Volatilität

Themenschwerpunkt der Ideenwerkstatt im Jahr 2012 und 2013: 
Vorsprung vor Boom und Krise | Das Controlling volatilitätsfest gestalten!

Der Dream Car-Bericht der Ideenwerkstatt steht Ihnen zum kostenfreien Download zur Verfügung:

 

 

Das Phänomen „Volatilität“

Volatilität und die damit in Verbindung gebrachte ungewisse und hochgradig turbulente Zukunft ist ein regelmäßig registriertes Phänomen. Bereits 1862 sprach Abraham Lincoln von „turbulent future“. Peter Drucker veröffentlichte 1980 sein berühmtes Werk „Managing in turbulent times“.

In den vergangenen Monaten hat die Ideenwerkstatt begonnen, sich mit dem in jüngster Zeit viel beachteten Phänomen der zunehmenden Volatilität zu beschäftigen. Volatilität wird sowohl von Wissenschaftlern als auch von Fach- und Führungskräften aus der Praxis als eines der zehn Zukunftsthemen des Controllings eingeschätzt. Erstes Ziel der Bemühungen ist es, die These der gestiegenen Volatilität zu untersuchen und eine für die Controlling-Praxis taugliche Definition von Volatilität zu erarbeiten.

Darauf aufbauend soll untersucht werden, welche Reaktionsmöglichkeiten auf eine hohe Volatilität dem Management von Unternehmen theoretisch vorliegen bzw. welche bereits in der Praxis eingesetzt werden. Da Controlling immer auch Entscheidungsunterstützung des Managements ist, hat eine Veränderung der Unternehmensführung immer auch Auswirkungen auf das Controlling. Die Ideenwerkstatt wird hieraus Anforderungen an ein Controlling im zunehmend volatilen Umfeld ableiten und diese dazu nutzen, bestehende Controlling-Instrumente und -prozesse auf Einsetzbarkeit im volatilen Umfeld zu überprüfen und ggf. anzupassen.

Was ist Volatilität?

Der Begriff Volatilität findet in vielen Fachbereichen Anwendung. Allgemein definiert ist Volatilität die kurzfristige Fluktuation einer Zeitreihe um ihren Mittelwert oder Trend. Insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften ist Volatilität ein oft benutzter, aber nicht eindeutig definierter Begriff.

Für die kommende Arbeit der Ideenwerkstatt im ICV haben wir eine erste Arbeitsdefinition gefunden. Wir wollen Volatilität definieren als die unvorhersehbare Schwankungsbreite und -häufigkeit der für Unternehmen relevanten externen und internen wirtschaftlichen Parameter, deren Ablaufmuster nicht oder kaum prognostizierbar sind.

Diese sehr breite Definition umfasst viele Ereignisse. Darunter fallen z.B. die Volatilität von Rohstoffpreisen, die Verschiebung von Nachfrage und Wettbewerbspositionen, z.B. aufgrund von kürzeren Produktlebenszyklen und technologischem Wandel oder auch die starken volkswirtschaftlichen Schwankungen, wie sie seit der Finanzkrise 2009 zu beobachten sind.

Volatilität im Unternehmenskontext

Besonders auf Unternehmensebene wird Volatilität häufig als subjektives, qualitativ empfundenes Phänomen beschleunigten Wandels beschrieben; ohne Operationalisierung des Konzepts der Volatilität. Dabei begünstigt der weit gefasste Volatilitätsbegriff eine Pauschalisierung wahrgenommener Effekte. Um eine differenzierte Aussage über die Entwicklung der Volatilität und den Einfluss auf das Controlling treffen zu können, ist es notwendig, die Schwankungen der Einflussfaktoren der Unternehmen zu untersuchen und Volatilitätsindikatoren zu identifizieren. Entscheidend ist die unternehmensspezifische Analyse relevanter Indikatoren und nicht die Entwicklung
einer pauschalen Messgröße.

Dazu eignet sich unserer Ansicht nach eine Erweiterung von Porters „Fünf-Kräfte-Modell“ um Einflüsse aus der Umwelt und Volkswirtschaft zu einem „Sieben-Kräfte- Modell“ der Volatilitätsanalyse (siehe Abbildung). Dadurch sollen Einfluss- und Wirkungsbereich unternehmensindividueller Volatilität charakterisiert werden, um differenziert Auswirkungen auf Unternehmen betrachten zu können. Ziel der Ideenwerkstatt ist es, unternehmensspezifisch beispielhafte Indikatoren für Volatilität abzuleiten und anhand dieser die Erfolgswirkungen von Volatilitätsveränderungen zu analysieren.