Die Handarbeit bleibt - trotz Digitalisierung
1. Für die GC-Gruppe waren Sie zehn Jahre lang in der Nähe von Bremen in verantwortlicher Position. 2018 ging es zurück in die Heimat – ins oberbayerische Markt Schwaben zur Wilhelm Gienger KG. Welche neuen Sicht- und/oder Arbeitsweisen haben Sie mit nach Hause mitgebracht?
Mahr: Es ist natürlich ein riesiger Erfahrungsschatz, den man aus der Leitung einer Unternehmens-Gruppe mit verschiedenen Dienstleistungsfunktionen mitnimmt und dann in einer operativen Gesellschaft umsetzen kann. Es ist ein wesentlich besseres Verständnis für Entscheidungsstrukturen da, die ich dann in der operativen Gesellschaft mit Rückhalt kommunizieren und umsetzen kann.
2. Nachwuchs- und Fachkräftemangel bereitet auch der Sanitär-/Heizungs-/Klima- und Elektrobranche große Sorgen. Bietet die Digitalisierung Chancen, die Arbeit in dieser Branche reizvoller zu machen?
Mahr: Die Digitalisierung bietet in unserer Branche viele interessante Chancen, sowohl im Handel, als auch im Handwerk. Am Ende der Supply Chain muss aber doch alles montiert werden. Das bleibt die große Herausforderung.
3. Aus Ihrer persönlichen Erfahrung: Profitiert das Controlling von der Digitalisierung des Vertriebsweges?
Mahr: Ich würde eher sagen, dass durch die Digitalisierung neue Herausforderungen auf das Controlling zukommen. Die Herausforderungen aus unserer Sicht sind, dass wir aus verschiedenen bestehenden IT-Programmen, aber auch durch neue Programme immer mehr Daten haben und diese auch strukturiert in ein Data Warehouse übertragen. Daraus ergibt sich beispielsweise für unser Unternehmen die Konsequenz, dass wir mehr Erkenntnisse aus den Daten ziehen und Geschäftsmodelle daraus ableiten. Diese neuen Modelle mit den bisherigen Vertriebsmodellen zu kombinieren, ist die große Herausforderung! Deshalb wird es für das Controlling immer umfangreicher, wir benötigen dazu auch Mitarbeiter mit speziellem Know How, um mit Algorithmen umzugehen.
Wer ist eigentlich die GC-Gruppe?
Details dazu auf der Webseite der GC-Gruppe bzw. gleich unten im kurzen Video.
Über Benedikt Mahr, die Wilhelm Gienger KG und die GC-Gruppe
Bis 2018 war Benedik Mahr im Führungsteam der GC-Gruppe und damit im Norden Deutschlands sesshaft. In der GC-Gruppe sind mehr als 100 inhabergeführte und mittelständische Großhändler zusammengeschlossen. Unter ihnen auch die Gienger-Gruppe, größter Tochterverbund in der GC-Gruppe.
Aufgrund des "rasanten Wachstums" der Gienger-Gruppe - laut Presseinformation der Gienger-Gruppe vom 21.3.2018 war dies in Bayern, Baden-Württemberg, den Alpenstaaten und Osteuropa gleichermaßen der Fall - kehrte Benedikt Mahr 2018 von Norddeutschland zurück nach Markt Schwaben, um sich vor Ort verstärkt auf seine Aufgabe als persönlich haftender Gesellschafter der Wilhelm Gienger KG konzentrieren zu können.
„Nach gut sieben Jahren im hohen Norden zieht es mich bei so einer reizvollen beruflichen Herausforderung wieder zurück in die Heimat. Wenn sich die Chance bietet, Job und Familie perfekt in Einklang zu bringen, muss man sie nutzen“, so Benedikt Mahr anlässlich seiner Rückkehr in den Süden Deutschlands vor zwei Jahren.
Seither ist Benedikt Mahr in der Gienger KG zuständig für Osteuropa, Österreich und die Schweiz und darüber hinaus weiterhin Repräsentant der GC- Gruppe in verschiedenen Ausschüssen und im Verbandswesen.