen. Die Rolle des Controllings ist hierbei ein aktives Business-Partnering“, zeigt sich der ICV Vorstandsvorsitzende begeistert.

Pluspunkte fürs Image sind gern genommene Nebenwirkungen

Für den Gewinner des Green Controlling-Preises 2022 ist die ökonomische Wirkung dieser Maßnahmen mehr als wünschenswert. Neben dem „Investor Push“ für Anleger, die auf nachhaltigkeitsbasierte KPIs achten, und dem „Customer Pull“ für Kunden, die auf eine durchgängige Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette Wert legen, steigert Heraeus Precious Metals mit dem ausgezeichneten Projekt auch seine Attraktivität als Arbeitgeber und erfüllt ganz nebenbei die gesetzlichen Vorgaben, etwa für den Green Deal, CBAM und CSRD. Ganz bewusst wird dabei auch die Rolle als „Leader“ in der eigenen Industriebranche übernommen. Auf dem eigenen Weg zur CO2-Neutralität bis 2025 werden hohe Standards, auch bei der Recyclingquote, definiert, um andere Unternehmen zu beeinflussen und zu motivieren.

Erstmals seit der ersten Preisvergabe des Green Controlling-Preises im Jahr 2011 fehlte sein Initiator und traditioneller Laudator. Péter Horváth ist im Juni diesen Jahres im Alter von 85 Jahren für alle völlig überraschend verstorben. Auch beim Stuttgarter Controlling & Management Forum, in dessen Rahmen der Preis alljährlich verliehen wird, wurde dem charismatischen und jahrzehntelang über die Maßen für den Fachbereich aktiven „Controlling-Papst“ noch einmal gedacht.

BASF erhält Green Controlling-Preis für innovative Praxislösung

Die Péter Horváth-Stiftung und der Internationale Controller Verein (ICV) haben gemeinsam den Green Controlling-Preis für die beste Praxislösung zum Thema Controlling und Nachhaltigkeit verliehen. Die Auszeichnung erhielt in diesem Jahr die BASF. Das Chemieunternehmen wurde für seine Methode zur Errechnung des produktbezogenen CO2-Fußabdrucks ausgezeichnet. BASF kann mithilfe des digitalen „Strategic CO2 Transparency Tool“ (SCOTT) nunmehr den CO2-Fußabdruck für alle rund 45.000 Produkte des eigenen Portfolios berechnen. So schafft das Unternehmen aus Ludwigshafen Transparenz und ermöglicht feinjustierte Steuerungsmöglichkeiten, um künftig noch mehr Emissionen zu vermeiden.

„Wir sind stolz auf den Green Controlling Award - eine tolle Auszeichnung für das gesamte Projektteam. Sie ermutigt uns, unseren Weg fortzusetzen, unser Know-how und die digitale Lösung über ein Ökosystem von Partnerschaften auch anderen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen“, so Jochen Kurtz, Vice President Group Performance Management & Analytics.


Der Green-Controlling-Preis 2020 der Péter-Horváth-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem ICV Internationaler Controller Verein geht an die Robert Bosch GmbH für das Projekt „CO2-Neutralstellung der Bosch-Gruppe in 2020“.

Bis Ende 2020 wird Bosch als erstes globales Industrieunternehmen mit seinen mehr als 400 Standorten CO2-neutral sein. Ein interdisziplinäres Team aus Controllern, Ingenieuren, Energie- und Klimaexperten hat dafür ein ambitioniertes Programm mit verschiedenen Hebeln entwickelt und gestartet. Um die CO2-Neutralität zu ermöglichen, investiert Bosch neben der regenerativen Energieversorgung vor allem in die Energieeffizienz der eigenen Standorte. Bis 2030 will das Unternehmen die ökologische Qualität der CO2-Neutralstellung durch die Steigerung dieser beiden Maßnahmen weiter sukzessive verbessern. Als kurzfristige wirksame Hebel kauft Bosch zudem Ökostrom zu und kompensiert unvermeidbaren CO2-Ausstoß durch ausgewählte Klimaschutzmaßnahmen in vollem Umfang.

Torsten Kallweit, Leiter Umwelt und Nachhaltigkeit der Robert Bosch GmbH, hat für das Projekt „CO2-Neutralstellung der Bosch-Gruppe in 2020“ den mit 10.000 EUR dotierten Green-Controlling-Preis 2020 am 23. September anlässlich des „Stuttgarter Controlling & Management Forums“ von Péter Horváth und dem ICV-Vorstandsvorsitzenden Heimo Losbichler empfangen. Auf dem Online-Forum präsentierte Kallweit die Lösung den 500 Teilnehmenden.

„Leuchtturm-Projekt“ und „Musterbeispiel“

Der renommierte Preis wird seit 2011 alljährlich für die „innovativste und effektivste grüne Controlling-Lösung“ verliehen. Controller sind als Business-Partner des Managements gefordert, die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen aktiv zu unterstützen. Péter Horváth bezeichnet die ausgezeichnete Lösung als „Leuchtturm-Projekt“: „Dass Bosch bis Ende 2020 mit seinen mehr als 400 Standorten klimaneutral sein will, ist keine bloße Ankündigung. Unter aktiver Mitwirkung des Controlling-Bereiches im Sinne von ‚Plan, Do, Check, Act‘ liegt ein detaillierter Implementierungsplan vor, der zielgerichtet umgesetzt wird.“

„Der Fokus von Controllern, Managern und Medien ist heute verständlicherweise auf die Bewältigung der Corona-Krise gerichtet. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Klimakrise langfristig gesehen, die größere Bedrohung ist“, erklärt Heimo Losbichler. „Controllern kommt dabei in der Zielbalance zwischen Ökonomie und Ökologie eine große Bedeutung zu. Das Projekt der Bosch-Gruppe, CO2-neutral zu werden, ist ein Musterbeispiel, wie beide Zielgrößen verfolgt und gesteuert werden können.“

Damit ist die Robert Bosch GmbH nach 2016 zum zweiten Mal mit dem renommierten Green-Controlling-Preis ausgezeichnet worden. 2007 bis 2018 hat sich die Bosch- Gruppe, bezogen auf Umsatz und Mitarbeiter fast verdoppelt – wobei die absoluten CO2-Emissionen des Unternehmens nahezu konstant blieben. Der mit dem Wachstum einhergehende Anstieg der CO2-Emissionen konnte durch die Steigerung der Energieeffizienz ausgeglichen werden. Dazu beigetragen hatte die 2016 ausgezeichnete Green-Controlling-Lösung, „Entwicklung eines Systems für strategisches und operatives Umweltcontrolling“. Damals wurden Energieeinsparmaßnahmen mit Hilfe entsprechender relativer Kennzahlen gesteuert. Von 2007 bis 2018 wurden schon mehr als 30% CO2 pro Mio. EUR Wertschöpfung eingespart. „Das war ein enormer Schritt. Aber die Absolut-Emissionen zu reduzieren, konnten wir so noch nicht erreichen“, erklärt Torsten Kallweit.

Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit

Bei der Entwicklung des nun ausgezeichneten Projekts „CO2-Neutralstellung der Bosch- Gruppe in 2020“ hatte das interdisziplinäre Team Schlüsselfragen zu beantworten: „Wieviel Energie können wir unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen maximal einsparen?“, „Wieviel regenerative Energie können wir selbst erzeugen?“, „Wo und zu welchem Preis ist Grünstrom weltweit verfügbar?“ und „Gibt es einen Business Case für Klimaneutralität?“. Dabei zeigte sich, dass Bosch seine Energieeffizienz um rund 20% steigern kann – und dabei die Wirtschaftlichkeitskriterien des Unternehmens erfüllt. Um diese Effizienzpotenziale zu heben, sind Investitionen von 1 Mrd. EUR bis zum Jahr 2030 notwendig. Hierdurch können im selben Zeitraum rund 1 Mrd. EUR an Energiekosten gespart werden. Dieser Business Case hat die Geschäftsführung überzeugt.

