Pressemitteilung ICV & Roland Berger zum Operations-Effizienz-Radar 2016: Unternehmen setzen an mehreren Hebeln an
München, November 2015- Das globale Wirtschaftswachstum schwächt sich ab. Neben rückläufigen Wirtschaftsdaten aus Schwellenländern, vor allem China, revidieren auch viele deutsche Unternehmen ihre Jahresprognosen nach unten. Daneben setzen die zunehmende Digitalisierung und Industrie 4.0 viele Firmen unter Druck, denn neue, branchenfremde Marktteilnehmer dringen immer schneller in traditionelle Branchen ein. Wie Unternehmen in solchen unsicheren Zeiten planen sollten und gleichzeitig Technologietrends für sich ideal nutzen können, zeigt das neue "Operations-Effizienz-Radar – Die Top-Hebel für die CFO-Agenda 2016" von Roland Berger und dem Internationalen Controller Verein (ICV).
Wachstum und Effizienzsteigerung im Fokus
Vor dem Hintergrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds fahren immer mehr Unternehmen dreigleisig und konzentrieren sich gleichzeitig auf Maßnahmen zur Wachstumsabsicherung, Effizienzsteigerung und Digitalisierung. Das Produktportfolio bleibt im Fokus, und so steht für rund 70 Prozent die Optimierung des Produktportfolios im kommenden Jahr weiterhin ganz oben auf der Agenda. "Die Unternehmen haben aber erkannt, dass im Marketing und Vertrieb mehr Anstrengungen notwendig sein werden. Daher rücken diese Maßnahmen 2016 wieder stärker in den Vordergrund", sagt Roland Berger-Partner Oliver Knapp. So versuchen Firmen z.B. neues Umsatzpotenzial systematisch zu identifizieren und ihren Vertrieb effizienter zu gestalten.
Um die Effizienz zu steigern, setzen Unternehmen 2016 außerdem auf die Optimierung ihrer Produktionsprozesse. So wollen über 60 Prozent ihre Produktion nachfragegerechter planen und steuern. Die Hälfte der Studienteilnehmer setzt außerdem auf Maßnahmen im Einkauf wie kaufmännische (z. B. Preisvergleich, Bündelung) und technische Einkaufshebel (z.B. Wertanalyse, Materialsubstitution). Eine Stärkung des Controllings steht in allen befragten Branchen eher am unteren Ende der geplanten Vorhaben für 2016 – ein problematisches Ergebnis, wie Thomas Rinn, Partner von Roland Berger, meint: "Gerade weil die Unternehmen schneller und flexibler auf Marktveränderungen reagieren müssen, sollten sie ihr Controlling weiter stärken, um ihre Kostenstruktur stets im Blick zu haben."
Industrie 4.0 und Digitalisierung als Notwendigkeit erkannt
Die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 sind in den Unternehmen inzwischen angekommen: Sahen beim letztjährigen Operations-Effizienz-Radar noch weniger als die Hälfte der Befragten diese Themen als Chance, sind es heute fast 60 Prozent. "Allerdings hat auch die Zahl derer zugenommen, die der Entwicklung kritisch gegenüberstehen und in Digitalisierung und Industrie 4.0 eher ein Risiko für das eigene Geschäftsmodell sehen", sagt Oliver Knapp. Knapp ein Drittel der Befragten sieht das so. Angesichts der Unaufhaltsamkeit dieser Trends fordert Knapp hier mehr Offenheit: "Für Firmen wird es immer schwieriger, die richtigen Prioritäten zu setzen, je mehr Baustellen sich auftun. Aber wer heute die digitale Transformation verpasst, wird morgen in Schwierigkeiten geraten. Die Kunden werden früher oder später ihre Lieferanten dazu zwingen, sich den Industrie-4.0-Prozessen zu öffnen, z.B. weil sie innovative Lösungen einfordern oder erwarten, dass ihre Wünsche selbst bei kleineren Abnahmemengen besser berücksichtigt werden."
Immerhin wollen 41 Prozent der befragten Unternehmen den Transformationsprozess zu Industrie 4.0 im kommenden Jahr systematisch angehen – ein sattes Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig ist aber die Zahl derer, die ihre Firma für diesen Weg gut gerüstet sehen, um fünf Prozentpunkte auf nur noch 28 Prozent der Befragten gesunken. "Das liegt wohl auch an der mangelnden Unterstützung durch entsprechende politische Initiativen wie Reformen oder Infrastrukturinvestitionen", sagt Conrad Günther, Mitglied des Vorstandes vom Internationalen Controller Verein (ICV). Nur acht Prozent der befragten Unternehmen halten das derzeitige Engagement der Politik für ausreichend. "Hier besteht also nicht nur für die Unternehmen dringender Handlungsbedarf", sagt Günther.
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36 Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 220 Partnern.
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