Green Controlling
Themenschwerpunkt der Ideenwerkstatt im Jahr 2010 und 2011:
Notwendigkeit und Relevanz eines grünen Controllings
Folgende Ergebnisse sind zum kostenfreien Download verfügbar:
Die grüne Ausrichtung von Unternehmen und deren Auswirkung auf das Controlling
Ausgangspunkt der Auseinandersetzung war die zunehmende strategische Bedeutung der ökologischen Nachhaltigkeit in den Unternehmen und die sich daraus ergebenden internen Mess- und Steuerungsbedarfe. Diese interne Sicht wird erweitert durch zahlreiche Interessen von externen Stakeholdern, die zunehmend nicht nur Informationen zur finanziellen, d.h. der ökonomischen, Leistung, sondern auch zur ökologischen Performance des Unternehmens nachfragen.
Eng mit der strategischen grünen Ausrichtung des Unternehmens, dem "Greening", sind in der Praxis Fragen nach der Messbarkeit, der Wirtschaftlichkeit und der Auswahl von ökologischen Maßnahmen verbunden. Hierzu sind die Kernprozesse und -instrumente des Controllings um ökologische Aspekte zu erweitern bzw. weiterzuentwickeln. Auf diese Weise gelingt es, Akteure im Unternehmen für ökologische Ziele zu sensibilisieren, Zielkonlikte zu lösen, Chancen und Risiken zu bewerten und nachhaltige Strategien letztlich erfolgreich umzusetzen.
Die Auffassung des betrieblichen Umweltschutzes als Pflichtaufgabe und Kostenfaktor gilt als überholt. Unternehmen haben nahezu branchenübergreifend die Wettbewerbsrelevanz eines grünen Unternehmens erkannt und richten ihre Unternehmensaktivtäten sowie Produkte und Leistungen entsprechend umweltgerecht aus.
Das Umweltmanagement wird damit zu einer strategischen Aufgabe, die für alle Funktionen im Unternehmen von Bedeutung ist und darüber hinaus auch unternehmensübergreifend verfolgt werden muss. Die Frage nach der Bedeutung einer zunehmenden ökologischen Ausrichtung der Unternehmen, in Form des sog. „Greenings“, für das Controlling war der Kern der Arbeit der Ideenwerkstatt im ICV in Jahren 2010 und 2011.
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die Ergebnisse der Ideenwerkstatt aus dem Jahr 2010 vor. Die Ergebnisse wurden durch das Kernteam der Ideenwerkstatt zusammen mit den Unternehmen Duetsche Lufthansa AG, Hansgrohe AG und Trumpf GmbH + Co. KG erarbeitet.
ICV-Green Controlling Studie
Ziel der Studie war die Bewertung der Relevanz des Greenings aus Sicht der Controller, die Analyse des Stands eines Green Controllings in der Praxis und die Identifikation der daraus resultierenden künftigen Herausforderungen. An der Studie haben sich insgesamt 295 ICV-Mitglieder beteiligt.
Die Studie hat gezeigt, dass die ICV-Mitglieder in der aktuellen Diskussion um das „Greening“ eine fortwährende Entwicklung sehen, die neue Herausforderungen auch für das Controlling mit sich bringt. So sehen Controller in der Unterstützung des Greenings eine eigene aktive Rolle, die der Rolle eines grünen Business Partners gleicht.
Controller sollten die ökologische Ausrichtung der Unternehmen, sofern bereits angestoßen, methodisch und instrumentell unterstützen oder das Thema, sofern hierin Chancen und Risiken zur Erreichung der Unternehmensziele gesehen werden, aktiv im Unternehmen vorantreiben. Ökologische und ökonomische Zusammenhänge sind hierzu durch das Controlling vor dem Hintergrund sich ändernder externer Bedingungen laufend zu hinterfragen und transparent darzustellen.
In Abhängigkeit von vier grünen Strategietypen wurden der Ausbaustand und die Bedarfe eines grünen Controllings untersucht. Es zeigt sich dass Controller insb. bei hoher strategischer Bedeutung einen zunehmenden Integrationbedarf ökologischer Aspekte in Controlling-Prozesse sehen. Hierfür sind geeignete Instrumente zu entwickeln und ungelöste Fragen in der Zusammenarbeit zwischen Controllern und Umweltmanagern zu klären sowie mögliche Zielkonflikte zu lösen.Eine wesentliche Herausforderung liegt in der Lösungen des Mess- und Bewertungsproblems bei ökologischen Aspekten und deren Intgeration in bestehende IT-Systeme und Instrumente.
Den vollständigen Studienbericht finden Sie hier.
ICV-Whitepaper Green Controlling
Aufbauend auf den Studienergebnissen und den dort identifizierten Handlungsbedarfen werden im Whitepaper konzeptionelle Möglichkeiten zur "Begrünung" des Controllings beschrieben. Dies geschieht für eine Auswahl von Controlling-Prozessen gemäß des Controlling-Prozessmodells der IGC. Es werden bspw. Ansätze für eine grüne strategische Planung, eine grüne Kosten- und Leistungrechnung und ein grünes Management Reporing vorgestellt. Beispiele aus den Unternehmen Lufthansa, Hansgrohe und TRUMPF ergänzen die Ausführungen durch Erfahrungen zur Herangehensweise, den Erfahrungen, dem aktuellen Stand und den geplanten Schritten des grünen Controllings in den drei Unternehmen.
Das Whitepaper zum Green Controlling finden Sie hier.
Publikationen der Ideenwerkstatt
Die Ergebnisse der Ideenwerkstatt wurden darüber hinaus in unterschiedlichen Medien publiziert und präsentiert. Diesen Publikationen können Sie weitere Informationen entnehmen.
- Horváth, P./Isensee, J./Michel, U., „Green Controlling“ – Bedarf einer Integration von ökologischen Aspekten in das Controlling, in: Tschandl, M./Posch, A. (Hrsg.), Integriertes Umweltcontrolling, 2. Auflage, Wiesbaden 2011, S. 39-58.
- Isensee, J./Michel, U., Green Controlling als (neue) Aufgabe für den Controller?, in: Controller Magazin, 36. Jg. (2011) H. 4, S. 18-20.
- Isensee, J./Michel, U., Green Controlling – Die Rolle des Controllers und aktuelle Entwicklungen in der Praxis, in: CONTROLLING, 23. Jg. (2011) H. 8/9, S. 438-444.
- Isensee, J./Henkel, A.,Die Herausforderung des Green Controllings - Ergebnisse einer empirischen Studie und das Beispiel STABILO International GmbH, in: Controlling-Challenge 2015, Der Controlling-Berater, Band 17, Freiburg 2011 (im Druck).
Dr. Uwe Michel und Johannes Isensee präsentierten die Ergebnisse der Ideenwerkstatt sowie Erfahrungen zum Green Controlling aus den Unternehmen Alfred Kärcher GmbH & Co. KG und STABILO International GmbH weiterhin im Rahmen des 36. Congress der Controller in München am 16.05.2011. Die Vortragsunterlagen finden Sie hier.