Um die Effizienz und Akzeptanz zu gewährleisten, werden bestehende Prozesse und Berichtslinien für die Umsetzung der vier Hebel genutzt. Jeder Geschäftsbereich erhält ein jährliches absolutes Energieeinsparziel, dessen Erreichung regelmäßig überprüft wird. Zur Steuerung der CO2-Neutralstellung wurde ein Controlling-Zyklus gemäß „Plan, Do, Check, Act“ eingeführt.

Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch ein Monatsreporting in einer zentralen Datenbank auf Standortebene überprüft. Jeder Standort trägt hierzu z.B. die im Monatszeitraum verbrauchten Energiemengen ein und weist durch Messwerte und Abrechnungen nach, dass diese aus regenerativer Eigenversorgung oder dem Bezug von Grünstrom bzw. -gas stammen. CO2-Emissionen aus Verbrennungsprozessen werden standardisiert berechnet und durch Abruf von Kompensationszertifikaten aus dem globalen Rahmenvertrag ausgeglichen. Die Monatsreports der Standorte werden in einem zweistufigen Validierungsverfahren durch Geschäftsbereichs- und Regionalorganisation überprüft. Die Geschäftsführungen von der Konzern- bis zur Standortebene erhalten monatlich Informationen über den Status der Zielerreichung und leiten bei Bedarf Maßnahmen ein. Da die Ergebnisse der Prüfung ebenfalls in den Lagebericht des Konzerns einfließen, werden Prozess, Daten, Nachweise und Zielerreichung in enger Abstimmung mit den Bereichen Controlling und Finanzen durch einen Wirtschaftsprüfer geprüft.

Rolle der Controller bei Konzeption, Implementierung und Anwendung

„Ein derart ambitioniertes, komplexes Programm ist nur durch die intensive partnerschaftliche Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team aus Controllern, Ingenieuren, Energie- und Klimaexperten möglich gewesen“, erklärt Torsten Kallweit. „Erst das Zusammenspiel der verschiedenen Expertisen und Erfahrungen sowie die Bereitschaft, voneinander zu lernen, haben die Konzeption, Implementierung und Anwendung möglich gemacht.“ In der Konzeption brachten die Controller ihre Expertise insbesondere bei der Definition der Steuerungsgrößen und des Business Cases für die Neutralstellung ein – von der Bewertung einzelner Projekte bis hin zum Gesamtkonzept. Bei der Implementierung unterstützte das interdisziplinäre Team mit den Controllern. Die Anwendung schließlich profitiert von Controller-Erfahrungen etwa zum Controlling-Zyklus und der Abbildung des „Plan, Do, Check, Act“-Prozesses.

Bosch konnte den Ausstoß von CO2-Emissionen (Scope 1 & 2) bereits 2019 von 3,26 Mio. auf 1,94 Mio. Tonnen reduzieren. Auf der Bilanzpressekonferenz im April 2020 hatte das Unternehmen bekanntgegeben, bereits zu 70% CO2-neutral zu sein und die Erreichung der CO2-Neutralstellung bis Ende des Jahres in Aussicht gestellt.
Weitere Informationen zur CO2-Neutralstellung bei Bosch finden Sie hier 

Der renommierte Green-Controlling-Preis der Péter-Horváth-Stiftung, alljährlich gemeinsam verliehen mit dem ICV (Internationaler Controller Verein), geht 2019 an die VERBUND AG in Wien für das Programm „Green Finance“.

Der Finanzbereich der VERBUND AG leistet einen wesentlichen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Der Preisträger ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Erzeuger von Strom aus Wasserkraft in Europa. Das Investitionsprogramm von VERBUND umfasst ausschließlich nachhaltige Projekte im Bereich Wasserkraft, Neue Erneuerbare und Hochspannungsnetz (Integration der Neuen Erneuerbaren in das europäische Stromsystem).

VERBUND hat sowohl national als auch auf einer globalen Ebene in Green Finance eine führende Rolle übernommen. Zu den zahlreichen erfolgreichen Transaktionen, die von VERBUND durchgeführt wurden, zählen insbesondere der weltweit erste ESG-linked syndizierte Kredit und der erste Digitale Grüne Schuldschein sowie Green Bonds und die nachhaltige Veranlagung der Mittel für Sozialkapital.

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Péter Horváth erklärt: „Unsere Jury ist zu der Überzeugung gelangt, dass die VERBUND AG ein innovativer Vorreiter bei ‚grüner‘ Finanzierung ist und in der gesamten Wirtschaft eine Benchmark-Funktion einnimmt. Damit ist sie ein würdiger Green-Controlling-Preisträger; ein Vorbild für die Gestaltung und Steuerung ökologischer Strategien, Programme, Projekte und Maßnahmen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen.“

„VERBUND hat schon früh einen Focus auf Innovation und Themenführerschaft in Green Finance gelegt“, so Dr. Peter Kollmann, CFO VERBUND AG. „Es freut uns besonders, dass unsere Bemühungen und Erfolge durch diesen Preis anerkannt wurden und die Jury unsere internationale Vorbildrolle hervorgehoben hat. Dieser strategische Schwerpunkt ist ein klares Signal an den Finanzmarkt mit positiven Auswirkungen auf Investorenakzeptanz, Rating-Agencies und Finanzierungskosten.“

ICV-Vorstandsmitglied Siegfried Gänßlen dankte in seiner kurzen Ansprache zunächst allen Einreichenden; ausdrücklich auch jenen, die nicht ausgezeichnet wurden. Auch in diesem Jahr erweisen sich in dem Wettbewerb wieder Controller als innovativ und verantwortungsbewusst.

Der mit 10.000 EUR dotierte Green-Controlling-Preis 2019 der Péter-Horváth-Stiftung wurde am 10. Oktober auf dem 33. Stuttgarter Controlling- und Management Forum von Péter Horváth und Siegfried Gänßlen an Dr. Peter Kollmann, CFO der VERBUND AG, überreicht. Der Preisträger stellte in seiner packenden Präsentation nicht nur das “Green Finance” Programm der VERBUND AG vor. Eindringlich wie überzeugend wies er auf die elementare Bedeutung ökologischen Handelns hin.

Am 19. September ist auf dem 32. Stuttgarter Controlling und Management Forum der Green-Controlling-Preis 2018 der Péter-Horváth-Stiftung in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) verliehen worden. Preisträger ist AIDA Cruises mit dem Projekt „Green Cruising“. Dr. Ali Arnaout, Senior Vice President & CFO AIDA Cruises und CIO Costa Group, nahm den Preis aus den Händen von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth, stv. Aufsichtsratsvorsitzender Horváth AG, und Siegfried Gänßlen, ICV-Vorstandsmitglied, entgegen.

Dr. Arnaout präsentierte in seinem Vortrag die innovativen Ansätze, die AIDA Cruises verfolgt, um die „Green-Cruising“-Strategie als elementaren Bestandteil der Unternehmensplanung und -steuerung abzubilden. „Für AIDA Cruises stellen Ökologie und Ökonomie keinen Widerspruch dar“, so Dr. Arnaout. „Aufgrund der langjährigen strategischen Bedeutung von Nachhaltigkeit für AIDA Cruises ist ‚Green Controlling‘ ein integrativer Bestandteil der Unternehmensplanung und -steuerung. Innovativ ist, dass wir die Ziele des Green-Cruising auf allen Planungsstufen im Rahmen der strategischen und operativen Unternehmensplanung verankern sowie ökologische und ökonomische Zielzusammenhänge durchgängig in der betriebswirtschaftlichen Steuerung abbilden.“ Und weiter: „Wir müssen den Beitrag unserer Nachhaltigkeitsziele beurteilen, die Risiken einschätzen und die Frage beantworten, welches Budget für die Schaffung von Nachhaltigkeit angemessen und akzeptabel bereitgestellt werden muss. Hier geht es darum das Portfolio zu steuern – und das angesichts der sich permanent verändernden Auflagen und Vorschriften“, so Dr. Arnaout.

„Wirtschaftlichkeit der Zukunftstechnologie“

Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth wies in seiner Laudatio daraufhin, dass „die Schifffahrt seit Jahren im Fokus der Kritik“ steht. In der Umwelttechnik zeichne sich ein großer Umbruch ab: ab 2020 soll z.B. Marine-Diesel das umweltbelastende Schweröl abgelöst haben, Abgasreinigung stehe als aktuelles Thema auf der

Agenda und „einige Kreuzfahrtunternehmen denken über Flüssigerdgas als alternativen Treibstoff nach“. AIDA Cruises sei eines jener Unternehmen, das „sich schon vor Jahren mit der Nutzung von Flüssigerdgas befasst hat und nun vor zwei Monaten das erste vollständig mit Flüssigerdgas betriebene Kreuzfahrtschiff, die ‚AIDAnova‘, in Betrieb genommen hat.“

„Wenn man bedenkt, dass solch ein innovatives Schiff bereits vor mehr als zehn Jahren in Auftrag gegeben worden ist, hat auch das ganz viel mit Controlling zu tun“, soProf. Horváth. „Die Planung eines solchen Schiffes ist ein Beleg für eine Unternehmensstrategie, die ökonomische, ökologische und soziale Zielsetzungen in vorbildlicher Weise integriert. Die Basis dafür bildet ein Controlling-System, das alle Aktivitäten des Unternehmens, einschließlich des Nachhaltigkeitsprogramms, koordiniert, messbar macht, steuert und monitort. Deshalb geht der diesjährige Green-Controlling-Award an AIDA Cruises für die betriebswirtschaftliche Umsetzung der Strategie ‚Green Cruising‘.“

Das AIDA Cruises Controlling-System beschrieb er als einen ganzheitlichen Ansatz, der in vorbildlicher Weise die drei Zieldimensionen auf allen Planungs- und Steuerungsebenen unter aktiver Mitwirkung des Controllers integriert. Das Zusammenspiel zwischen den Business-Bereichen wie Administration und den Marine-Operations-Einheiten werde über alle Planungsebenen realisiert, „unterstützt durch ein Set neuer in- novativ gestalteter Kennzahlen“. „Das Nachhaltigkeitsprogramm mit einer Vielzahl von Einzelprojekten sehr langfristiger Art wird unternehmensweit abgestimmt und durch das Controlling genehmigt. Das Controlling hat die kaufmännische Planung und Steue- rung des ‚technischen Neulandes Flüssigerdgasbetrieb‘ entworfen und implementiert und verfolgt die Wirtschaftlichkeit der Zukunftstechnologie.“

Entscheidungsgrundlagen für Green-Projekte

ICV-Vorstand Siegfried Gänßlen erklärte: „Controller haben die oft nicht einfache Aufgabe in ihren Unternehmen Geld für Green Controlling freizumachen. Denn wie überall gilt auch hier: ‚Ohne Moos ist auch grün nichts los‘. Das bedeutet für das Controlling, für eine Balance zu sorgen, bei der der Gewinn nicht aus dem Auge verloren wird und stets Geld in der Kasse bleibt – und das alles bei den oftmals extrem langen Vorlaufzeiten der Nachhaltigkeitsprojekte. Die Controller leisten in diesem Bereich also einen sehr wichtigen Beitrag, sorgen für die nötige Balance, ermöglichen die richtigen Priorisierungen und schaffen als Business Partner die Entscheidungsgrundlagen, dass die Geschäftsführung schließlich hinter den Green-Projekten steht.“

Der Green-Controlling-Preis 2017 der Péter-Horváth-Stiftung gemeinsam mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) ist am 20. September 2017 in Stuttgart für die Lösung „Betriebswirtschaftliche Steuerung der CO2-Zielerreichung bei Porsche“ verliehen worden.

Richard Mager, Leiter Produktcontrolling bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, nahm den mit 10.000 EUR dotierten Preis aus den Händen von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth und Siegfried Gänßlen, ICV-Vorstandsvorsitzender, entgegen. Danach stellte er die prämierte Lösung im Plenum des 31. Stuttgarter Controlling & Management Forums vor.

Prof. Horváth hatte in seiner Laudatio erklärt, mit dem Green-Controlling-Preis werden seit 2011 alljährlich Lösungen prämiert, bei denen Controller-Teams nachweislich und beispielhaft einen Beitrag leisten, „mit grünen Themen schwarze Zahlen zu schreiben“. Die Preisträgerlösung 2017 „ist der Kern eines strategieorientierten Gesamtsystems zur Unterstützung des Managements auf dem Weg zur ‚Green Company‘“, so Professor Horváth. „Es gibt ein umfassendes Set an Tools und KPIs zur Steuerung. D.h. ökologieorientierte Planung, Reporting und Kontrolle sind auf allen Unternehmensebenen wirksam.“ Bei Porsche gäbe es zudem klare Controller-Aufgabenstellungen zur Umsetzung, Pflege und Weiterentwicklung des Systems: Dieses sei unternehmensweit ausgerollt, mit einer Roadmap sei die Weiterentwicklung klar definiert.

Porsche-Produktcontrolling-Chef Richard Mager stellte die preisgekrönte Green-Controlling-Lösung vor. Er leitete das Controller-Engagement bei diesem Thema aus der Porsche Strategie 2025 ab, in deren zentralen Zielen das Thema Nachhaltigkeit fest verankert sei. Er verwies zugleich auf die ansteigende Zahl der Märkte weltweit mit Regulierungen für Flottenemissionen. Laut Mager werden ergänzend zu den umgesetzten und den geplanten Verbrauchsoptimierungen weitere Maßnahmen notwendig, um künftige CO2-Ziele zu erreichen.

Mager gewährte Einblicke, wie bei Porsche die betriebswirtschaftliche Steuerung der CO2-Zielerreichung in der Unternehmensplanung einerseits und in der Fahrzeugprojektsteuerung andererseits stattfindet. In der Unternehmensplanung geht es vor allem darum, CO2-Effekte und -Maßnahmen frühzeitig zu berücksichtigen sowie erkannte Ziellücken zur CO2-Zielerreichung zu bewerten. Es gilt einen finanziellen Vorhalt in der Unternehmensplanung – auch für noch nicht bekannte Maßnahmen – zu bilden. Dieser CO2-Vorhalt wird wertansatzbasiert bewertet und in Cash-Sicht sowie Ergebnisplanung mit typischen Jahresverteilungen berücksichtigt.

Bei der Fahrzeugprojektsteuerung werden die zur Erreichung projektspezifischer CO2-Ziele notwendigen Kosten – neben anderen Zielen („integriertes Zielsystem“) – im Zielkatalog des Fahrzeugprojekts berücksichtigt. Im Projektstatus wird die Ergebnisauswirkung durch CO2-Zielüber-/-unterschreitungen bewertet. Eine standardisierte CO2-Kennziffer unterstützt bei der betriebswirtschaftlichen Priorisierung möglicher CO2-Maßnahmen.

„Green-Controlling ist nicht bei ‚green‘ stehengeblieben“
Der Internationale Controller Verein (ICV) und Horváth & Partners arbeiten in der ICV-Ideenwerkstatt zusammen. Erstes Thema dieser Kooperation war 2010 „Green-Controlling“, das kontinuierlich im ICV weiterbearbeitet wird. „Green-Controlling ist nicht bei ‚green‘ stehengeblieben, sondern hat sich weiterentwickelt über Nachhaltigkeitscontrolling, nachhaltige Unternehmensführung, Corporate Social Responsibilty (CSR)“, so ICV-Vorsitzender Siegfried Gänßlen. „Ausgangspunkt für den Erfolg der Nachhaltigkeit ist die Verankerung in der Unternehmensstrategie und die Umsetzung im Firmenalltag. Das ist ein mehrstufiger Prozess, der eine klare Zielrichtung, Geduld und Einsatz voraussetzt.“

Controller sind als Business Partner des Managements gefordert, ihre Unternehmen sowohl bei der Entwicklung als auch Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen aktiv zu unterstützen. In der Unternehmenssteuerung ist das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren gereift. Heute stehen bei diesem Thema ökonomische Vorteile im Vordergrund, verbunden mit der gesellschaftlichen Verantwortung und der Erfüllung gesetzlicher Pflichten. Da aber das Controlling oftmals noch nur wenig in die Umsetzung sozialer und ökologischer Unternehmensziele eingebunden ist, sind Green-Controlling-Lösungen aus der Praxis wichtig, die der Controller-Community Orientierung geben. Dazu verleiht seit 2011 die Péter-Horváth-Stiftung gemeinsam mit dem ICV den Green-Controlling-Preis.

Im Namen des Green-Controlling-Preisträgerteams 2017 von Porsche kündigte Richard Mager an, das Preisgeld in Höhe von 10.000 EUR an das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig zu spenden.

Am Mittwoch (21.09.2016) überreichten in Stuttgart Stifter Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth und ICV-Vorstandsvorsitzender Siegfried Gänßlen den Green-Controlling-Preis. Er geht an die Robert Bosch GmbH für die „Entwicklung eines Systems für strategisches und operatives Umweltcontrolling“ sowie an die DATEV eG für den „Nachhaltigkeitscheck – Führungsinstrument zur Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmenssteuerung“. Mit dem Preis prämiert die Péter-Horváth-Stiftung alljährlich in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) Controlling-Lösungen, die vorbildlich Nachhaltigkeitsaspekte in die Unternehmenssteuerung integrieren.

Controller als „grüne“ Business Partner des Managements
Der Green-Controlling-Preis geht 2016 sowohl an ein Groß- wie auch an ein mittelständisches Unternehmen. Unter dem Titel „Entwicklung eines Systems für strategisches und operatives Umweltcontrolling“ hatte die Robert Bosch GmbH ein integriertes Gesamtsteuerungssystem entwickelt und eingeführt, das in allen Geschäftsprozessen (von der Unternehmensentwicklung über die Steuerung und Unterstützung bis hin zur Wertschöpfung) verankert wurde. Dabei stellt das Controlling strategisch wie operativ sicher, dass Ökonomie und Ökologie in eine Balance gebracht werden. „Die BOSCH-Lösung zeigt vorbildlich, wie das Thema Ökologie alle Funktionen und alle Hierarchieebenen des Konzerns weltweit umspannt. Insbesondere wird die aktive Rolle des Controllers als ‚grüner‘ Business Partner deutlich“, erklärt Péter Horváth.
Green-Controlling-Preisträger 2016 ist ebenfalls die DATEV eG aus Nürnberg. Als großes mittelständisches Genossenschaftsunternehmen hat die DATEV die nachhaltige Geschäftsentwicklung fest in den Unternehmenszielen verankert. Ausgezeichnet wurde das Konzept „Nachhaltigkeitscheck – Führungsinstrument zur Verankerung von Nachhaltigkeit in der Unternehmenssteuerung“. „Auch bei der DATEV ist der integrative Ansatz beispielgebend und best practice“, erklärt Horváth. „Das Thema Nachhaltigkeit ist sowohl in die Organisationsstruktur, als auch in die Geschäftsprozesse umfassend eingebunden. Das Controlling bildet die Nachhaltigkeit in seinen Zahlen ab. Die operative Umsetzung und Steuerung erfolgt über ein fest definiertes Set an Kennzahlen. Alle Entscheidungen des Vorstandes sind auch unter Nachhaltigkeitsaspekten zu evaluieren.“

„Vorbildliche Lösungen geben Controller-Community Orientierung“
„Controller sind als Business Partner des Managements gefordert, ihre Unternehmen sowohl bei der Entwicklung als auch Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen aktiv zu unterstützen“, erklärt ICV-Vorsitzender Siegfried Gänßlen. „In der Unternehmenssteuerung ist das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren gereift. Das hat die Green-Controlling-Studie 2016 des Internationalen Controller Vereins zeigt. Verglichen mit 2010 stehen heute bei diesem Thema ökonomische Vorteile im Vordergrund, verbunden mit der gesellschaftlichen Verantwortung und der Erfüllung gesetzlicher Pflichten.“ Das Controlling ist aber oftmals noch gar nicht oder nur sehr wenig in die Umsetzung sozialer und ökologischer Unternehmensziele eingebunden. „Umso wichtiger sind Green-Controlling-Lösungen aus der Praxis, die der Controller-Community Orientierung geben“, so Gänßlen. „Den Preisträgern 2016 ist das vorbildlich gelungen.“

Der Green-Controlling-Preis geht 2015 erstmals an drei Unternehmen: die Deutsche Telekom AG, VAUDE Sport GmbH & Co. KG sowie an die Voith GmbH. Der alljährlich von der Péter Horváth-Stiftung gestiftete und mit 10.000 EUR dotierte Preis wurde in diesem Jahr um 5.000 EUR aufgestockt, so dass jeder Preisträger am 23. September auf dem Controlling-Forum Stuttgart 5.000 EUR in Empfang nehmen konnte. Den Preis überreichten Péter Horváth, Jury-Vorsitzender, und Siegfried Gänßlen, Vorsitzender des Internationalen Controller Vereins (ICV).

Unter dem Motto „Mit grünen Themen zu schwarzen Zahlen!“ lobt die Péter-Horváth-Stiftung alljährlich in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) den Green-Controlling-Preis aus. Zur Förderung der Auseinandersetzung des Controllings mit der „grünen Herausforderung“ werden Controller bzw. Controllerteams für die innovativste und effektivste „grüne“ Controlling-Lösung zur Gestaltung und Steuerung von ökologischen Strategien, Programmen, Projekten und Maßnahmen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen ausgezeichnet.

Deutsche Telekom AG: Green-Controlling für konzernweite Transparenz

Die Deutsche Telekom AG hat das konzernweite Klimaschutz-Ziel, CO2-Emissionen bis 2020 gegenüber 2008 um 20% zu reduzieren (Konzern Deutsche Telekom ohne T-Mobile US). So genannte „Energiecluster“ beschreiben die Haupttreiber: Effizienzsteigerung bei Netzinfrastruktur und Rechenzentren; Energiemanagement der Gebäude und IT; klimaschonende Ausrichtung der Fahrzeugflotte und Reisetätigkeiten.

Das „grüne Controlling“ ist in einem Management-Regelkreis aufgebaut, in dem Maßnahmen geschärft und neu priorisiert bzw. neu definiert werden. Das SAP-System wurde bereits in 2011 zur Erfassung von ESG-Daten („Environment, Social, Governance“) erweitert. Der ESG-Datenprozess wurde prozessual an den Finanzda-tenprozess angedockt. Damit wurde – über das Monitoring des Klimaschutz-Ziels hinaus – die Voraussetzung zur Integration von ESG-KPIs (Key Performance Indikator – Leistungskennzahl) in den Geschäftsbericht geschaffen. Das SAP-System bietet zudem eine Abweichungsanalyse gegenüber den jährlichen Zielwerten.

Die Green-Controlling-Lösung ermöglicht die transparente und zeitnahe Information von Vorstand und Top-Management über die Entwicklung und auch über etwaige Handlungsbedarfe bezüglich Klimaschutz-Ziele. Durch das Klimaschutz-Monitoring lässt sich bei Bedarf die Notwendigkeit für kompensierende Maßnahmen zur Erreichung des Klimaschutz-Ziels verdeutlichen. Insgesamt leistet die Green-Controlling-Lösung dadurch einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Senkung der Energiekosten im Konzern und zur Senkung der CO2-Emissionen.

VAUDE: Green-Controlling im Unternehmenssteuerungsprozess integriert

Der nachhaltig innovative Outdoor-Ausrüster VAUDE verfolgt eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie, die in allen Unternehmensbereichen umgesetzt wird, im gesamten Produktlebenszyklus ebenso wie am klimaneutralen Firmenstandort Tettnang.

Bei VAUDE ist Green-Controlling komplett im Unternehmenssteuerungsprozess integriert: auf allen Ebenen und nicht als separates System. Betrieben von einem interdisziplinären CSR-Team und Fachbereichs-Controllern unterstützt es den Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Das Green-Controlling wird als KVP – kontinuierlicher Verbesserungsprozess – und als Innovationstreiber genutzt.

Bei Konzeption, Implementierung und Anwendung spielt das klassische Controlling eine Schlüsselrolle. So hat die Stabsstelle Controlling das Ziele-System – inklusive der Nachhaltigkeitskennzahlen – zusammen mit der Stabsstelle Unternehmensentwicklung und der Geschäftsleitung konzipiert und umgesetzt. In enger Zusammenarbeit von Controlling, Unternehmensentwicklung, Umweltbeauftragten und CSR-Verantwortlichen wurden auch die Kennzahlen für die „grünen Ziele“ entwickelt. Messung, Nachverfolgung, Analyse grüner KPIs koordinieren die Stabsstellen Controlling und Unternehmensentwicklung. Diese sind auch in die Entwicklung von Investitionsanträgen – Beachtung grüner Aspekte bei Rentabilitätsrechnungen – involviert.

Voith GmbH: Transparenz sorgt für „Competitive Spirit“

Das im Voith-Konzern etablierte Green-Controlling hat wesentlichen ökonomischen und ökologischen Nutzen gebracht und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt. Maßnahmen zur Energie-, Wasser- und Materialeffizienz haben jährliche Einsparungen von 6,5 Mio. EUR generiert.

Die Green-Controlling-Lösung bei Voith zeichnet eine durchgängige Verbindung eines Top-down- mit einem Bottom-up-Ansatz aus: Im Top-down werden durch standortübergreifende Analysen, Vergleiche mit anderen Unternehmen und Best Practices übergeordnete Konzernziele definiert. Der Bottom-up-Ansatz greift durch standortindividuelle Analysen potenzialgerechte Maßnahmen zur Erreichung der grünen Konzernziele auf.

Der etablierte Controlling-Zyklus wurde aus dem klassischen Finanz-Controlling auf das Green-Controlling übertragen. Erfolgsgrundlage ist die konzernweit einheitliche IT-seitige Umsetzung des Green-Controlling-Prozesses. Hochgradige Transparenz gibt Hinweise auf Best Practices und schafft einen „Competitive Spirit“ zwischen den Standorten.

Auseinandersetzung des Controllings mit Nachhaltigkeit fördern

Der Umweltschutz gilt heute nicht mehr nur als ein Kostenfaktor, sondern die umweltgerechte Ausrichtung des gesamten Unternehmens ist als langfristiger Erfolgsfaktor zu sehen, der neue Chancen auch am Absatzmarkt eröffnet. Die grüne Ausrichtung der Unternehmensaktivitäten stellt das Controlling vor die Herausforderung einer grünen Planung, Steuerung und Kontrolle. Hier bedarf es innovativer Ansätze, Methoden und Ideen im Sinne eines „Green-Controllings“. Controller sollten die Umsetzung grüner Ziele methodisch, instrumentell und beratend unterstützen. Die Erzeugung von Transparenz mit Hilfe der richtigen Kennzahlen, der Nachweis der Wirtschaftlichkeit und die Bewertung des ökologischen Erfolgs sowie die Integration grüner Inhalte in alle Entscheidungsprozesse gelten als wesentliche Aufgaben.

Der Green-Controlling-Preis wird seit 2011 verliehen. Die Jury leitet Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth (Horváth AG, IPRI gGmbH), Leiter der ICV-Ideenwerkstatt. Die Preisträger sind: Deutsche Post DHL (2011), Hansgrohe SE (2012), Volkswagen AG (2013), Flughafen Stuttgart GmbH (2013), Takata AG (2014), STABILO International GmbH (2014), Deutsche Telekom AG, VAUDE Sport GmbH & Co. KG sowie Voith GmbH (alle 2015).

(Verleihung Green-Controlling-Preis 2014, v.l.n.r.: Dr. Dan Tulvan, Director Manufactoring, Arad (RO), Jürgen Volk, Manager Controlling Steering Wheel EMEA, Jörg Henry Dinkat, Director Controlling Global Steering Wheel & FI/CO Office EMEA – alle Takata; Péter Horváth, Jury-Vorsitzender; Angelika Henkel, Leiterin Controlling, Stabilo International, Martin Reim, Geschäftsführer Schwanhäuser Industrie Holding; Lucian Lusca, Manager General Service, Takata Arad (RO); Siegfried Gänßlen, ICV-Vorsitzender)

Auf der CCS 2014 wurde der Green-Controlling-Preis 2014 an die STABILO International GmbH für das Programm „Controlling als Business Partner der nachhaltigen Unternehmensführung“ und an die Takata AG für das Programm „Maximize innovation to minimize environmental impact“ verliehen worden. Den mit 10.000 EUR dotierten, von der Péter-Horváth-Stiftung gestifteten Preis überreichte Péter Horváth, Jury-Vorsitzender und Leiter der ICV-Ideenwerkstatt.

Die Preisträger präsentierten im CCS-Plenum vor über 100 Controlling-Experten und Managern ihre Lösungen: Angelika Henkel, Stabilo International GmbH, Heroldsberg, und Jörg Henry Dinkat, Takata AG, Aschaffenburg.

Beide Preisträger haben angekündigt, ihre Preisgelder für soziale Zwecke zu spenden: Stabilo für eine Flüchtlingsunterkunft in Höchstadt, Takata AG für ein soziales Projekt in Rumänien.

STABILO: „Controlling als Business Partner der nachhaltigen Unternehmensführung“

Um die Nachhaltigkeitsinitiativen des Unternehmens zu fokussieren, definierte die Unternehmensleitung im Jahr 2009 mit der „Strategie 2014“ konkrete Nachhaltigkeitsziele. Als Business Partner des Managements und der operativen Einheiten war das Controlling gefordert, die Anforderungen in die täglichen Abläufe zu integrieren, die sich aus den Nachhaltigkeitszielen ergaben. Die grüne Controlling-Lösung hat drei Komponenten: 1. (Weiter-)Entwicklung des STABILO-Nachhaltigkeitsprogramms unterstützen; 2. Transparenz über Programmergebnisse schaffen und berichten; 3. Nachhaltigkeitsprogramm prozessintegriert begleiten.

Die Jury erkannte in dem Lösungskonzept mehrere innovative Aspekte. Unter anderem ist das Controlling als interner Berater für alle Prozesse integriert, während die Fachabteilungen in der Umsetzung ihrer Projekte autark sind. Es werden alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökonomische, ökologische, soziale – integriert betrachtet und Transparenz über deren Wechselwirkungen geschaffen. Die grüne Controlling-Lösung ist als wesentliche Säule des STABILO Nachhaltigkeitsprogramms in die bestehenden Controlling-Prozesse integriert. Dabei bestand die Prämisse, dass das Controlling des Nachhaltigkeitsprogramms zu keinem zusätzlichen oder parallelen Controlling-Prozess führen darf. Vielmehr wurden bestehende Budgetierungs- und Reportingprozesse um Nachhaltigkeitsziele erweitert. Einzig das Maßnahmen-Controlling, welches zum laufenden Monitoring der Nachhaltigkeitsmaßnahmen eingesetzt wird, wurde neu aufgebaut.

Die grüne Controlling-Lösung hat dazu beigetragen die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Thema Nachhaltigkeit zu fördern. Durch die Nachhaltigkeitsstrategie, die Veröffentlichung der Ziele und Maßnahmen sowie das kontinuierliche Reporting fühlen sich die Mitarbeiter aller STABILO Einheiten integriert. In den Budgetdurch-sprachen, Sales- und Marketingmeetings gab es viele gute Beispiele, die von anderen wieder kopiert oder modifiziert umgesetzt wurden. So entstand über alle Einheiten hinweg eine Eigendynamik.

Seit Beginn des Nachhaltigkeitsprogramms 2009 konnten wesentliche Erfolge erzielt werden. Durch die Green-Controlling-Lösung konnten diese Erfolge auch sichtbar gemacht werden, was wesentlich dazu beiträgt, dass Nachhaltigkeit auch weiterhin ein wesentlicher Bestandteil der STABILO Unternehmensphilosophie ist.

Takata AG: „Maximize innovation to minimize environmental impact”

Die Takata Corp. mit Hauptsitz in Tokio ist ein global operierender Hersteller von automobilen Insassenschutzsystemen (Jahresumsatz: 4,1 Mrd. EUR, ca. 45.000 Mitarbeiter weltweit). Die Takata AG mit Zentrale in Aschaffenburg bündelt die europäischen Aktivitäten.

Mit der prämierten Green-Controlling-Lösung hat Takata das klassische KPI-System um neu entwickelte Kennzahlen und eine höhere Detaillierung erweitert. Es wurden „green MbOs” (Management by Objectives als weltweites, variables Vergütungssystem für Manager) – „Minimize Impact on Environment“, „Limit Potential of ecologic Hazards and Risks“, „Rational materials consumption“ – im Zielvereinbarungssystem implementiert. Das Zielvereinbarungssystem wurde mit dem KPI-Reporting (Key Performance Indicators) gekoppelt.

Als „Green Projects“ versteht Takata alle Projekte, welche die Umwelt entlasten, Energie sparen oder Umweltrisiken vermeiden. Das Controlling unterstützt und priorisiert „Green Projects“ durch Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Datenrecherchen und Ergebnistracking.

Die Green-Controlling-Lösung, bei der das Takata-Controlling als Innovator und Treiber sowie als „Vernetzer“ der Organisationseinheiten agiert, nutzt vorhandene Ressourcen und Infrastruktur im Unternehmen. Ganz bewusst ist keine zusätzliche Green-Controlling-Abteilung aufgebaut worden, sondern das Thema in die Controlling-Abteilung mit ihren Tagesaufgaben integriert worden. Dazu gehört auch die Nutzung der vorhandenen Reportingstruktur in SAP. Das Takata Controlling wirkt als Moderator und Sparringspartner z.B. in Diskussionen mit den Fertigungsbereichen.

Takata verweist auf eine Reihe positiver ökonomischer wie ökologischer Ergebnisse bzgl. Wirkungen der Lösung. Dazu zählen signifikante Kosteneinsparungen speziell im Energiekostenbereich: 19% wurden trotz 10% höherem Produktionsvolumen eingespart. Ein geschärftes Bewusstsein und klare Verantwortlichkeiten bei den Akteuren in den verschiedenen Bereichen werden ebenfalls als Erfolge aufgezählt. Zudem wird dem Controlling eine gewachsene Prozessstärke im Tages- wie auch Projektgeschäft attestiert. Das Unternehmen hat einen Innovationsschub durch die priorisierte Unterstützung der „Green Projects“ erfahren.

Der mit 10.000 EUR von der Péter-Horváth-Stiftung gestiftete Preis ging am 28. November 2013 an die Flughafen Stuttgart GmbH für das Projekt “fairport Controlling” sowie an die Volkswagen AG für das Projekt “Think Blue. Factory.”. Den Preis überreichten Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth (3.v.r.), Geschäftsführer IPRI gGmbH, Stuttgart, Leiter der ICV-Ideenwerkstatt, und Siegfried Gänßlen (Bild: links), CEO Hansgrohe SE und ICV-Vorstandsvorsitzender, an (v.l.n.r.): Christoph Nieschwitz und Benjamin Böhnke von der Volkswagen AG und an Prof. Dr. Georg Fundel (Geschäftsführer) und Rainer Koch von der Flughafen Stuttgart GmbH.

Der Green-Controlling-Preis 2013 ist der Flughafen Stuttgart GmbH und der Volkswagen AG verliehen worden. Der mit 10.000 EUR von der Péter Horváth-Stiftung gestiftete Preis wurde während der Fachtagung „Controlling Competence Stuttgart – CCS 2013“ am 28. November 2013 im IBM-Forum Ehningen bei Stuttgart zum 3. Mal vom Internationalen Controller Verein (ICV) vergeben. Ausgezeichnet wurden die Lösungen fairport Controlling“ (Flughafen Stuttgart GmbH) sowie das Umweltcontrolling im Rahmen von "Think Blue. Factory.“ (Volkswagen AG).

Die Controller als „Business Partner des Managements“ haben sicherzustellen, dass „mit grünen Themen schwarze Zahlen geschrieben“ werden und Ausgewogenheit bei den drei Nachhaltigkeitssäulen – Ökonomie, Ökologie und Soziales – herrscht. Die Controlling-Community hat die Bedeutung der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit für die eigene Arbeit erkannt und in der Unternehmenspraxis gibt es beispielhafte Ansätze, ein Umweltmanagement zu entwickeln und einzuführen.

Seit 2011 werden alljährlich die innovativsten und effektivsten Controlling-Lösungen zur Gestaltung und Umsetzung ökologisch orientierter Strategien, Programme und Projekte ausgezeichnet. Eine Jury mit ICV-Experten unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth (Horváth AG, IPRI gGmbH, Leiter der ICV-Ideenwerkstatt) wählt die besten integrativen Lösungen, die von Controllern in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen maßgeblich initiiert bzw. mitgestaltet werden. Prof. Horváth verlieh gemeinsam mit dem ICV-Vorstandsvorsitzenden Siegfried Gänßlen, CEO der Hansgrohe SE, den Green-Controlling-Preis 2013.

„fairport Controlling“ zur Steuerung der Nachhaltigkeitsperformance

Das ausgezeichnete „fairport Controlling“ ist ein Ansatz zur Steuerung der betrieblichen Nachhaltigkeitsperformance der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG). Die Flughafengesellschaft hatte einen fairport-Kodex entwickelt und darin ihre Nachhaltigkeitsziele formuliert. Diese integriert die FSG in ihre strategische und operative Planung, Steuerung und Kontrolle, die Investitionsrechnung sowie in die interne und externe Berichterstattung. So vervollständigen ökologische Merkmale die Unternehmenssteuerung der FSG. Das Green-Controlling ist zentrale Instanz für das Reporting ökologischer Aspekte im Unternehmen und gleichzeitig Koordinator und „Rationalitätssicherer“.

Das Controlling der FSG hat mit dem Aufbau des Green-Controllings den Horizont des eigenen Aufgabenbereichs um ökologische Informationen erweitert. Es stellt eine hochgradig integrative und konsistente Datenhaltung und -verwen­dung zur Verfügung. Die integrative Arbeitsteilung zwischen Controlling und Umweltmanagement sichert die Einhaltung von Controlling-Standards und ermöglicht eine Datenversorgung des Managements „aus einer Hand“: Parallelsysteme werden vermieden.

Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH: „Diese Anerkennung unserer nachhaltigen Unternehmensentwicklung durch die Péter Horváth-Stiftung und den Internationalen Controller Verein zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Die Weiterentwicklung unseres Controllings bringt ein noch stärkeres Bewusstsein für ökologische und soziale Themen in allen Unternehmensbereichen mit sich. Das ‚fairport Controlling‘ trägt entscheidend dazu bei, unser Ziel zu erreichen dauerhaft einer der leistungsstärksten und nachhaltigsten Flughäfen in Europa zu werden.“

Der Stuttgarter Flughafen optimiert sein Nachhaltigkeitscontrolling kontinuierlich. Um das Projekt fortzuführen, integriert die FSG derzeit auch soziale Aspekte in die Unternehmenssteuerung.

Umweltcontrolling der „Think Blue. Factory.“ bei Volkswagen

Die Umweltbelastungen in der Produktion der Marke Volkswagen sollen bis 2018 um 25 Prozent pro Fahrzeug sinken. „Think Blue. Factory.“ ist eine Strategie zur Umsetzung und verfolgt einen ganzheitlichen, unternehmerischen Ansatz, der Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt. Die Herausforderung im Umweltcontrolling besteht darin, die ausgeprägte Wertschöpfungstiefe der 27 Standorte weltweit abzubilden und dabei eine hohe Komplexität der Daten und Messgrößen in einem Projektzeitraum von acht Jahren sicher als auch konsistent zu erfassen.

Alle Bestandteile des Green-Controlling-Ansatzes wurden für die  Marke Volkswagen entwickelt und validiert. Das Umweltcontrolling durch „Think Blue. Factory.“ besteht nicht nur aus der reinen Verfolgung und Berichterstattung der Umweltkennzahlen, sondern auch aus vielen Steuerungsinstrumenten des Change Managements.

In der Produktion die wichtigsten Umweltkennwerte bis 2018 um 25  Prozent zu senken bedeutet, dass pro Fahrzeug und Komponententeil im Vergleich zu 2010 die wesentlichen Umweltkennzahlen (KPI) der Produktion – Energie, Kohlendioxid, Wasserverbrauch, Abfall und Lösemittelemissionen betreffend – reduziert werden sollen. Um „25 Prozent weniger“ messen und steuern zu können, musste zunächst für jeden Standort eine geeignete Absprungbasis 2010 definiert werden – eine komplexe Herausforderung.

Die herausragende Innovation der Umweltcontrolling-Lösung von Volkswagen ist das KPI-Berichtswesen mit seinen innovativen Auswertungen und Prognosen. Eine solche Unterstützung der Unternehmenssteuerung, die über die reine Kennzahlenverfolgung hinausgeht, ist neu in der Automobilindustrie. Die implementierte Controlling-Lösung ist Teil der Marken- und Konzernumweltstrategie und direkt in die Unternehmensprozesse integriert.

Die Marke Volkswagen konnte bereits in den ersten beiden Jahren mehr als 10 Prozent der Umweltbelastung pro Auto im Bereich der Produktion reduzieren. Damit einhergehen entsprechende Kosteneinsparungen je Auto durch verringerte Stückkosten für Energie, Abfall und Wasser.

Péter Horváth (links) gratuliert dem Vorstandsvorsitzenden von Hansgrohe, Siegfried Gänßlen, dessen Team den Green Controlling-Preis 2012 erhalten hat. In der Mitte links Daniel Ette aus dem Controllerteam, rechts daneben Dr. Carsten Tessmer, Leiter der Kommunikation bei Hansgrohe.

Die Hansgrohe SE aus Schiltach im Schwarzwald ist für die Controlling-Lösung „Green Controlling – Green Profit – Green Future“ mit dem Green-Controlling-Preis der Péter Horváth-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) ausgezeichnet worden.

Der mit 10.000 EUR dotierte Preis wurde auf der Fachtagung "10. Controlling Competence Stuttgart – CCS 2012" zum zweiten Mal verliehen. Den Preis nahm das Hansgrohe-Controllerteam im IBM-Forum Ehningen aus den Händen des Jury-Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth (Horváth AG, IPRI gGmbH, Leiter der ICV-Ideenwerkstatt) entgegen.

Péter Horváth begründete in einer Laudatio die Jury-Entscheidung. Dabei stellte er fest, dass die Controlling-Community "die Bedeutung der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit für die eigene Arbeit erkannt" hat. "In der Unternehmenspraxis gibt es inzwischen erfreuliche Ansätze, ein Umweltmanagement zu entwickeln und zu implementieren." Dies geschehe aber häufig noch zu eng im Sinne von eher technisch-orientierten „Insellösungen“, ohne das Controlling einzubinden. Hier seien die Controller gefordert.

Mit dem Green-Controlling-Preis zeichnet die Péter Horváth-Stiftung die innovativste und effektivste Controlling-Lösung zur Gestaltung und Umsetzung ökologisch orientierter Strategien, Programme und Projekte aus. Prämiert werden integrative Lösungen, die von Controllern in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen maßgeblich initiiert bzw. mitgestaltet werden.

Die Controller hätten als "Business Partner des Managements" die Aufgabe, sicherzustellen, dass "mit grünen Themen schwarze Zahlen geschrieben" werden, meinte der Jury-Vorsitzende. "Wir haben dafür zu sorgen, dass die Ausgewogenheit der drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – sichergestellt wird." Péter Horváth skizzierte in der Laudatio "eine dreifache Herausforderung an den Controller": Benötigt werde ein "mit der Unternehmensstrategie abgestimmtes integriertes Gesamtsystem der Steuerung aller umweltbezogenen Aktivitäten"; dazu erforderlich seien klare Key Performance Indicators KPIs (Leistungskennzahlen), die eine zielorientierte wirtschaftliche Steuerung ermöglichen; erforderlich sei schließlich, dass dieses System umgesetzt, gepflegt und weiterentwickelt wird. "Unser diesjähriger Preisträger hat in geradezu idealer Weise ein Gesamtkonzept erarbeitet und umgesetzt, das konsequent und systematisch auf allen Unternehmensebenen von Strategie, Planung und Steuerung Umweltorientierung integriert. Das Controlling ist hier 'Business Partner' auf dem Weg zur 'Green Company'."

Der Green-Controlling-Preis der Péter Horváth-Stiftung wurde das zweite Mal im Rahmen der süddeutschen ICV-Fachtagung "Controlling Competence Stuttgart" verleihen. Der ICV hatte bereits 2009 in seinem Innovatoren-Gremium, der "Ideenwerkstatt", das Thema „Green-Controlling“ aufgegriffen. Ende 2010 war dazu ein White Paper publiziert worden. Inzwischen arbeitet ein ICV-Fachkreis kontinuierlich weiter. Zur Förderung des Themas wird durch die Péter Horváth-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem ICV jährlich die innovativste und effektivste „grüne“ Controlling-Lösung ausgezeichnet.

Das Unternehmen Hansgrohe (www.hansgrohe.com) mit Stammsitz in Schiltach/Schwarzwald hat sich in seiner 111jährigen Firmengeschichte innerhalb der Sanitärbranche den Ruf als einer der Innovationsführer in Technologie, Design und Nachhaltigkeit erworben. Mit ihren Armaturen, Brausen und Duschsystemen schafft die Hansgrohe SE die Originale, die das Bad funktionaler, komfortabler und schöner machen. Nicht von ungefähr finden sie sich in prominenten Prestigeprojekten wie im Kreuzfahrtriesen „Queen Mary II“, im Terminal 5 des Heathrow Airports in London, im derzeit höchsten Bauwerk der Welt, dem Burj Khalifa in Dubai, sowie im Bundeskanzleramt in Berlin, in den Yoo Luxusapartments in New York oder in der Universität von „Masdar City“ in Abu Dhabi. Das Unternehmen und seine Produkte wurden mit zahlreichen Auszeichnungen prämiert, zuletzt unter anderem mit dem „Umsicht Wissenschaftspreis“, dem „German Design Award“ in Gold und dem „iF Gold Award 2012“. 2011 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen Marken Axor, Hansgrohe, Pharo und Pontos einen Umsatz von rund 764 Mio. Euro (2010: 693 Mio. Euro). Weltweit beschäftigt die Hansgrohe Gruppe heute rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa zwei Drittel im Inland. Das Unternehmen, das intensiv gegen Plagiate und Ideenklau vorgeht, produziert in sechs deutschen Werken sowie in Frankreich,in den Niederlanden, in den USA und in China.


Die Péter Horváth-Stiftung unterstützt Projekte in Kunst und Wissenschaft. Ein Anliegen ist die Förderung der angewandten Forschung im Controlling durch junge Wissenschaftler und Studierende. Neben dem Green-Controlling-Preis verleiht die Péter Horváth Stiftung jährlich einen mit 25.000 Euro dotierten Preis für die beste praxisorientierte Dissertation im Controlling. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth ist emeritierter Universitätsprofessor für Controlling an der Universität Stuttgart, Aufsichtsratsvorsitzender der Horváth AG und geschäftsführender Gesellschafter der International Performance Research Institute gemeinnützige GmbH. Weiterhin nimmt Prof. Horváth zusammen mit Dr. Uwe Michel die Leistung der Ideenwerkstatt im Internationalen Controller Verein wahr.

Das Carbon Accounting & Controlling-Team der Deutschen Post DHL (DPDHL) ist für seine Controlling-Lösung im Rahmen seines Umweltschutzprogramms „GoGreen“ mit dem erstmals verliehenen Green-Controlling-Preis der Péter Horváth-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) ausgezeichnet worden. Die durch das Controller-Team geschaffene Transparenz ermöglicht vor allem die Identifikation finanzieller Risiken und eine effektive Steuerung ökologischer Maßnahmen.

Den Preis nahm das DPDHL-Team Carbon Accounting & Controlling auf der Fachtagung „Controlling Competence Stuttgart - CCS 2011“ im IBM-Forum Ehningen aus den Händen des Jury-Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth (Horváth AG, IPRI gGmbH, Leiter der ICV-Ideenwerkstatt) und des ICV-Vorstandsvorsitzenden Siegfried Gänßlen (CEO Hansgrohe AG) entgegen. „Carbon Management ist eine gesellschaftliche Aufgabe, der wir uns bei Deutsche Post DHL konsequent und bereichsübergreifend stellen“, sagte Melanie Kreis, Executive Vice President Corporate Controlling bei der Deutschen Post DHL. „Die heutige Auszeichnung ist Anerkennung dieses ganzheitlichen Ansatzes und spiegelt zugleich das Engagement der zahlreichen am Prozess beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedenen Unternehmensbereichen wider.“

Die Kriterien „hervorragend erfüllt“

In der Unternehmenspraxis ein Umweltmanagement zu entwickeln und einzuführen, das über technisch-orientierte „Insellösungen“ hinausgeht, bedarf der Einbindung des Controllings. Wie der Jury-Vorsitzende, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth, in seiner Laudatio erklärte, erwachse daraus eine dreifache Herausforderung an Controller: „Benötigt wird erstens ein mit der Unternehmensstrategie abgestimmtes integriertes Gesamtsystem der Steuerung aller umweltbezogenen Aktivitäten. Benötigt werden dazu zweitens klare KPI’s (Key Performance Indicators - Leistungskennzahlen), die eine zielorientierte wirtschaftliche Steuerung ermöglichen. Erforderlich ist drittens, dass dieses System umgesetzt, gepflegt und weiterentwickelt wird“, so Horváth.

Die Green-Controlling-Preisträger von der Deutschen Post DHL haben ein Umweltcontrolling-System entwickelt, das alle die Kriterien „hervorragend erfüllt“, so Péter Horváth. Es sei der Kern eines strategieorientierten Gesamtprogramms zur Unterstützung des Managements. Ein umfassendes Set an KPI’s zur Steuerung sorge dafür, dass Planung, Reporting und Kontrolle auf allen Unternehmensebenen umsetzbar ist. Es bestünden zudem klare Controller-Aufgabenstellungen zur Umsetzung, Pflege und Weiterentwicklung des Systems, das auch unternehmensweit ausgerollt wurde.

Controller als Partner des CO2-Managements

Die Deutsche Post DHL bewegt als global agierender und weltweit führender Logistikdienstleister mit rund 470.000 Beschäftigten weltweit Güter und Informationen. Im Rahmen dieser Aufgabe als Motor des Welthandels verursacht das Unternehmen auch CO2-Emissionen in nicht unerheblichem Umfang. „Um der Verantwortung, die uns dadurch für unser Klima erwächst, gerecht zu werden, haben wir das Umweltschutzprogramm GoGreen ins Leben gerufen“, erklärte Stefan Freigang, zuständig für Carbon Accounting & Controlling im DPDHL-Konzerncontrolling, der im Plenum der CCS 2011 die Lösung präsentierte. Das Carbon Accounting & Controlling unterstützt das GoGreen-Programm des Konzerns, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die eigene CO2–Effizienz – einschließlich der Aktivitäten der Subunternehmer – bis zum Jahr 2020 um 30% gegenüber dem Basisjahr 2007 zu verbessern. Diese Verbesserung wird dabei laut Stefan Freigang durch zahlreiche sowohl zentrale, wie auch dezentrale Maßnahmen gefördert.

Das konzernweite Carbon Accounting & Controlling-Programm wird durch eine im Jahr 2010 neu gegründete Abteilung im Konzerncontrolling vorangetrieben. Das Innovative am prämierten Lösungskonzept bestehe darin, das Controlling der CO2-Effizienz-Ziele konsequent in Organisation, Prozesse und Systeme des Finanzwesens zu integrieren. Für eine effektive Steuerung wird neben der jährlichen Offenlegung ein laufendes unterjähriges Management-Reporting aufgebaut. Das entwickelte Instrumentarium erlaubt zudem Vorhersagen, Zielplanung und die Kalkulation von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung.

„Die Controller spielen bei der Konzeption, Implementierung und Anwendung die wesentliche Rolle. Sie werden nun mehr und mehr zusätzlich zu den klassischen Finanzthemen auch im Rahmen des Carbon Controllings zum Partner des Managements“, so Stefan Freigang weiter. Das „Carbon Controlling“ entsteht im Zusammenwirken von Controllern und Managern. Die geschaffene Transparenz über aktuelle Ist-Emissionen ermöglicht die Identifikation finanzieller Risiken und eine effektive Steuerung ökologischer Maßnahmen. So unterstützt Carbon Controlling das Management bei Entscheidungsfindungen und bei der Unternehmenssteuerung durch die Aufbereitung und Vermittlung von Fakten sowie Modellberechnungen zu den möglichen ökonomischen und ökologischen Auswirkungen.

Der Internationale Controller Verein (ICV) hat sich mit seiner Ideenwerkstatt, einem Team mit Wissenschaftlern und Controlling-Praktikern unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth, in 2010 schwerpunktmäßig mit „Green Controlling“ beschäftigt. Diese Arbeit wird seit Herbst 2011 in einem neuen Fachkreis „Green Controlling“ fortgesetzt. Zur Förderung des Themas wird durch die Péter Horváth-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem ICV jährlich die innovativste und effektivste „grüne“ Controlling-Lösung ausgezeichnet.Deutsche Post DHL ist der weltweit führende Post- und Logistikkonzern. Die Konzernmarken Deutsche Post und DHL stehen für ein einzigartiges Portfolio rund um Logistik (DHL) und Kommunikation (Deutsche Post). Die Gruppe bietet ihren Kunden sowohl einfach zu handhabende Standardprodukte als auch maßgeschneiderte, innovative Lösungen - vom Dialogmarketing bis zur industriellen Versorgungskette. Dabei bilden die rund 470.000 Mitarbeiter in mehr als 220 Ländern und Territorien ein globales Netzwerk, das auf Service, Qualität und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Mit seinen Programmen in den Bereichen Klimaschutz, Katastrophenhilfe und Bildung übernimmt der Konzern gesellschaftliche Verantwortung. Deutsche Post DHL erzielte 2010 einen Umsatz von mehr als 51 Milliarden Euro.Die Post für Deutschland. The Logistics company for the world.